Give Me Lemons! Fruchtsäuren- und Chemical Peelings für deine Haut

Unsere Hautzellen erneuern sich alle 28 bis 32 Tage. Da macht es Sinn, einmal pro Monat, die abgestorbenen Hautschüppchen an der Hautoberfläche «abzutragen», damit unsere Haut die Pflegeprodukte noch besser aufnehmen kann. Gerade Fruchtsäure-Peelings sind bequem anzuwenden und benötigen weniger Zeit als traditionelle Cremepeelings mit Körnchen. Beachtet man folgende Punkte, führen sie zu einem optimalen Ergebnis bei der Hautpflege.

Zwei Fläschchen und aufgeschnittene Zitrusfrüchte
Säurepeelings entfernen abgestorbene Hautschüppchen auf sanfte Weise  © Anna Puzatykh / iStock / Getty Images Plus

Fruchtsäuren- und Chemical Peelings: Das Wichtigste in Kürze

Das Wort «Peeling» stammt aus dem englischen «to peel» und bedeutet «schälen» oder auch «pellen». Im Zusammenhang mit Kosmetik geht es dabei um das Abtragen der oberen Hautschicht während einer kosmetischen oder dermatologischen Behandlung. Hierzu gibt es die unterschiedlichsten Peelingsorten, die allen Hautbedürfnissen gerecht werden. In den letzten Jahren haben vor allem Fruchtsäure-Peelings mehr und mehr an Beliebtheit gewonnen. Die Anwendung ist einfach und meist schneller als andere Peeling-Varianten.

Säuren sind nicht gleich Säuren

Sprich man heute in der Kosmetik von Fruchtsäuren, so sind weniger die klassischen Fruchtsäuren wie Zitronensäure, Tomatensäure und andere gemeint, da diese häufig zu stärkeren Irritationen und Hautrötungen führen können. Vielmehr verwendet man sogenannte AHA, BHA und PHA Peelings*:

  • Alpha-Hydroxysäure (AHA) bestehend aus Glycolsäure und anderen Fruchtsäuren gegen Unreinheiten, Mitesser, Pigmentflecken oder Couperose
  • Beta-Hydroxysäuren (BHA) bzw. Salicylsäure eignet sich besonders zur Behandlung von öliger und unreiner Haut. Diese Säure findet man auch in höheren Konzentrationen in sogenannten Hornhautlösern
  • Poly-Hydroxysäuren (PHA) wie die Milchsäure kommen vor allem in Peelings für empfindliche Haut vor
  • Kombinierte Peelingsäuren aus Glycol- und Milchsäure haben den Vorteil, dass sie einen grossen Hauterneuerungseffekt aufweisen, ohne stärkere Rötungen oder Irritationen hervorzurufen.

Welche Vorteile hat das Entfernen der abgestorbenen Hautschüppchen?

  • Säurepeelings verfeinern die Hautstruktur und Poren
  • Säurepeelings haben eine zusätzliche reinigende Wirkung
  • Säurepeelings fördern die Durchblutung der Haut
  • Säurepeelings helfen der Haut kosmetische Wirkstoffe besser aufzunehmen.

Hinzu kommt: Durch das Abtragen der oberen Hautschicht wird nicht nur deine Haut geglättet und gereinigt. Das regelmässige Anwenden von säurehaltigen Produkten regt auch die Kollagen- und Elastin- Produktion der Haut an. Somit können langfristig Linien und kleine Fältchen gemindert werden.

Jedoch ist auch Vorsicht geboten: Durch das Abtragen der Hornschüppchen an der Hautoberfläche, wird die sogenannte Lichtschwiele der Haut verdünnt. Daher solltest du keine Säurepeelings unmittelbar vor einem Sonnenbad oder Sonnenurlaub durchführen. Je nach Intensität der Säure kann dies zu Pigmentstörungen führen. Grundsätzlich eigenen sich im Hochsommer deshalb eher milde enzymatische Peelings oder auch Cremepeelings.

Was viele nicht wissen: Nebst Peelings findet man Säuren auch in niedrigeren Konzentrationen in Gesichtswasser. Die tägliche Anwendung des Gesichtswassers mit Säure kann bei Unreinheiten helfen und lässt intakte Haut besonders rein und ebenmässig wirken.

Wie häufig und wie lange darf man ein Säurepeeling anwenden?

Die Anwendungshäufigkeit von Säurepeelings ist abhängig von der jeweiligen Wirkstoffkonzentration in den Produkten. Je höher die Konzentration, umso höher sollte der Abstand zwischen den Anwendungen sein.

Der Effekt nach dem Verwenden eines Säurepeelings hängt ebenfalls von der Konzentration der Säure, aber auch von den pH-Wert des Produktes und der Einwirkzeit ab. Daher ist es wichtig, in Bezug auf Häufigkeit und Dauer den Anwendungshinweisen der Hersteller zu folgen!

Rolf Stehr ist CEO bei der Stehr Cosmetics AG, gelernter Chemielaborant und Make-up-Artist. Davor beriet er Kosmetikunternehmen bei der inhaltlichen Optimierung ihrer Produkte. Neben seiner Arbeit im eigenen Unternehmen setzt er sein Fachwissen auch bei Talkshows und Kolumnen ein.

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