Mode Suisse x femelle«Die Schweizer Kulturstiftung liebt es, Labels zu entdecken»

Manches lässt man sich am besten aus dem Nähkästchen erzählen. Darum gewähren Les Amis Mode Suisse jede Woche kleine Einblicke in ihren Kosmos. Diese Woche mit Helen Muggli, Fachspezialistin Design bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

Mode Suisse x femelle: Les Amis de Mode Suisse mit Kulturstiftung Pro Helvetia

Ob sie Kunst schaffen, designen oder die Schweizer Literatur um einige poetische Seiten bereichern, Pro Helvetia nimmt sich der Förderung kreativer Schweizer und Schweizerinnen an. Die Kulturstiftung prägt die Schweiz seit dem Vorabend des Zweiten Weltkriegs 1939 und hat es sich seit jeher zur Aufgabe gemacht «Schweizer Kultur zu bewahren, im Ausland zu verbreiten und im Inland zu fördern».

Seither wurden das Centre Culturel Suisse in Paris, das Swiss Institute in New York oder diverse Zweigstellen und Büros von Moskau bis Shanghai eröffnet und Pro Helvetia spannt ein kulturelles Förderungs-Netz für Schweizer Kreativschaffende um den gesamten Globus. Auch der Mode Suisse steht die Stiftung seit vielen Saisons zur Seite, um aufstrebende und bereits etablierte Designer und Designerinnen zu fördern. Als Fachspezialistin Design sitzt Helen Muggli jeden Herbst und Frühling am renommiertesten Catwalk der Schweiz, um die Neuheiten live mitzuerleben.

Mode Suisse x femelle: Les Amis de Mode Suisse mit Kulturstiftung Pro Helvetia

Helen Muggli, Fachspezialistin Design der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. 

Mode Suisse wird seit vielen Editionen von Pro Helvetia unterstützt; warum liegt Ihnen die Plattform am Herzen?

Die Schweizer Kulturstiftung unterstützte die Mode Suisse bereits in ihren Anfängen punktuell und seit 2016 als einer der Hauptpartner. Die Modeplattform ist einmalig in der Schweiz und verbindet junge Studios mit der Industrie, was der Hauptfokus unserer Tätigkeit im Bereich Designförderung ist. Viele junge Studios haben so die Möglichkeit, an verschiedene Partner in der Industrie zu gelangen, etwa Buyer, Medien, Produzenten oder Agenturen. Sie können auch an Veranstaltungen im Ausland wie dem DACH Showroom in Paris oder dem «Swiss Touch Presents: Mode Suisse at New York Fashion Week» teilnehmen, was ihnen den Zugang zu internationalen Firmen ermöglicht. Für Pro Helvetia ist es wichtig, dass die jungen Designstudios ihren Weg in den Markt finden, um so erfolgreich werden zu können.  

Nina Yuun, Garnison, nochmals Nina Yuun und Klaesi Holdener auf dem Runway der Edition 18

Nina Yuun, Klaesi Holdener x SOL SOL ITO, nochmals Nina Yuun und Garnison auf dem Runway der Edition 18. Fotos: Alexander Palacios

Pro Helvetia fördert Schweizer Mode nicht nur via Mode Suisse, sondern auch durch eigene Formate; was ist Ihr aktuelles Portfolio-Modehighlight?

Wir haben mit unserem Fördermodell seit 2016 verschiedene Formate aufgebaut, mit denen wir junge Studios in allen Bereichen des Designschaffens unterstützen. Jährlich stattfindende Ausschreibungen zu Projekt- und Produktionsunterstützungen ermöglichen es Studios, ihre Projekte zu realisieren und national wie international zu verbreiten. Seit den Anfängen unserer Förderung konnten wir im Bereich Fashion & Accessories bereits rund 35 Kollektionen finanziell unterstützen. Für uns ist es immer ein Highlight, wenn Studios ihre Projekte erfolgreich positionieren können.

Letzte Woche startete die 18. Edition in Zürich, worüber freuen Sie sich in der aktuellen Saison?

Besonders freut es uns, dass viele junge Talente unter den Teilnehmern sind, die auch durch unsere Ausschreibungen unterstützt wurden, wie Nina Yuun, Klaesi Holdener oder Garnison. Als nationale Stiftung freut es uns auch, dass die Auswahl stets gesamtschweizerisch daherkommt, also verschiedene Landesteile repräsentiert. Zudem ist es immer spannend, ganz junge Talente zu entdecken und kennenzulernen, die durch die HEAD – oder kürzlich gegründete Studios – vertreten sind. 

Studio5 an der Edition 18 der Mode Suisse in Zürich

Kissen und Teppiche von Studio5 an der Edition 18 der Mode Suisse in Zürich. Foto: Bon Wongwannawat.

Wie wichtig ist Ihnen Mode persönlich?

Ich liebe es, neue Labels zu entdecken und Kleider wie auch Accessoires jeden Tag aufs Neue zu kombinieren – je nach Lust und vor allem Laune. Die Modebranche liegt mir sehr am Herzen, denn sie ist sehr kreativ, erfindet sich immer wieder neu und verändert sich stetig. Auch wenn Mode oft in Verruf gerät, vor allem was Fast Fashion oder Green-Washing anbelangt, wird sie immer wichtig sein für die individuelle Ausdrucksweise eines jeden. 

Wo sind Sie aufgewachsen und was würden Sie dort als Must-do empfehlen? 

Ich bin im Zürcher Weinland aufgewachsen, also auf dem Land, bevor ich fürs Studium nach Zürich zog. Für Naturbegeisterte ist es natürlich herrlich dort Spaziergänge durch die Wälder und Rebhänge zu unternehmen. Die Dörfer sind geprägt durch ihre traditionellen Riegelhaus-Bauten, was der Gegend einen besonderen Charme verleiht.  

 

Die 18. Edition der Mode Suisse startete am 7. September 2020 in Zürich und endet am 21. November 2020 in Genf. Mehr Informationen auf www.modesuisse.com

Titelbild und Bilder: zvg Mode Suisse GmbH / Johanna Hullar

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