Dresscode BüroDie neuen Business Outfits
Nur weil man sich an einen bürotauglichen Dresscode hält, heisst das nicht, dass man sein modisches Feingefühl zuhause lassen muss. Prächtige Farben, raffinierte Details und traumhafte Stoffe: Die neuen Business Outfits will man am liebsten gar nicht mehr ausziehen.
Wer nicht gerade Ärztin oder Schornsteinfegerin ist, hat es mit der Wahl des passenden Business-Outfits nicht immer leicht. Denn mal ehrlich: Weisse Bluse und blauer Rock – diese Dresscode-Klassiker kann echt keiner mehr sehen. Vor allem nicht, wenn die neusten Frühlings-Looks bereits im Kleiderschrank hängen und auf ihren farbenfrohen Auftritt warten. Der Weg zum Büro ist zwar kein Catwalk – doch kann etwas Style wirklich Sünde sein? Eigentlich nicht. Im Gegenteil: Ein paar modische Statements peppen den tristen Büro-Dresscode nicht nur auf, sondern pushen auch gleichzeitig das Selbstbewusstsein. Und damit automatisch auch Auftritt und Arbeitsmoral. Erfolg auf ganzer Line – mit diesen Stylingtipps wird Ihr Büro-Dresscode modischer, aber deshalb nicht minder manierlich.
Dresscode: Fairness statt Fashion
Ja, Mode macht Spass. Vielleicht hat sie gerade auch deshalb mit dem Ernst des Lebens nicht immer so viel am Hut. Denn Fakt ist: Ein bürotauglicher Dresscode lässt der eigenen, modischen Kreativität nicht wirklich viel Raum. Wer trotzdem experimentieren will, muss zunächst den Sinn des Dresscode im Büroalltag verstehen. Der da wäre: Primär gelten Outfit-Anweisungen der Uniformität. Kleider sollen zwar Leute machen – jedoch keine verschiedenen. Die Idee dahinter: Tragen alle dasselbe, sind auch alle dasselbe. Jedenfalls entstehen optisch keine Unterschiede und damit Chancengleichheit auf ganzer Line. Der Effekt: Seriös und regelkonform gekleidet, wirkt man gegenüber Kunden loyal, unter Kollegen kommt es zu keinem Ungleichgewicht und auch auf die Konkurrenz macht man einen angezogenen Eindruck. Durchsetzen muss man sich mit dem Hirn, nicht mit dem Zwirn. Behalten Sie daher im Hinterkopf: Mode ist erlaubt, sollte aber teamfähig bleiben.
Kleider-Knigge: Uniform - aber nicht gleich
Fakt ist: In der Mode gibt es keinen gesetzlosen Raum. Alles hat seine Ordnung - wenn auch eine jeweils eigene. Soll heissen: Jede Brache tickt verschieden. Und kleidet sich auch so. Büro-Dresscodes müssen daher keinesfalls immer steif sein. So passen Nadelstreifen beispielsweise nicht in eine Werbeagentur. Im Gegensatz dazu läuft man mit Chucks nicht durch die Chefetage. Doch Vorsicht: Lassen Sie sich nicht täuschen. Auch wenn es nicht immer den Anschein macht, ist auch in Branchen, die Trendgefühl zulassen, trotzdem Taktgefühl gefragt. Eine Dresscode-Regel, die in fast jeder Branche gilt, heisst: Weniger ist mehr. Wer professionell wirken will, polarisiert nicht. Wählen Sie Mode ohne Mittelpunktsbedürfnis: Schrille, laute Farben sind ebenso unangebracht, wie Trends, die sich zu legère zeigen (z.B. durchschimmernde BHs, Badeschlappen oder Jogging-Chinos).
Nackte Tatsachen: Ein Tabu
Die «weniger-ist-mehr»-Regel hat jedoch eine Ausnahme. Und die gilt dafür ausnahmslos in jeder Branche: Wenn es um das Zeigen von Haut und Körperstellen geht, ist nämlich mehr mehr. Die Schultern sollten auch in unkonventionelleren Berufen immer bedeckt sein. Röcke finden ihr Limit spätestens zweihandbreit über dem Knie. Und natürlich sollten sich auch Dekolleté-Ausschnitte stets in der Nähe der Anstandschwelle halten. Tipp: Ein tiefes Dekolleté kann mit überdeckenden Tüchern oder Schals durchaus büro-tauglich werden. Etwas offenherziger kann man sich dagegen an heissen Tagen in Fragen des Schuhwerks zeigen. Denn solange die Zehen und die Ferse überdeckt sind, darf Fuss an Tageslicht treten. Sogar in traditionellen Berufen ist das erlaubt – allerdings mit einer gewissen Einschränkung. Beim Dresscode von Banken, Chefetagen und Co. zählen nämlich Feinstrümpfe bis heute zum modischen Feingefühl. Ja, auch bei sommerlichen Rekord-Temperaturen.
Hohe Schuhe erhöhen vielleicht die weibliche Lebensqualität. Im Job bringen hohe Hacken dagegen niemanden nach oben. Denn auch dieses Regel gilt branchen-übergreifend: Absätze dürfen nicht höher als sechs Zentimeter sein. Alles, was drüber ist, wirkt zu anziehend und damit zu wenig seriös. Gänzlich verzichten sollte man auf die paar Zentimeter Beinillusion dennoch nicht. Denn Absätze sind nicht nur modisch ein Hingucker, sondern lassen Sie auch optisch über sich hinaus wachsen. Auf hohen Hacken steht man automatisch aufrechter, die Figur wirkt graziler und das Selbstbewusstsein hebt ebenfalls mit ab. Und das kann ein Dresscode nun wirklich nicht verbieten, oder?
