Geschminkt ungeschminktSo gelingt der #Nomakeup-Look

Was hier so natürlich und «undone» aussieht, ist tatsächlich das Ergebnis smarter Schminkkunst. Und das, was wir jetzt alle wollen: ein Make up ohne Maskeneffekt. Visagisten führen uns Schritt für Schritt zum makellosen Teint, der wie unsere eigene Haut aussieht. Nur besser.

Makeup ohne Maskeneffekt zählt zu den Königsdisziplinen der Visagistenkunst. Eine Anleitung zum #Nomakeup-Look - mit Make up.

Sich so zu schminken, dass man wie ungeschminkt aussieht? Natürlich ist das widersprüchlich. Aber das sind wir Frauen ja oft auch, wenn wir ehrlich zu uns sind. Wir wollen ein Make up, dass uns einen makellosen Teint zaubert, gleichzeitig die natürliche Haut durchscheinen lässt und ihre Makel unscheinbar überdeckt. Und überhaupt soll niemand sehen, dass wir länger als 3 Minuten im Bad gebraucht haben, um so natürlich und frisch auszusehen.

Nomakeup-Look: So geht’s in 10 Schritten zum (fast) natürlichen Traumteint.

Peelen...

1 Eine gepflegte Haut ist die Grundlage jedes guten Make ups. Zum einen verteilen sich die Produkte besser und gleichmässiger. Zum anderen fordert eine Haut, die von sich aus schon strahlt, viel weniger Make up und erleichtert damit den Weg zu einem natürlicheren Ergebnis. Daher gilt: Regelmässige Peelings (etwa zwei Mal pro Woche) sind Pflicht.

...und pflegen!

2 Die National Make up Artistin von Bobbi Brown, Anja Cvijetic, erklärt wie wichtig es ist, vor dem Make up Gesicht und Augen mit einer auf den Hauttyp abgestimmten Feuchtigkeitscreme zu versorgen: «Wenn der Haut Feuchtigkeit fehlt, holt sie sie sich aus dem Make up. Da bringt dann auch die beste Foundation nichts. Das Make up wirkt brökelig.»

Enthaarung

3 Dieser Schritt mag merkwürdig klingen, ist aber das ultimative Geheimnis eines perfekten Nomakeup-Looks: Haarentfernung im Gesicht lässt die Haut seidig, glatt und glänzend wirken. Auf glatter Haut können sich keine Puderrückstände oder Makeupschichten mehr in den Härchen verfangen. Zudem entsteht eine optische Gleichmässigkeit, die einfallendes Tageslicht besser reflektiert und den Teint so natürlich strahlend aussehen lässt. Enthaart wird meistens mit Wachs oder Sugaring. Aber auch die Gesichtsrasur ist ziemlich angesagt.

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Primer

4 Für ein perfektes Makeup finden viele einen Primer darunter wichtiger, als die Foundation selbst. Der Primer legt sich nämlich wie eine ausgleichende und fixierende Schicht über die Haut, die Ungleichmässigkeiten, Pickelchen, Fältchen oder grosse Poren auszugleichen hilft und das Hautbild so ebenmässiger wirken lässt.

Der Clou dabei: Primer ist in der Regel transparent und hinterlässt einen kaum sichtbaren Effekt. Wichtig dabei: Wähle einen Primer, der deinem Hautton entspricht. Ob porenverfeinernd, glanz-reduzierend oder feuchtgkeitspendend: Der Primer muss zur Haut passen, um so perfekt und unauffällig wie möglich zu wirken. Wer aber ohnehin ein reines und ebenmässiges Hautbild hat, wird auch ohne Primer glücklich.

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 Foundation 

5 Für einen natürlichen Look ist hier Fingerspitzengefühl gefragt. Weniger ist in Sachen Foundation grundsätzlich mehr. Wer bereits nach dem Primer ein recht gutes Hautbild hat, sollte auf schwere Farbschichten verzichten und lieber eine leicht getönte Tagescreme, BB oder CC Creme verwenden. Sie tönen die Haut nur sanft, wirken aber ausgleichend und korrigierend auf Farbunterschiede – perfekt für einen Nomakeup-Look.

