Bleib dran!Was ist besser: Microblading oder Permanent Make-up?

Die Techniken Permanent Make-up oder Microblading sparen Schritte in der Schminkroutine. Aber wo genau liegen die Unterschiede und was von beidem eignet sich besser für dich persönlich? Unser Beauty-Experte Rolf Stehr stellt beide Varianten vor und nennt Argumente dafür und dagegen.

Kosmetikerin wendet die Microblading-Technik an

Alles zu Microblading & Permanent Make-up:

  • Bei beiden Techniken handelt es sich um Langzeitbetonungen
  • Microblading ist eine rein manuelle Technik, die sich am besten für die Korrektur von Augenbrauen eignet
  • Beim Permanent Make-up kommen verschiedene Geräte und Nadelstärken zum Einsatz, die zur Betonung der Augenbrauen, Augenlider und Lippen angewendet werden
  • Microblading ist günstiger als Permanent Make-up, hält in der Regel aber weniger lang
  • Bei trockener und schuppiger Haut erzielt man mit Permanent Make-up das länger haltbare Resultat

Inhaltsverzeichnis

Wofür nutzt man Permanent Make-up und Microblading?

Ausdrucksvolle Konturen und perfekte Formen der Lippen, Augen und Augenbrauen zählen heute zu den wichtigsten Aspekten eines modernen Stylings.

Doch leider schenkt uns die Natur nicht immer das, was wir als «perfekt» ansehen: Der Haarwuchs der Augenbrauen zeigt sich mit kleinen Lücken, die Lippen sind nicht symmetrisch oder unsere Augen kommen weniger zur Geltung, wenn wir keinen dichten und dunklen Wimpernwuchs haben.

Zwar lassen sich all diese kleinen «Schönheitsfehler» mit dem entsprechenden Make-up kaschieren, doch nicht jede Frau hat Lust, diese Prozedur jeden Tag durchzumachen. Lieber möchte sie bereits direkt nach dem Aufwachen oder beim Sprung in den See nicht daran denken müssen. 

Zur langfristigen Korrektur dieser Partien werden schon seit längerem die unterschiedlichsten Methoden auf dem Markt angeboten. Die beiden Techniken Permanent Make-up und Microblading haben sich als Langzeitlösung durchgesetzt.

Wie funktionieren Permanent Make-up und Microblading?

Grundsätzlich ist ein Microblading und ein Permanent Make-up das Gleiche: Mit beiden Methoden werden mittels spezieller Nadeln Farbpigmente in die Haut gesetzt. Die dabei entstandenen Betonungen verblassen durch den natürlichen Hautstoffwechsel nach und nach.

Wie lange die Behandlung hält, ist abhängig von der Stechtiefe, von der Farbgebung und von den Lebensumständen der Trägerin. Erfahrungsgemäss halten die Anwendungen rund sechs Monate, in einzelnen Fällen sogar bis zu vier Jahre und länger.

Worin liegt nun der Unterschied zwischen den beiden Techniken und worauf soll man bei der Auswahl achten?

Hier die wichtigsten Unterschiede, die Dir helfen können, dich leichter zu entscheiden:

Wie funktioniert Microblading?

Das Microblading ist die manuelle Methode des Permanent Make-ups. Bei dieser Methode werden die sogenannten «Blades» (aneinandergereihte Nadeln in Form kleiner Klingen) verwendet. Mit diesen wird von Hand die Farbe durch kleine Schnitte bzw. durch «Ritzen» in die Haut gesetzt.

Microblading wird vorwiegend zur Betonung der Augenbrauen eingesetzt, da man durch das Ritzen feine, kleine Augenbrauenhärchen simulieren kann.

Microblading hat den Vorteil, dass man damit ganz feine Striche setzen kann, jedoch braucht es auch sehr viel Erfahrung, damit die feinen Linien gleichmässig tief in die Haut geritzt werden und über die Monate oder Jahre nicht «fleckig» verblassen.

Für wen ist Microblading geeignet?

