Mode Suisse x femelleMode Suisse Edition 18 – Gründer Yannick Aellen im Gespräch

Die Mode Suisse ist während ihrer 18. Edition von Anfang September bis Mitte November bei femelle zu Gast und gewährt Einblicke in ihr Adressbüchlein: Jede Woche werfen wir bei angesagten Schweizer Designerinnen und Designern einen Blick über die Schultern. Die Interview-Serie beginnt diese Woche mit Yannick Aellen, Gründer und Direktor der Plattform.

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Vor gut neun Jahren legte Yannick Aellen den Grundstein für die Fashionplattform Mode Suisse. Nachdem er sich im Ausland und bei Grossevents wie der Gwand und später der Stella/Swiss Textiles Award das nötige Know-How angeeignet hatte, spielt Aellen heute eine zentrale Rolle in der Unterstützung junger Schweizer Designer und Designerinnen. «Mode Suisse erweckte die schlafende Modekultur der Schweiz», sagt Jurymitglied, Stylist und Redaktor René Gloor, «sie ist eine der wichtigsten Plattformen für unsere kreativen Talente.» Durch ihr Engagement trug sie zum Erfolg bekannter Labels wie Julian Zigerli, Mourjjan, Rafael Kouto, Julia Heuer, YVY oder AWS After Work Studio bei.

Was ist der Benefit für ein Label, Teil der Mode Suisse zu sein?

So simpel wie der Name vielleicht klingt, so vieles steckt doch in ihm: Wir wollen und wollten jungen aber auch etablierten Designern und Designerinnen eine professionelle Plattform bieten, damit sie für ein Fashionpublikum sichtbar werden und bleiben. Gerade die Mischung aus bereits bekannten Brands und noch unentdeckten Labels ist für beide ein attraktives Zusammenspiel. Für die jüngeren Marken entpuppt sich die Mode Suisse dabei als ein starkes Sprungbrett für die erste grosse Aufmerksamkeit.

Ist es dieser Sprungbrett-Charakter der Mode Suisse, der dich besonders stolz macht?

An der Mode Suisse treffen sich alle, um kreativen Ideen den angemessenen Platz einzuräumen und vielleicht sogar gemeinsame Wege einzuschlagen. Wenn ich sehe, wie sich hier Modedesignende, Branchenkenner und -kennerinnen der Textilindustrie, des Einzelhandels, der Medien und andere Connaisseure aus der Schweizer Modeszene treffen, freut mich das sehr. Die treue Unterstützung unserer Trägerschaft, zu der beispielsweise Pro Helvetia und die Zürcherische Seidenindustrie Gesellschaft ZSIG gehören, haben aber ebenso Anteil an dieser Freude – ohne ihren Glauben an unsere Arbeit würde es die Plattform in ihrer heutigen Form schlicht nicht geben.

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Yannick Aellen hinter den Kulissen der Mode Suisse Edition 16 / Runways-Looks von Designerin Jacqueline Loekito © Tino Konino

Inwiefern besitzt für dich die Fashionwelt eine Vorreiter-Rolle?

In den letzten Jahren ging mir immer dann das Herz auf, wenn ich beobachten konnte, wie zunehmend genderfluid die jungen Leute in der heutigen Fashionszene denken. Einmal mehr ist hier die Mode kultureller Vorreiter. Dass Stereotypen aufgebrochen werden und sich gängige Genderdefinitionen auflösen, ist gerade in der Mode schon länger zu beobachten und toll mitzuerleben.

Die Pandemie trifft die Kulturschaffenden besonders hart, welche Corona bedingten Vorkehrungen musste die Mode Suisse für die kommende 18. Edition treffen?

Wir sind tatsächlich stark von Corona betroffen, weshalb wir für die 18. Edition abermals kleiner als üblich auftreten werden. Wir werden natürlich darauf achten, dass social distancing korrekt eingehalten werden kann. Im Oktober werden wir dann erneut im DACH Showroom an der Paris Fashion Week vertreten sein – diese Saison wegen Corona neu auch mit einem virtuellen Showroom – und enden dann im November in Kooperation mit der HEAD – Genève in Genf.

Wohin führt die Zukunft der Mode Suisse?

2020 ist eigentlich ein sehr wichtiges Jahr für die Mode Suisse. Gewisse Partnerschaften laufen nur noch bis Ende nächstes Jahr. Derzeit neue Partner zu finden, geschweige denn mit potenziellen Partnern über 2021 hinaus zu planen, war wegen Corona in den letzten Monaten fast unmöglich. Wir sind aber positiv, ab 2022 mit bewährten und zum Teil auch neuen starken Partnern weitermachen zu können.

Die 18. Edition der Mode Suisse startet am 7. September 2020 in Zürich und endet am 21. November 2020 in Genf. Mehr Informationen auf www.modesuisse.com.

Titelbild: zvg Mode Suisse GmbH

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