Gesundheit, Kleines!Was dem Baby bei einer Erkältung wirklich hilft

Baby leiden sehr unter einer Erkältung. Haben Babys Schnupfen oder Husten, fällt das Atmen, Schlafen und Trinken schwer. Deshalb brauchen verschnupfte Zwerge jetzt viel Fürsorge – und diese Tipps, Tricks & Hausmittel, damit Fieber, Schnupfen und Husten schnell wieder verschwinden.

Wenn Ihr Baby eine Erkältung hat, können Sie die Genesung vielleicht nicht beschleunigen, aber mit diesen Hausmitteln Husten, Schnupfen und Fieber lindern.

Wenn das Baby eine Erkältung hat, ist es gewiss nicht der Einzige, der leidet. Die Eltern leiden mindestens ebenso schlimm, wenn sie hören, wie ihr kleiner Schatz nachts husten muss, eigentlich viel zu müde ist, um noch wach zu sein und sich auch noch mit einer verschnupften Nase herum plagt, die ihn kaum trinken lässt. Eine Erkältung beim Baby ist nicht schön mitanzusehen, aber sie ist im Normalfall weder selten noch gefährlich.

Sogar das Gegenteil ist der Fall: Das kindliche Immunsystem kann sich nur dann umfänglich entwickeln, wenn es überhaupt mit Erregen in Kontakt kommt und lernt, diese erfolgreich zu bekämpfen. Babys Erkältung gehört daher vielleicht nicht zu den schönsten, aber auch wichtigen Schritten des Grosswerdens. Bis zu zehn Erkältungen im ersten Lebensjahr gelten daher als durchaus noch normal.

Wann sollten Eltern einen Kinderarzt konsultieren?

Bei der ersten Erkältung oder beim ersten Fieber machen sich Eltern häufig grosse Sorgen. Gerade wenn Eltern beunruhigt sind, sollten sie ruhig in jedem Fall einen Kinderarzt besuchen. Er kann entwarnen, Symptome gut einordnen und gute Tipps zur Pflege geben und erkältungslindernde Medikamente, die für Babys geeignet sind verschreiben.

Tatsächlich sind auch Fiebertemperaturen bis zu 40 Grad, wenn ein Baby zahnt, durchaus normal und zunächst kein Grund zur Sorge. Dennoch sollten sie bei starkem Fieber und anhaltendem Husten immer einen Arzt aufsuchen. Auch wenn das Baby ungewöhnlich schlapp und müde wirkt, ist das ein Alarmzeichen.

Einen Arzt oder ein Krankenhaus konsultieren sollten Eltern unbedingt auch, wenn Kinder kaum noch Flüssigkeit zu sich nehmen wollen, der Husten nicht abklingen will, das Baby bellende Hustengeräusche macht, überwiegend nachts starke Hustenanfälle kommen und das Baby unter Atemnot leidet. Diese Symptome könnten auf das eher harmlose Pseudokrupp, aber auch eine ernstzunehmende Bronchiolitis, Keuchhusten oder eine Kehlkopfentzündung hindeuten.

Wenn das Baby eine Erkältung hat: Was Eltern jetzt tun können

Mit einer Erkältung braucht ein Baby jetzt vor allem Fürsorge. Denn e s versteht nicht, warum seine Nase verstopft ist und was Husten bedeutet. Ihre Nähe beruhigt es.

Bei einer Erkältung braucht ein Baby jetzt vor allem Fürsorge und Beruhigung. Denn es versteht noch nicht, warum seine Nase verstopft ist und was Husten bedeutet. Bild: pexels.com

Hat sich dein Baby also doch einmal Erkältung eingefangen, gilt leider im Grundsatz dasselbe wie auch bei uns Erwachsenen: nämlich, dass eine Erkältung von allein kommt und auch wieder von allein geht. Oder wie sagt man so zynisch: Eine Erkältung mit Medikamenten dauert sieben Tage, ohne Medikamente eine Woche. Eltern können aber mit ein paar Hausmitteln und Tricks helfen, damit das Baby unter einer Erkältung nicht all zu sehr leiden.

10 Tipps für das elterliche Kranken-Team gegen Babys Erkältung

1 Viel Trinken!

Ein Baby mit Erkältung sollte nicht nur aus Schutz vor einer möglichen Dehydrierung ausreichend viel trinken, sondern auch um die Mikrozirkulation der Immunzellen in Gang zu halten und ihnen so dabei zu helfen, die Erkältungserreger schneller aus dem Körper zu verbannen. Biete deinem Kleinen jetzt so oft und regelmässig wie möglich (ein bis zwei Mal pro Stunde) etwas zum Trinken an. Neben Milch, kann das ungesüsster Tee oder Wasser sein. Sollte das Baby nicht trinken wollen, kann man mit kleinen Tricks nachhelfen. Versuche beispielsweise dem erkälteten Baby Flüssigkeit über einen Löffel oder mit einem Becher zu geben. Babys sind neugierig und haben Spass an neuen Methoden. Sofern das erkältete Baby bereits Brei isst, kann man diesen mit einem extra Schuss Wasser verdünnen, um den Hydrogehalt des Babys intakt zu halten.