Die Hautbeschaffenheit hat einen grossen Einfluss auf die Heilung und somit auch auf das Endresultat: Erfahrungen zeigen, dass ein Microblading bei einer grossporigen, öligen Haut, etwas gröber aussieht, als wenn es sich um eine feinporige, eher trockene Haut handelt.

Am schwierigsten erweist sich diese Behandlung bei einer trockenen, schuppigen Haut. Bei einer stetig schuppigen Haut ist das Ergebnis langfristig gesehen nicht zufriedenstellend, denn durch den Verhornungsprozess der Haut sieht das Microblading nur kurzweilig gleichmässig aus. Die Haltbarkeit fällt deshalb sehr gering aus.

Wie lange hält Microblading wirklich?

Wie lange Microblading hält, hängt von der Beschaffenheit der Haut und den Lebensumständen der Trägerin ab. Anwendungen halten rund sechs Monate, in einzelnen Fällen sogar bis zu vier Jahre und länger.

Wie viel kostet Microblading?

Finanziell gesehen ist ein Microblading in der Regel günstiger als ein Permanent Make-up, da die Haltbarkeit etwas kürzer ist und keine Geräte zum Einsatz kommen.

Über die Kosten allgemein lässt sich jedoch nur sagen, dass es auf den anbietenden Salon oder Kosmetiker drauf ankommt, welche Preise verlangt werden - es kommt auf das Unternehmen an. Informiert euch am besten direkt dort, wo ihr das Microblading gerne durchführen lassen würdet. 

Wie funktioniert Permanent Make-up?

Beim Permanent Make-up wird mit verschiedenen Geräten wie auch Nadeltypen gearbeitet. Das Ergebnis eines Permanent Make-ups ist deshalb nicht nur vom Können der Fachperson abhängig; es ist auch ausschlaggebend, welchen Qualitätsstandard die Geräte haben.

Das Ergebnis bei dieser Methode ist dank der maschinellen Unterstützung meist regelmässiger: Bei einem guten System kann zwischen unterschiedlichen Nadeltypen und Nadelstärken entschieden werden, ausserdem können die Geschwindigkeit der Nadel und auch die Stechtiefe eingestellt werden.

Somit bietet diese Technik mehr Sicherheit und mehr Möglichkeiten an unterschiedlichen Effekten.

Für welche Bereiche eignet sich Permanent Make-up?

Permanent Mak-up Systeme eignen sich aufgrund der unterschiedlichen Effekt-Möglichkeiten sehr gut zur Betonung der Augenbrauen, Augenlider und auch für die Lippen.

Einer der grossen Vorteile dieser Technik ist, dass man gezielter auf unterschiedliche Hautbeschaffenheiten eingehen und dadurch die Haltbarkeit und den gewünschten Effekt beeinflussen kann.

Für wen ist Permanent Make-up geeignet?

Wer gerne einen klassischen Eyeliner-Lidstrich trägt, der etwas dicker sein sollte, für den ist Permanent Make-up aufgrund der verschiedenen Effekte, welche erzielt werden können, die bessere Behandlungstechnik. 

Wie lange hält ein Permanent Make-up?

Prinzipiell ist die Haltbarkeit sowohl beim Microblading als auch beim Permanent Make-up von denselben Faktoren abhängig: vom Hauttyp, den Lebensumständen der Trägerin, dem Farbton und auch von der Art, wie das Permanent Make-up ausgeführt wird. 

Wenn eine Person besonders viel Schwimmen geht und sich viel in der Sonne aufhält, so ist die Haltbarkeit kürzer. Ebenso je nachdem, ob man eher ein helles oder kräftiges Permanent Make-up machen lässt. Ein zartes Rose für die Lippen ist schneller verblasst als ein kräftiges Rot.

Häufig trauen sich Anfänger nicht richtig zu stechen und somit ist die Farbe zu oberflächlich in der Haut und verblasst bereits innert einem Jahr.

Normalerweise liegt das Haltbarkeitsdatum-Spektrum zwischen zwei bis circa vier Jahre. Danach ist das Permanent Make-up noch nicht ganz weg, aber es sollte sicher wieder aufgefrischt werden.

