Mehr als DekoWas Schmuck über uns aussagt
Sei es Omas Goldkette, der Ehering oder die ersten selbstgekauften Ohrringe – an manchen Schmuckstücken hängen wir einfach mehr als an anderen. Dabei geht es nicht um deren Deko-Effekt oder den materiellen Wert, sondern um die emotionale Bedeutung, die wir ihnen beimessen.

Auch wenn Schmuck als Lifestyle-Produkt vermarktet wird, geht es bei den meisten Stücken um mehr als das blosse Accessoire. «Schmuck dient dazu eine Botschaft zu vermitteln. Wenn wir die Codes kennen, verstehen wir was gemeint ist», erklärt die Ethnologin Marian Vanhaeren gegenüber der FAZ.
Tatsächlich scheinen die teuren Stücke von Tiffany & Co. als Statussymbole zu fungieren, wie es Schmuckstücke schon vor 100'000 Jahren in den verschiedenen Kulturen taten. Zuerst aus Naturmaterialien und später aus Edelmetallen angefertigt, drückten sie Rang, Lebenssituation und Zugehörigkeit ihrer Träger aus.
So war ein Siegelring für Kaufleute im Mittelalter unerlässlich, da er ihre Vertrauenswürdigkeit betonte. Die grossen Häuptlinge nordamerikanischer Völker unterstrichen ihre hohe Position mit buntem Federschmuck und die Frauen in Nordindien sicherten ihr Vermögen nicht auf der Bank, sondern mittels prunkvoller Silberarmreifen.
Lass Schmuck sprechen
Und auch heute hat Schmuck noch Bedeutung. Verheiratete Frauen bekunden mit dem Ehering, dass sie vergeben sind und die Rolex Uhr am männlichen Handgelenk lässt tief ins dicke Portemonnaie blicken. Freundschaftsbänder drücken unsere Verbundenheit aus und die Muschelkette erinnert an die Strandferien.
Schmuckstücke erzählen von Beziehungen und Erlebnissen, werden Erinnerungs- und Erbstücke und begleiten uns durch unser Leben wie den Menschen durch die Geschichte.
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