Wenn es trotzdem etwas mehr Korrektur sein soll, unbedingt auf den richtigen Farbton achten. Foundation sollte nicht im Internet bestellt werden – am Counter deines Vertrauens bekommst du umfassende Beratung. Foundation mit den Fingern (die Wärme hilft beim Einarbeiten) oder einem angefeuchteten (wichtig!) Beautysponge einarbeiten. Geheimtipp: Für einen besonders natürlichen Look kannst du in deine Foundation einen Mini-Tropfen Gesichtsöl geben.

 Concealer & Corrector & Highlighter 

6 Jetzt holen wir die Zauberstifte raus! Der klassische Concealer gehört in jedes Necessaire und deckt, sparsam in einer umgekehrten Dreieck-Form unter dem Auge aufgetragen, dunkle Augenschatten ab. Der Corrector ist auf den Hautton abgestimmt und kommt meist als deckende und korrigierende Paste, die punktuell auf Unreinheiten und Rötungen aufgetragen wird.

Der Highlighter ist dagegen eine bis zwei Nuancen heller als der Hautton und wird im inneren Augenwinkel, unter dem Brauenbogen, über der Mitte der Lippe und auf dem Kinn aufgetragen. Für noch mehr natürlichen Glow kannst du noch sparsam etwas Highlighter-Puder mit einem Fächerpinsel auftragen.

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 Rouge und Contouring 

7 Ob man bei einem Nomakeup-Look mit Rouge und modellierenden Contouring-Produkten arbeiten möchte, ist Geschmackssache. Eine leichte Modellierung und eine zarte Wangenröte können den Look optisch erfrischen. Wer hier kein Fingerspitzengefühl beweist, zerstört schnell die Natürlichkeit des Looks: Unbedingt mit leichten, hellen Tönen arbeiten.

Ob man dabei ein cremiges oder lieber ein trockenes Produkt wählt, ist Typfrage. Bei öliger Haut eignen sich Puderprodukte besser, während trockene Haut durch cremige Texturen frischer wirkt. Cremerouge – in kleinen Mengen sanft eingeklopft – wirkt insgesamt meist natürlicher.

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 Puder 

8 Puder ist zwar kein Muss, er lässt den Teint aber perfekt und seidig wirken, reduziert Glanz und schenkt Gleichmässigkeit. Vorausgesetzt, man wendet ihn richtig an. Dafür kommt es vor allem auf die Beschaffenheit und Dosierung des Puders an. Wähle lieber ein transparentes, idealerweise mineralisches Produkt. Mineralische Puder mattieren zwar den Teint, lassen die Haut aber nicht übertrieben matt wirken, sondern bewahren einen zarten Schimmer. Klopfe das Puder sparsam auf. Mehrere leichte Schichten losen Puders, die mit einem Beautysponge aufgetragen werden, wirken natürlicher als eine dicke Puderschicht.

 Perfekte Brauen 

9 Wer von Natur aus tolle Brauen mit einer schönen Form hat, braucht für den perfekten Look nicht viel tun; etwas in Form bürsten und eventuell mit einem transparenten Gel fixieren genügt. Ist man jedoch mit seiner Brauenform unzufrieden oder hat man kleine Lücken im Wuchs, kann mit speziellen Brauenpudern korrigiert werden. Puder eignen sich für den Nomakeup-Look besser, als Brauenstifte, welche die Kontur oft hart und unnatürlich wirken lassen. Bei der Farbwahl gilt ebenfalls das oben Gesagte: Im Zweifel wählt man lieber einen helleren als einen zu dunklen Farbton. Faule lassen sich ein Microblading machen, wo die Augenbrauen semipermanent tätowiert werden.

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 Perfekte Lippen 

10 Auch bei den Lippen braucht es beim Nomakeup-Look nicht viel Aufwand. Idealerweise erzeugt man einen gesunden, glänzenden Effekt, der nur einen Hauch von Farbe erahnen lässt. Dafür trage zunächst einen zart(!) rosé-farbenden Lippenstift auf die Mitte der vorher gepeelten Lippen auf und verstreiche ihn sanft zu den Seiten. Nun gibt man eine sehr dünne Schicht transparenten Puder auf die Lippen, um den Farbton der Hautfarbe etwas mehr anzugleichen. Für mehr Leuchtkraft und Natürlichkeit kommt Vaseline zum Einsatz. Ähnlich wie beim Highlighten soll die Vaseline auch auf den Lippen einfallendes Licht spiegeln und so für ein gesundes Strahlen sorgen.

Titelbild: unsplash

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