Der Blusen-Blues: Tipps zum Aufpeppen
Weisse Blusen kann keiner mehr sehen, will niemand mehr tragen, muss aber leider fast jeder besitzen. Vor allem wer in einem klassischen Bürojob arbeitet, kommt um diesen Dresscode-Klassiker nicht herum. Die gute Nachricht ist aber: Mit kleinen Tricks kann man auch dieses Muss zu echter Mode werden lassen. Wählen Sie beispielsweise Blusen ohne steife Kragen, dafür mit verspielten Details (vor allem Rüschen sind gerade im Kommen). Für den Chef in Ordnung und absolut en vogue sind auch aufpeppende Accessoires, wie Broschen oder sportliche Aufnäher und Drucke. Einfach und trotzdem einfallsreich: Für Abwechslung sorgen manchmal schon ausgefallene Materialien, wie elegante Seide (bitte nicht zu transparent) oder lässige Baumwolle (Knittern gehört hier zum Look und ist daher auch in Ordnung). Derzeit übrigens voll im Trend: Bunte Musterprints in den Innenseiten des Kragens und der Manschetten.
Kostüm und Co: Alternativen zum Klassiker
Kostüme haben Ihren Namen nicht umsonst: Denn oft fühlt man sich darin einfach nur verkleidet. Wer sich authentischer, modischer und dennoch best dressed im Büro zeigen will, greift daher zu stylischen Alternativen: Absolut angesagt und dennoch anständig sind schlichte Etuikleider. Achtung: Die Schultern müssen bedeckt sein. Sofern das Kleid keine Ärmel hat, tragen Sie ein Strickjäckchen darüber. Retro, aber nicht zu reizvoll: Auch moderne Kleider in A-Linien-Form lassen echte Arbeitstiere adrett und trotzdem angesagt aussehen. Generell gilt: Kleider sind gute Alternativen zu konservativen Kostümen. Damit sie dem Dresscode entsprechen, müssen Sie jedoch insgesamt schlicht ausfallen und bestenfalls aus festen, nicht zu flatterigen Materialen gearbeitet sein. Übrigens: Auch Jumpsuites können dem Dresscode gerecht werden, wenn Sie nicht zu bunt oder sexy ausfallen.
Glänzen? Mit Erfolg! Nicht mit Schmuck!
Wer wertvolles Geschmeide trägt, fühlt sich auch gleich wertvoller. Und tritt auch so auf. Keine schlechte Eigenschaft für Arbeitstiere. Dennoch fordert es der Dresscode, Körper und Ego nur in gewissen Grenzen zu schmücken. Nicht nur, um seriös zu wirken, sondern auch um Neid zu vermeiden (Stichwort: Uniformität!). Was in keiner Branche gern gesehen und noch weniger gern gehört wird, sind Bettel-Armbänder, Uhren oder Ringe, die beim Arbeiten an die Tastatur schlagen und störenden Krach erzeugen. Dennoch: In gewissen Grenzen kann etwas Glitzer nicht schaden. Taffe, schnörkellose Schmuck-Designs, kleine Steine und kühle Materialen (Weißgold oder Silber) sind nicht zu vorlaut und damit absolut bürotauglich. Und abgesehen davon: Hin und wieder will man auch mal zeigen, wofür man so hart arbeitet, oder? Mode hat nämlich auch immer etwas mit Motivation zu tun – das können Sie Ihrem Chef ruhig sagen.
Dresscode im Büro: Die wichtigsten Make- und Styling-Tipps
- Offene Haare: Wer schönes Haar hat, soll das auch zeigen – jedoch nur in unkonventionellen, modernen Jobs. Daher gilt: Je konservativer der Job, desto strenger die Frisur.
- Augen-Makeup: Übertriebes Augen-Makeup wirkt schnell künstlich und ist daher in den wenigsten Berufen erwünscht. Je natürlicher die Schminke, desto besser. Zarte Pastellfarben wirken lieblich. Dezente Kajalstriche verleihen Ausdruck. Und getuschte Wimpern geben dem Ernst des Lebens das nötige Augenzwinkern.
- Lippenstift: Rote Lippen sind zwar sexy, können aber dabei durchaus seriös wirken. Die Wahl des passenden Lippenstifts richtete sich daher weniger nach der Art des Jobs, als nach der Wahl des Augen-Makeups. Haben Sie hier mit hellen Farben gearbeitet, dürfen die Lippen ruhig leuchten. Wirken Sie Augen durch Kajal und Mascara jedoch eher dunkel, sollte die Lippenfarbe hell ausfallen, um das Gesamtbild nicht zu überladen.
- Fingernägel: Auch hier liegt die Kunst in der richtigen Gewichtung. Dir Regel lautet: Je kürzer die Nägel sind, desto bunter dürfen Sie lackiert werden. Sogar in konservativen Jobs ist an kurzen, bunten Nägeln nichts auszusetzen.
- Parfüme: Natürlich soll Ihr Chef Sie gut riechen können, aber keinesfalls zu gut. Intensive und überschwänglich aufgetragene Parfüms sind im Büro ein No Go. Nicht nur, weil nicht jeder Ihren Duft-Geschmack teilt, sondern vor allem, weil Düfte ablenkend wirken könne. Ein bis zwei Spritzer Ihres Lieblingsduftes genügen für das Office.
Foto: Piazza Sempione