BOHO STYLEDon't worry, be Hippie!
Don’t worry, be Hippie! Der Seventies inspirierte Bohemian-Chic ist der lässigste Trend des Sommers. Sein Markenzeichen: ein verspielter Muster- und Material-Mix mit Ethno-Elementen.
So richtig weg war er nie. Doch in dieser Sommer-Saison ist das Comeback des Boho-Looks stärker denn je. Designer wie Missoni, Ella Moss oder Melissa Odabash machen ihn so populär wie lange nicht mehr – wenn auch in der Luxus-Variante.
Ursprünglich leitete sich der Boho-Begriff von den «Bohemians» ab: jenen Leuten, die im späten 19. Jahrhundert ein unabhängiges und unkonventionelles Leben, abseits des streng normierten bürgerlichen Lebens suchten. Sie waren häufig Künstler und genossen die schönen Dinge des Lebens. Sie waren romantisch, kannten keine Grenzen und betrachteten die Welt als das, was sie daraus machten, anstatt vorgegebenen Bahnen zu folgen. Doch die Mode hat im Lauf der Jahre ihren ganz eigenen Boho-Stil entwickelt, der lediglich noch das Weltoffene, die romantische Sehnsucht und die gewisse Lässigkeit mit sich trägt.
Das Lebensgefühl der Seventies
Heute ist mit dem Boho-Chic ein Mix aus Ethno-Fashion und Hippie-Einflüssen gemeint: lange, wallende Kleider und Röcke, weite, ausgestellte Hosen, locker geschnittene Tunika-Oberteile, Schlapphüte, Satchel Bags, Plateau-Pumps, Keilabsätze und flache Ledersandalen. Es werden Materialien wie Leder und Leinen gemixt, bunte Prints wechseln sich mit Naturtönen ab, Stoffe sind kunstvoll bestickt, Accessoires mit Fransen verziert. Auch Schmuckstücke spielen eine ganz besondere Rolle. Sie glänzen hauptsächlich goldfarben und verstecken sich nicht: breite Armreifen, grosse Ohrringe, lange Ketten, auffällige Ringe und Broschen. Dabei ist der Boho Chic nie protzig, sondern immer entspannt. Denn wer in ein solches Outfit schlüpft, nimmt automatisch eine Laid-back-Haltung ein.
«Sienna-ishness»
Müsste man diesem Trend eine Farbe zuordnen, wäre es eine warme Braunton-Skala, dazu etwas Weiss und einige eingestreute Farb-Highlights. Müsste man einen Star nennen, der diesen Look verkörpert, gibt es nur einen Namen: Sienna Miller! Mit ihren legendären Outfits auf dem Glastonbury Festival prägt sie diesen Mode-Stil seit fast zehn Jahren. Die Sunday Times sprach 2007 sogar von «Sienna's Sienna-ishness», so sehr beeinflusste ihr Kleidungsstil die Mode einer gesamten Generation. Doch Sienna selbst konnte den Hype um ihr Styling nie nachvollziehen. Für sie war es lediglich das Ergebnis vielen Reisens. In der Zwischenzeit haben einige Stars nachgezogen: Auch Kate Moss, Mischa Barton oder Gisele Bündchen tragen den Boho-Chic. In der Musikszene ist dieser Look als Boho-Rock bei den Sängerinnen Florence Welch und Karen Elson äusserst beliebt.
Mehr Lässigkeit, bitte!
Warum der Boho-Funke auch auf uns übergesprungen ist? Weil dieser Modestil eine Sehnsucht nach einem unkomplizierten Lebensstil, abseits vom Mainstream und sinnentleerten Regeln verkörpert. In schnelllebigen Zeiten wie diesen, die von technischen Entwicklungen und beruflichen Leistungsdruck geprägt sind, träumen wir manchmal davon, verträumt sein zu dürfen. Dann wünschen wir uns die gute Laune, das Lockere und die Natürlichkeit der Seventies zurück.
Unser Tipp für das volle Boho-Feeling: Besuchen Sie ein Musik-Festival. Und tragen Sie Cowboy-Boots, abgeschnittenen Shorts, ein Tunika-Top und eine überdimensionale Sonnenbrille. Wie Sie sich ein wenig Boho-Style in Ihre Garderobe holen können, zeigt unsere Bildergalerie (verlinken!). Und der Sommer kann kommen!
Übrigens, alle Schweizer Open-Air Termine finden Sie in unserem Festival-Planer.
Autor: Theresa Schwab