The Cake Lady im Interview«Mir wurde bewusst: Ich muss was ändern»

INTERVIEW Eine mehrstöckige, weisse Torte mit dem Brautpaar oben drauf – das geht auch cooler. Dançoise Köchler alias The Cake Lady backt Hochzeitstorten, wie du sie noch nie gesehen hast. Warum auf den Karrieretiefpunkt jetzt ein Rebranding folgt, erzählt sie uns im Interview.

The Cake Lady im Interview

Dançoise Köchler kommt ursprünglich aus Kalifornien und lebt seit 2011 mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Schweiz. Sie hat ihre Leidenschaft zum Beruf sich mit ihrer Konditorei The Cake Lady in Zürich einen Namen gemacht. Zusammen mit ihrem Team backt sie Torten für Anlässe wie Geburtstage, Firmenevents oder Hochzeiten.

Wie kamen Sie dazu, The Cake Lady zu werden?

Ich habe schon als Kind immer Kochshows geschaut. Backen war erst nicht mein Fokus. Mein Traum war eigentlich, eines Tages ein eigenes Restaurant zu haben. Zuerst war es nur ein Hobby, wurde dann aber immer mehr zu meinem Beruf.

Wie haben Sie die zum Teil recht schwierigen Techniken gelernt?

Das Handwerk kann man nicht einfach so erlernen – man muss es in sich haben und kreativ sein. Auch wenn ich neue Mitarbeiter einstelle, achte ich viel mehr auf deren künstlerische Ader.

Gehen Sie bei der Planung einer Hochzeitstorte anders vor?

Nein. Alle möchten einen speziellen Kuchen und ich gebe immer mein Bestes, egal was für eine Torte es ist. Man stellt sich ja Hochzeitstorten immer sehr ausgefallen vor. Mir fällt auf, dass Schweizer eher einen eleganten Kuchen möchten, während Amerikaner Auffälliges bevorzugen.

Ist es nicht schwierig, immer alle Wünsche des Brautpaares zu berücksichtigen?

Natürlich gibt es Leute, die eine feste Vorstellung von ihrem Kuchen haben – darauf gehe ich aber nicht immer voll ein. Ich muss eine gewisse Freiheit beim Arbeiten haben.

Gab es auch schon Enttäuschungen?

Ja natürlich gibt es das auch, obwohl mein Team und ich immer unser Bestes geben, um die Erwartungen zu erfüllen. Sollte jedoch eine Hochzeit wegen einer Torte ins Wasser fallen, liegt das meiner Meinung nach nicht nur am Kuchen.

Welche Art von Torte macht Ihnen am meisten Spass?

Hochzeitstorten mache ich gerne, sie sind aber nicht mein Lieblingsgebiet, da ich nicht so viel Freiheit habe. Ich mag es, wenn ich kreativ sein darf und es kein festes Konzept gibt – wie zum Beispiel bei Firmentorten.

Gab es auch Stolpersteine bei Ihrer Karriere?

Klar, wenn du dein eigenes Geschäft hast, gibt es immer schlechte Momente. Mein persönlicher Tiefpunkt war letzten November. Ich habe immer hart und sehr viel gearbeitet und das habe ich dann auch zu spüren bekommen – ich erlebte ein Burn-Out. Ich hatte plötzlich keine Lust mehr an meiner Arbeit und wollte morgens gar nicht mehr aufstehen. Ich bin zurück nach Kalifornien gegangen und habe mir erst einmal eine Auszeit genommen. Dort wurde mir bewusst: Ich muss was ändern.

Vor einer Woche gab es ein Rebranding. Was steckt dahinter?

Wir werden mit Behind-the-scenes-Videos die Arbeiten von internationalen Kuchen-Artisten zeigen. So hat man einen Einblick in die Kuchen-Welt; woher die Inspirationen kommen und welche Schwierigkeiten es gibt. Das Rebranding soll mein wahres Ich widerspiegeln: Ich weiss jetzt, was ich möchte und mache nur noch das, was mir wirklich Spass macht. Mein neues Motto: Mach die Welt bunter!

Titelbild: zVg

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