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2 Feuchte Luft

Trockene Schleimhäute fühlen sich für das erkältete Baby nicht nur unangenehm, sondern ein besonderes Einfallstor für weitere Krankheitserreger. Sorge daher für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Raum. Dafür kann man beispielsweise eine Schale Wasser auf die Heizung stellen. Auch regelmässiges Lüften tauscht trockene Heizungsluft gegen gesunde Frischluft aus. Wer regelmässig zu trockene Luft im Raum hat, kann mit einem Luftverdunster für ein angenehmes Raumklima sorgen. Die optimale Luftfeuchte liegt zwischen 40 und 60 Prozent.

3 Dämpfe atmen

Feuchte Dämpfe legen sich wie ein pflegender Nebel über die Atemwege; das tut gut, lindert Husten und mindert Reizungen. Doch Vorsicht: Ein Baby mit Erkältung darf nicht in der gleichen Weise inhalieren, wie eine erwachsene Person. Es könnte sich an den heissen Dämpfen verbrühen. Auch ätherische Öle sind für Babys tabu. Was hilft: Stelle dich mit deinem erkälteten Baby ins Badezimmer, schliesse die Tür und lasse heisses Wasser aus der Dusche laufen. Die Feuchtigkeit, die sich nun im Raum bildet, reicht als Inhalation für ein Baby mit Erkältung aus. Wichtig: Sollte die Kleidung des Kleinen im Anschluss klamm sein, muss sofort etwas Trockenes angezogen werden.

4 Badeverbot

Ein warmes Bad mag verlockend tönen, ist bei Erkältungen für ein Baby wie auch aber übrigens für Erwachsene, oft kontraproduktiv. Die Wärme des Wassers schwächt den Kreislauf des Babys jetzt unnötig.

5 Frische Luft

Wenn das Baby kein allzu hohes Fieber hat, tun ihm jetzt weiterhin kurze Spaziergänge (ca. 30 Minuten) an der frischen Luft gut. Die frische Luft hilft, die Atemwege frei zu machen und ist insgesamt gut, um das Immunsystem zu stärken.

6 Ohrenschmerzen ade

Gegen Ohrenschmerzen sollen nach einem alten Hausmittel die ätherischen Öle der Zwiebel wohltuend wirken. Dafür wird eine halbe Zwiebel klein gehakt, auf Körpertemperatur erwärmt und in ein kleines Baumwolltuch gehüllt. Binde das Tuch nun zu einem Säckchen zusammen und lege es circa 20 Minuten auf das Ohr des Babys.

7 Bei Mama und Papa schlafen

Liebe ist die beste Medizin! Eine normale Baby Erkältung wird das Kleine schnell hinter sich bringen. Beschleunigen können die Eltern diese Zeit leider nicht, aber immerhin etwas versüssen. Seelischer Beistand ist für die Kleinen jetzt vielleicht der wichtigste Faktor. Immerhin wissen sie noch gar nicht, wie ihnen gerade geschieht und warum sie sich so elend fühlen. Doch Vorsicht, liebe Eltern: Auch wenn Sie es vielleicht gerne tun würden, sollten Sie das kranke Baby nicht ständig in den Arm nehmen oder knuddeln. Viele kennen es von sich selbst: Bei einer Erkältung tut jeder Hautkontakt weh. Wer Liebe schenken will, tut jetzt Gutes, wenn er sich einfach dicht neben das Baby legt, Ruhe ausstrahlt und ihm vielleicht etwas Schönes vorliest oder singt. Auch kann es Ihrem Baby helfen, wenn es jetzt bei Ihnen im Bett schlafen darf. Dass Sie da sind gibt ihm die Sicherheit, das alles in Ordnung ist, auch wenn es jetzt häufiger aufwacht.

Das hilft speziell, wenn das Baby Schupfen hat

8 Verstopfte Babynasen frei machen

Babys, die Schnupfen haben können noch nicht in ein Taschentuch schnäuzen. Die Eltern müssen also helfen, die kleine Babynase frei zu bekommen. Tabu sind dabei jedoch die bekannten, abschwellende Tropfen für Erwachsene oder Kinder. Frühestens ab dem 2. Lebensjahr dürfen solche Tropfen verwendet werden. Bei Babys mit Schnupfen sind Nasentropfen aus Kochsalz- und Meersalzlösung die mildere und empfohlene Alternative, um die Nase wieder frei zu bekommen. Das Salz tötet Keime und beruhigt die Schleimhäute. Auch mit einem Nasensauger (in der Apotheke erhältlich) kann am den Schleim entfernen und dem Baby das Atmen erleichtern.