Wie gefährlich ist Permanent Make-up?

 Die Gefährlichkeit bezugnehmend auf «nicht qualitative Arbeiten» liegt bei der ausführenden Person. Was jedoch gesundheitliche Risiken betrifft, so dürfen keine Bluter pigmentieret werden.

Menschen mit Diabetes sollten sich ebenso kein Permanent Make-up machen lassen. Hier und auch beim Microblading könnten Wundheilungsprobleme auftreten.

Wie schmerzhaft ist Permanent Make-up?

Das Thema Schmerzen ist immer wieder eine grosse Frage. Meine Erfahrung ist, dass die Menschen, die sich einer der beiden Techniken unterzogen haben, im Nachhinein sagen, dass sie es sich schlimmer vorgestellt haben.

Interessanterweise empfinden es meine jüngeren Kundinnen oft schmerzhafter als reifere Frauen. Was aber immer wieder gesagt wird - dass die Lippen am schlimmsten sind. Im Allgemeinen gilt jedoch, dass unser Schmerzempfinden sehr unterschiedlich ist.

In den 25 Jahren, in denen ich nun pigmentiere, ist meine Erfahrung, dass Frauen während ihrer Menstruation mehr Schmerzen beim Permanent Make- up empfinden und einige Menschen auch in einer Vollmondphase.

Was ist besser Permanent Make-up oder Microblading?

Wenn Du lediglich eine sanfte Betonung der Augenbrauen wünschst, so sind grundsätzlich beide Techniken möglich. Hier kommt es aber darauf an, welche Beschaffenheit deine Haut hat und ob du eher ein heller oder dunkler Haartyp bist.

Hast du sehr dunkle Augenbrauen, solltest du eher auf die Permanent Make up-Methode setzen, da das Resultat länger anhält und beim Microblading die Möglichkeit besteht, dass die korrigieren Stellen nach einer Zeit grau werden. Auch bei sehr dichten Augenbrauen erzielt das Permanent Make-up die besseren Resultate.

Grundsätzlich lässt es sich nicht verallgemeinern, welche der beiden Techniken die bessere ist. Ausschlaggebend ist auf alle Fälle die Person, die diese Behandlung durchführt und dass die Technik zu deinem Hauttyp passt.

Eine seriöse Fachperson mit Erfahrung kann dich sicher beraten und dich vielleicht sogar mal bei der Arbeit über die Schulter schauen zu lassen.

Kombi von Beratung und Empfehlung bringt die besten Resultate

Mein Tipp an dich ist, dich in einem ersten Schritt unverbindlich auf beide Methoden beraten zu lassen um zu sehen, was möglich und sinnvoll ist.

Dabei solltest du aber nicht vergessen, dass auch Fachpersonen oftmals eine bevorzugte Technik haben und darum nicht immer objektiv sind. Da es sich bei der Ausführung um eine kreative Handarbeit handelt, hat zudem auch jeder Mensch seine eigene «Handschrift».

Ich empfehle dir deshalb, dich vor einer Entscheidung mit möglichst vielen Menschen, die eine solche Behandlung gemacht haben, darüber zu unterhalten.  Mit der Zeit wirst du die «feinen Unterschiede» in den verschiedenen Arbeiten erkennen und somit auch die Fachperson deines Vertrauens finden.

Vorsicht bei Vorher/Nachher-Bildern

Vorher/Nacher-Bilder sind keine Garantie, dass die gezeigte Pigmentierung auch von diesem Anbieter durchgeführt worden ist. Ebenso ist in den meisten Fällen nicht erkennbar, ob es sich um Schminke oder eine Pigmentierung handelt.

Und auch mit Photoshop lassen sich heutzutage viele tolle Resultate herbeizaubern. Vorher/Nachher-Bilder eignen sich deshalb lediglich als Inspirationsquelle, aber sicher nicht als Grundlage für die Entscheidungsfindung, welchen Anbieter man wählen soll.

Titelbild und Bilder: Getty Images

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