Give me moreMehr Volumen für feines Haar

Mehr Volumen, mehr Kraft, mehr Fülle. Wenn es nach ihrem Kopf geht, wollen Frauen grundsätzlich mehr. Doch feines Haar ist kein Grund den Kopf hängen zu lassen. Mit der richtigen Pflege, einer passenden Frisur und den besten Styling-Tipps werden dünne Haare zu prachtvollen Traummähnen. Versprochen!

Eine Frau wirft ihre Haare nach hinten.

Ja, wir wollen mehr! Im Fall der eigenen Mähne heisst das: Mehr Volumen! Intensive Pflege, liebevolle Zuwendung und ein paar Zaubertricks vom Maestro Figaro reichen angeblich schon, um aus feinem Haar eine prachtvolle Traummähne zu machen. Wir nehmen feines Haar unter die Lupe, geben mehr als dünne Antworten und liefern Tipps für dünne Haare.

Dünnes Haar erkennt man an seinem Durchmesser. Feines Haar hat nämlich in der Regel nur einen Durchmesser von 0,04 Millimetern. Eine Löwenmähne schafft locker das Doppelte. Kommt hinzu, dass die Anzahl der Haare insgesamt gering ist, wirkt der Look schnell schlaff.

Besonders gemein ist, dass dünnes Haar durch externe Umwelteinflüsse dazu neigt, in den Längen noch dünner zu werden.

Dass dünnes Haar einen magern Eindruck macht, ist leider nicht das einzige Dilemma, denn auch das Stylen gestaltet sich schwierig. Locken geben sofort auf, Wellen machen schnell schlapp und Hochsteckfrisuren finden kaum Halt.

Zu allem Überfluss raubt die ständige Talgproduktion feinem Haar auch noch die letzte Kraft. Das Waschen der Haare scheint fast täglich nötig zu sein, wenn man einer platten Frisur entgehen möchte. Was bleibt sind Strähnen, die oft aus der Reihe tanzen, wild vom Kopf abstehen oder ungefragt herumfliegen.

Obwohl Mutter Natur selbst eine Frau ist, ist sie nicht immer gerecht. Feines Haar und geringes Haarwachstums gehen nämlich ganz klar auf ihr Konto. Das Volumen und die Haaranzahl sind genetisch festgelegt.

Aber auch normales oder sogar voluminöses Haar kann durch Krankheiten oder extreme Strapazen (phasenweise) dünner werden. Wer hingegen von Natur aus feines Haar hat, muss aber trotzdem nicht den Kopf hängen lassen. Denn clevere Tipps für dünne Haare holen aus feinen Mähnen alles raus.

Auf den nächsten Seiten findest du unsere Tipps bei dünnen Haaren.

1 Feine Haare pflegen: Shampoos zaubern Fülle

Wer feinem Haar mehr Fülle verleihen will, muss unbedingt zum Haartyp passende Produkte verwenden. Volumen-Shampoos und Kuren sind keineswegs ein gefinkelter Marketing-Gag. Volumizer-Produkte arbeiten oft mit eingebauten Haarbausteinen wie Keratin, ein Wunderwirkstoff, auf den sogar Leistungssportler schwören. Denn Kreatin unterstützt den Energiestoffwechsel der Muskeln und gilt als Top-Lieferant für Power.

Als Haarserum dringt es tief in das Haar ein, vernetzt dort die Fasern wie eine Art Stützskelett miteinander und gibt feinem Haar mehr Festigkeit. Einen ähnlichen Effekt haben Shampoos und Kuren mit fein gemahlener Tonerde. Ebenfalls bewährt haben sich Produkte mit Koffein, die die Kopfhautdurchblutung fördern und dadurch das Haarwachstum anregen.

2 Typische Fehler: Pflege-Fauxpas bei feinem Haar

Wer von feinem Haar betroffen ist, würde natürlich alles dafür tun, um mehr Volumen in die Mähne zu zaubern. Und genau darin liegt ein typischer Pflege-Fehler feiner Haare. Viel hilft nämlich nicht immer viel. Im Gegenteil: Dünnes Haar wird von zu reichhaltiger Pflege buchstäblich erdrückt. Üppige Masken und schwere Pflegestoffe legen sich wie ein dicker Mantel um das Haar, beschweren es und lassen es platt herunter hängen. Spezielle Kuren und Conditioner für feines Haar kennen dieses Problem und arbeiten daher mit Essenzen und Vitaminen, die das feine, zur Brüchigkeit neigende Haar zwar ausreichend mit Pflege versorgen, aber ohne es zu belasten.

In Fachkreisen spricht man von Produkten mit einem reduzierte Pflegegrad. «Reduziert» ist hierbei aber nicht die Intensität, sondern lediglich das Gewicht der Pflege. Wer hingegen herkömmliche Produkte für normales oder volles Haar verwendet, riskiert ein «Überpflegen», dem feines Haar nicht Stand halten kann.

Übrigens: Auch was die Häufigkeit der Pflege angeht, darf man bei feinem Haar zurückhaltender sein. Zwar neigt dünnes Haar zu schnellem Fetten, es deshalb jedoch täglich zu waschen bewirkt einen gegenteiligen Effekt. Je häufiger man die Haare wäscht, desto mehr entfettet die Kopfhaut. Sie produziert deshalb mehr Talg und die feinen Haare werden erneut fettig. Anstatt täglich zu waschen überbrückt man fettige Ansätze lieber mit Trockenshampoos.

