Alles in OrdnungAufräumen mit der Marie-Kondo-Methode

Wir räumen auf! Mit unserer Wohnung, den vollen Regalen und Schränken. Vor allem aber mit unserem Leben. Die 4 wichtigsten Regeln der Marie-Kondo-Methode.

Aufräumen und Ordnung schaffen mit der Marie Kondo Methode entrümpelt nicht nur die Wohnung, sondern auch das Leben. So geht's!

Aufräumen ist mehr als Sortieren und Ordnen. Aufräumen befreit. Denn Unordnung stört nicht nur das Auge, sie quält vor allem den Geist. Dinge, die unnütz und dabei irgendwie vorwurfsvoll herum liegen und wie ein erhobener Zeigefinder permanent daran erinnern, dass wir mit dem Aufräumen einfach nicht mehr hinterherkommen und langsam aber sicher in unserem eigenen Chaos zu ersticken drohen, bereiten Stress.

Doch genau den brauchen wir nicht. Und unsere so unordentlich angehäuften Habseligkeiten übrigens auch nicht.

Frühjahrsputz für die Seele: Die Kondo-Methode

Das mutet philosophisch an, ist aber genau das Credo der Profi-Aufräumerin Marie Kondo. Und sie muss es wissen. Ihre Bücher über die Magic Cleaning Methode haben sich weltweit mehr als sieben Millionen Mal verkauft und sind in 27 Sprachen übersetzt. Dabei diktieren die Aufräum-Bibeln der Japanerin keineswegs nur, wie perfektes Zusammenfalten von T-Shirts funktioniert.

Mit der Kondo-Methode wird Aufräumen als ganzheitlicher Lebensansatz verstanden; eben so, wie es die fernöstlichen Lebensformel für mehr Klarheit und Glück eigentlich immer tun. Aufräumen soll Ordnung bringen – innerlich ebenso wie äusserlich. Und das funktioniert nach einem ganz einfachen Prinzip: Aufräumen bedeutet sich von all den Dingen zu trennen, die uns keine Freude mehr machen. Das ausgetretene Paar Winterschuhe? Weg damit! Das Bild, das seit Jahren darauf wartet, aufgehängt zu werden? Weg damit. Die löchrigen Socken? Ab auf den Müll! Machbar.

Aber was ist bitte schön mit Dingen, wie der wild gemusterten Bluse, die die beste Freundin zum Geburtstag geschenkt hat? Wir mögen sie nicht und tragen sie nie. Aber kann sie allein deshalb in der Tonne landen? Immerhin war sie ein Geschenk. Oder die alten Pokale vom Pony-Turnier, die CDs unserer Jugend und die sündhaft teure Hose, in die man sich einfach nicht reinhungern kann. Wer bringt es über’s Herz diese Dinge einfach auf den Müll zu werfen. Nein, sowas tut man nicht. Und zwar auch nicht nach der Marie-Kondo-Methode.

Man wirft solche «Wertgegenstände» nicht einfach weg, wie Abfall. Im Gegenteil: Man entgegnet ihnen ein wertschätzendes Dankeschön. Und entlässt sie dann in die Freiheit. Denn auch das ist eine Aufforderung der kondoschen Aufräum-Methode: Wer Dinge behält, die ihm eigentlich nicht am Herzen liegen, versperrt diesen den Weg in die Freiheit – und damit zu ihrer eigentlichen Bestimmung. Das gilt für Klamotten übrigens ebenso wie sämtliche (auch immaterielle) Dinge des Lebens.

Na, sieht doch gleich viel besser aus!

Aber fangen wir mit den leichten Sachen an, wie beispielsweise der zu engen Jeans. Bestimmt passt sie einer Freundin, die sich gewiss über das Geschenk freut. So bekommt die Jeans endlich ihren lang ersehnten modischen Auftritt, die Freundin eine Freude.

Und du? Du bist den unnützen Ballast los, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Drei Fliegen, eine Klappe. Aufräumen kann so einfach sein.

Auch verkaufen oder spenden sind gute Massnahmen, um mit unnötigen Habseligkeiten aufzuräumen, die man nicht einfach achtlos wegwerfen möchte.

Wer sich nach dieser Aufräum-Philosophie nach und nach von belastendem Besitz trennt, wird erstaunt sein, wie viel Wertschätzung aus dem Akt des Wegwerfens entsteht; denn endlich ist Platz für das Wesentliche. In der Wohnung, ebenso wie im Herzen. Mit jedem Gefühl und jener Methode kann man sich dann irgendwann auch in aller Zuversicht den grösseren, nicht immer materiellen Chaos-Haufens des Lebens widmen. Packen wir es an. Räumen wir auf!

Die 4 wichtigsten Regeln der Kondo-Methode

Erst entrümpeln, dann umräumen

1 Wer sich nicht von überflüssigen Dingen trennt, wird nie Ordnung schaffen. Denn dann räumt man die Dinge nur vom einen an den anderen Ort, ohne nachhaltig Ordnung zu schaffen. Daher gilt: Erst wird ausgemistet, dann sortiert.

Richtige Reihenfolge des Aufräumens

2 Nach der Marie-Kondo-Methode wird beim Aufräumen in folgender Reihenfolge vorgegangen: Erst den Kleiderschrank ausmisten, dann Bücher, Papiere und Dokumente, Kleinkram und erst am Schluss Erinnerungsstücke ausmisten.

Behalten oder wegwerfen?

3 Aufräumen ist eine Frage des Blickwinkels. Wem es schwer fällt sich von Dingen zu trennen, stellt nicht das Wegwerfen in den Vordergrund, sondern die Entscheidung des Behaltens nur jener Dinge, die wirklich am Herzen liegen.

Die 6-Monats-Regel

4 Wer sich nicht sicher ist, ob er einen Gegenstand wirklich noch braucht, fragt sich, wann er ihn in den letzten sechs Monaten das letzte Mal benutzt hat. Lautet die Antwort «eigentlich nie», wird es wohl auch in der Zukunft keine Notwenigkeit dafür geben. Weg damit!

Titelbild: zVg Bolia

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