9 Hoch lagern

Um zu verhindern, dass sich unnötig Schleim in den Nebenhöhlen sammelt sollte man das schlafende Baby mit dem Oberkörper etwas höher lagern. Eine leichte Steilstellung der Matratze genügt hierfür vollkommen. Dafür rollen Sie einfach ein Handtuch zusammen und legen es unter die Matratze.

Das hilft speziell, wenn das Baby Husten hat

8 Warme Wickel

Medikamente, die beim Abhusten und Schleim lösen helfen, sollten bei Kindern unter einem Jahr, wenn möglich von einem Arzt verschrieben werden. Eltern können aber auch durch warme, nicht aber feuchte Hals- und Brustwickel, helfen, den Schleim schneller zu lösen. Dafür legen sie ein erwärmtes Handtuch oder Mullbinde um den Brustkorb.

Das hilft speziell, wenn das Baby Fieber hat

9 Gut gewickelt!

Babys haben von Grund auf eine höhere Temperatur als Erwachsene. Von Fieber wird überhaupt erst gesprochen, wenn die Temperatur 38,5 Grad übersteigt. Leichte Temperaturerhöhungen bedürfen keiner weiteren Behandlung. Wer seinem Kind dennoch etwas Gutes tun will, versucht es mit kühlen Wadenwickeln. Hierbei wird kalter Quark circa zwei Zentimeter dick auf die Waden gegeben, das Ganze mit einem Tuch umwickelt und circa 30 Minuten wirken gelassen. Um den Kreislauf des Kindes nicht zu sehr zu belasten, sollten die Wadenwickel nicht eiskalt, sondern lediglich angenehm kühl sein.

10 Fieberzäpfchen

Handelt es sich aber um ein starkes, lang anhaltendes Fieber sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Vielleicht steckt mehr als eine Erkältung dahinter. Vielleicht sind es aber auch einfach die Zähne. Da könnten Fieberzäpfchen helfen, dem Kind eine ruhigere Nacht zu schenken oder das Essen und Trinken zu erleichtern.

Gute Besserung für deinen Schatz!

Wie funktioniert das Immunsystem eines Babys?

Bis zum etwa dritten Lebensmonat ist das Baby über den so genannten «Nestschutz» immunstark. Es verfügt über ein System aus Antikörpern, das ihm im Mutterleib über die Plazenta gegeben wurde. Auch über die Muttermilch werden noch Immunstoffe der Mutter auf das Baby übertragen.

Ab dem dritten Lebensmonat beginnt aber auch das kindliche Immunsystem aktiv zu werden. Zwar verfügt es noch längst nicht über seine volle Leistungsfähigkeit, es nutzt aber jede Chance um zu wachsen und sich stärker gegen Erreger machen zu können. Für eben genau diesen Prozess ist es praktisch unumgänglich, dass das Kind mit Erregern in Kontakt kommt. Denn nur so kann sein Immunsystem eine entsprechende Abwehr aufbauen.

Das heisst nicht, dass sie ihr Baby gezielt Viren und Bakterien aussetzen sollen, aber auch übertriebene Hygiene kontraproduktiv für eine gesunde Entwicklung eines Baby sein kann. Insofern warnen Mediziner oft vor den so genannten «Sagrotan-Babys». Damit sind Kinder gemeint, die durch die Eltern penibel vor dem Kontakt mit Keimen, Schmutz oder möglichen Erregern fern gehalten werden. Das kindliche Immunsystem kann sich in völliger Sterilität nicht entwickeln. Sterilität steht sogar im Verdacht ursächlich für bestimmte Allergien zu sein.

Erkältung vorbeugen: Kann man Babys vor Schnupfen und Husten schützen?

Dass das Immunsystem Anreize braucht, um wachsen zu können, bedeutet jedoch nicht, dass man unvorsichtig im Umgang mit Bakterien und anderen Krankheitserregen sein sollte. Die meisten Erkältungen werden zwar durch eine Tröpfcheninfektion, also z.B. durch das Niesen oder Husten anderer Menschen, übertragen und lassen sich insofern ohnehin nicht verhindern. Dennoch sollte man Acht geben, dass man das Baby keiner übermässigen oder unnötigen Infektionsgefahr aussetzt.

Wenn du selbst eine Erkältung, achten darauf die Hände zu waschen, bevor es zum Kontakt kommt. Gebrauchte Taschentücher sollen in verschlossenen Mülleimern verstaut werden und Anniessen und Anhusten, wenn möglich, vermieden werden. Auch das Desinfizieren von Gegenständen oder Spielsachen, die ein kranke Person (z.B. Geschwister) in den Händen hatte, kann manchmal sinnvoll sein.

Doch trotz aller Mühe lässt sich auch ein umfänglicher Schutz nicht erreichen.

Titelbild: iStock

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