3 Frisur für dünnes Haar: Volumen dank Stufen

Neben der Pflege, ist es vor allem der Schnitt, der in feines Haar mehr Volumen mogelt. Dünnes Haar profitiert von unterschiedlichen Längen. Um Volumen zu kreieren werden feine Haare oft gestuft. Von einer einheitlichen Länge ist bei dünnem Haar hingegen strikt abzuraten; das geringe Volumen würde dadurch unnötig betont. Auch insgesamt spielt die Länge bei feinen Haaren eine zentrale Rolle.

Je länger die Haare getragen werden, desto mehr Volumen geht nämlich optisch verloren. Auch Kurzhaarfrisuren und kinnlange Schnitte wirken bei dünnen Haaren definitiv besser. Ein Pony ist bei feinem Haar ebenso nicht immer vorteilhaft. Vor allem, wenn der Pony einen grossen Teil der gesamten Haarmenge in Anspruch nimmt, weil er mittig am Kopf abgeteilt ist. Stattdessen bietet es sich bei feinem Haar eher an, die Stirnfransen leicht abzuschrägen oder die Stufen bereits in der Ponypartie beginnen zu lassen.

4 Haarfärberei: Welche Coloration eignet sich für feines Haar?

Wenn feines Haar schon auf Länge verzichten muss, darf es sich wenigstens farbtechnisch austoben. Denn Colorationen sind ein Tipp für dünnes Haar, um mehr Volumen in die Mähne zu mogeln. Färbungen entziehen dem Haar nämlich Pigmente und rauen es damit leicht an, so dass das einzelne Haar nicht nur dicker erscheint, sondern die einzelnen Strähne auch nicht glatt aneinander vorbei gleiten, sondern untereinander stützend und damit voluminöser wirken.

Jedoch gilt auch hier wieder: Viel hilft nicht viel. Besser als dünnes, ohnehin zu Brüchigkeit neigendes Haar, komplett zu colorieren, eignen sich einzelne Farbakzente durch Strähnen oder den angesagten Ombré-Look. Zum einen ist so die chemische Belastung für das Haar geringer, zum anderen entsteht durch das Spiel verschiedener Farbnuancen optisch ein verdichtetes Volumen.

5 Dünne Haare stylen: XXL statt Sleek-Look

Feines Haar hat in der Regel eine glatte Struktur. So wirkt es oft zwar schön seidig und glänzend, der natürliche Sleek-Look raubt dem Haar aber auch noch den letzten Rest Volumen. Wer ohnehin nur wenige, dünne Haare hat, dreht diese lieber auf grosse Wickler oder fönt sie über XXL-Rundbürsten. Naturborsten verzeihen Fehler beim Styling übrigens eher als Kunststoffbürsten und sind zudem schonender zu feinem Haar.

Beim Fönen dünner Haare wird zunächst der Ansatz getrocknet – er entscheidet nämlich über die Standkraft der Frisur. Ziehe dabei die Haare des Ansatzes mit der Skelettbürste senkrecht vom Kopf hoch. Die restlichen Haare werden anschliessend langsam und mit niederer Temperatur getrocknet. Wer zu heiss oder zu stark föhnt, riskiert nicht nur, dass die Frisur wie platt gedrückt aussieht, sondern auch ein Brechen der feinen Haare. Folge beim Fönen der Bewegung der Bürste immer vom Ansatz zur Spitze, nicht umgekehrt – das schenkt Glanz ohne Volumen zu rauben.

6 Besser nicht! Styling-Fehler bei dünnem Haar

Feines Haar hat wenig Standkraft. Vor allem die Ansätze werden schnell platt und lassen die ohnehin dünnen Haare noch feiner wirken. Wer jetzt einen Mittelscheitel trägt, betont diesen Effekt unnötig. Besser wirkt ein seitlicher Scheitel, der das Gesicht insgesamt zwar etwas breiter, die Frisur dafür aber etwas fülliger wirken lässt. Beim Finish der Frisur gilt es ebenfalls den Ansatz so voluminös wie möglich wirken zu lassen.

Viele greifen dabei zu schweren Styling-Pasten oder Glanzcremes, die die Frisur zwar fixieren, feines Haar jedoch so sehr beschweren, dass es nach einiger Zeit platt herunter hängt. Verwende stattdessen lieber (nach Möglichkeit kopfüber) Haarspray für feines Haar. Moderne Haarsprays enthalten kleine, molekulare Verbindungen, die sich wie Luftpolster zwischen die Strähnen setzen und die gesamte Optik üppiger wirken lassen. Wer mag, toupiert vorher die Haarpartie am Hinterkopfes leicht an und fixiert den Volumen-Effekt ebenfalls mit Haarspray.

Und noch ein Tipp für dünne Haare: Finger weg vom feinem Haar. Denn je öfter Sie sich durch die Haare fahren, desto schneller lösen sich die Stylingprodukte und desto platter wirkt die Frisur. Lasse deine neu gestylte Volumen-Mähe lieber in Ruhe für sich wirken – ehe sie es sich wieder anders überlegt. Feines Haar ist eben eine kleine Diva!

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