AN DER WURZEL GEPACKT Was bei Haarausfall wirklich hilft

Haarausfall ist nicht das Ende einer schönen Mähne: Meistens können die Ursachen für den Haarverlust ganz einfach behandelt werden. Häufige Gründe für Haarausfall sind die Hormone oder ein Mangel an Vitaminen. Ärzte und Ärztinnen können mit einem Blutbild feststellen, was dir fehlt und wie deine Haare wieder wachsen. Auch die Ernährung beeinflusst deine Haarpracht. Alle Fakten zum Haarausfall und wie du ihn stoppen kannst.

Frau wäscht sich die Haare.
Frau wäscht sich die Haare. © Unsplash / Erick Larregui

Beim Kämmen deiner Mähne erschrickst du, weil so viele Haare im Kamm hängen bleiben? Lass den Kopf nicht hängen! Denn längst nicht jeder Haarausfall bei Frauen ist dermatologisch relevant. 50-100 Haare am Tag zu verlieren ist ganz normal. Wenn du allerdings merkst, dass es immer mehr Haare werden und sie nicht so schnell nachwachsen, könnte es auch medizinische Ursachen haben. Was Haarausfall bedingt und was du dagegen tun kannst.

Wie stellt man Haarausfall fest?

Wer einen deutlichen Haarausfall über einen anhaltenden Zeitraum von mehr als drei Wochen bemerkt oder bereits lichte Stellen entdeckt, sollte den frühzeitigen Besuch bei einem Dermatologen oder einer Dermatologin nicht scheuen. Je früher die Ursachen für den Haarausfall erkannt werden, desto besser lassen sie sich behandeln.

Von deinen Kopfhaaren sind 80 % in der Wachstumsphase. Die restlichen 20 % der Haarwurzeln ruhen sich aus. Erst wenn der Anteil aktiver Haare unter 80 % sinkt, sprechen Dermatologen und Dermatologinnen von Haarausfall.

Deshalb bekommen Frauen Haarausfall

Hormone sind für viele Funktionen des Körpers verantwortlich. So auch für das Haarwachstum – aber eben auch für den Haarausfall. Dein Zyklus, eine Schwangerschaft, die Verhütung oder Wechseljahre beeinflussen dein Haarwachstum. Östrogen regt bei Frauen das Haarwachstum am Kopf an. Ist zu wenig Östrogen oder zu viel Testosteron vorhanden, kann das zu Haarausfall führen.

Gründe für Haarausfall bei Frauen können Eisenmangel, Infektionen und Stress sein. Es gibt aber auch etliche Medikamente, bei denen Haarausfall zu den Nebenwirkungen gehören. Häufige Gründe von Haarausfall bei Frauen sind auch Erkrankungen an der Schilddrüse.

Was hilft wirklich bei Haarausfall?

Bemerkst du Haarausfall, solltest du dir zunächst ärztlichen Rat holen. Eine Blutuntersuchung kann zeigen, ob du einen Mangel aufweist. Eisen-, Zink-, Selen- und Vitaminmangel sind häufige Gründe für Haarausfall. Auch sollten Schilddrüsenerkrankungen und Hormonschwankungen von deinem Arzt oder deiner Ärztin ausgeschlossen werden.

Verschiedene Arten von Haarausfall und Behandlung

1 Diffuser Haarausfall: Beim sogenannten diffusen Haarausfall ist der Haarverlust gleichmässig über den Kopf verteilt. Die Ursache für diffusen Haarverlust liegt meist in einer unzureichenden Nährstoffversorgung der Haarwurzeln – mit der Folge, dass diese auf Dauer verkümmern, die Haare ausfallen und das Nachwachsen ausbleibt.

Mögliche Auslöser: körperliche Belastungen (z. B. Infektionen), Stress, Medikamente, allgemeiner Nährstoffmangel, Schilddrüsenfehlfunktion, radikale Diäten.

Das hilft: Fachärzte können in der Regel die spezifischen Auslöser für diffusen Haarausfall feststellen und so eine gezielte Behandlung einleiten. Vor allem Vitamin- und Aminosäurepräparate fördern die Haarpracht.

2 Anlagenbedingter Haarausfall: Der anlagebedingte (androgenetische) Haarausfall ist bei rund 90 Prozent der Betroffenen die Haarausfall-Ursache. Während Männer eher an Stirn und am oberen Hinterkopf lichter werden, betrifft es bei Frauen vor allem die Partie des Scheitels.

Mögliche Auslöser: angeborene Überempfindlichkeit der Haarwurzeln, zu viel Testosteron, zu wenig Östrogen (auch bei Menopause oder nach einer Geburt).

Das hilft: Da diese Hormonsensibilität angeboren ist, lässt sich androgenetischer Haarausfall zwar nicht vermeiden; die Behandlungsmöglichkeiten sind inzwischen aber vielfältig. Als besonders effektiv gelten Kopfhauttinkturen mit Alfatradiol, Aminexil oder Minoxidil.

3 Kreisrunder Haarausfall: In der Medizin wird kreisrunder Haarausfall auch Alopezia areata genannt. Plötzlich auftretende Kahlstellen sind typisch für diese Form des Haarleidens. Der tritt eher selten auf, weshalb seine Ursache auch noch nicht gänzlich bekannt ist.

Mögliche Auslöser: angeschlagenes Immunsystem , entzündete Haarwurzeln

Das hilft: Bei büschelartigem Haarausfall kann eine ärztliche Behandlung im frühen Stadium helfen.

4 Saisonaler Haarausfall: Vor allem im Frühling und im Herbst kann es bei manchen Frauen zu einem verstärkten Ausfallen der Haare kommen. Dieser Haarausfall ist aber nur sehr leicht und braucht keine Behandlung.

Diese Hausmittel helfen bei Haarausfall

Frau schüttelt ihre langen Haare.
© Unsplash / Hailey Reed

1 Ernährung: Die Ernährung spielt bei Haarausfall eine entscheidende Rolle. Über die Nahrung nimmst du Nährstoffe auf, die ins Blut gelangen und so auch die Haarwurzeln mit Energie versorgen. Besonders wichtig sind Vitamine. Biotin bringt dein Haar zum Glänzen und ist in Haferflocken, Champignons, Eigelb und in Innereien zu finden. Vitamin-B regt den Stoffwechsel an der Haarwurzel an und ist in Rüebli, Butter, gelbem Obst und Leber enthalten. Auch Spinat, Nüsse und Hülsenfrüchte boosten dein Haarwachstum.

Diese Lebensmittel lassen deine Haare wachsen:

  • Haferflocken
  • Champignons
  • Eigelb
  • gelbes Obst
  • Rüebli
  • Butter
  • Innereien & Leber
  • Spinat
  • Nüsse

2 Kopfmassage: Massagen stimulieren die Durchblutung der Haarwurzeln. Diese wiederum aktiviert den Wachstumsprozess der Haare.

3 Spezial-Pflege: Moderne Pflegemittel arbeiten mit leistungsstarken Wirkstoffen, die deine Haare auf unterschiedlichste Weise zum Spriessen bringen sollen. Auch können Stemoxydine eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um ein biomimetisches Molekül, das die neogene Phase des Haarwachstums – also jene, in der das Wachstum stagniert – künstlich verkürzen soll. Über die Jahre bewährt haben sich aber auch Wirkstoffe wie Koffein, Aminosäuren, Silicium und Zink.

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