Diät-LügenDiese Diäten bringen gar nichts!

Jeder schwört auf eine andere Methode zum Abnehmen. Doch die meisten helfen einfach nichts und sind schlicht ungesund. Schluss mit sinnlosen Schlankheitskuren! Wir decken die grössten Diät-Lügen auf!

Wir räumen mit den Mythen rund ums Abnehmen auf!

Fett macht dick - Zucker macht fett

Aufgepasst! Viele Produkte werben damit, dass sie kein Fett und keinen Zucker enthalten. Dabei ist beides für eine ausgewogene Ernährung überaus wichtig. Etwa Laut Ernährungsexperten sollten 20 Prozent Ihrer täglichen Nahrung sollte aus Fett bestehen. Nur mit Fettsäuren kann unser Körper den Stoffwechsel ankurbeln. Zucker ist der einzige Energielieferant für das Gehirn. Seien Sie also schlau und geben Sie Ihrem Körper den nötigen Sprit! Dabei spielt keine Rolle für das Körpergewicht, ob wir mehr oder weniger Fett und Zucker essen, entscheidend ist die gesamte Kalorienzufuhr. Natürlich sollten Sie sich nicht nur in Form von Chips und Schokoriegeln ernähren. Fett und Zucker befinden sich im richtigen Mass in natürlichen Lebensmitteln.

FDH – «Friss die Hälfte» halbiert das Gewicht

Falsch! Wenn Sie nach alter FDH-Rezeptur stets die Hälfte essen, nehmen Sie zwar ab, jedoch ist diese Methode in der Regel ungesund, da sich auch wichtige Vitamine und Ballaststoffe halbieren. Zudem hält unser Körper die halbe Ernährung nicht lange durch. Bald wird er gegen den Nahrungsmangel protestieren. Die Folge: Fressattacken und Jo-Jo-Effekt. Denn eine FDH-Diät erfordert mehr Disziplin als eine Null-Diät und ist langfristig nicht ohne bedenkliche Appetitzügler durchzuhalten. FDH ist nur bei krankhafter Esssucht zu empfehlen, bei der dem Körper ohnehin mehr als das Doppelte der benötigten Nahrung zugeführt werden. Essen Sie daher lieber in gewohnter Menge und steigen Sie auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung um. Nur so ist es eine sinnvolle, nachhaltige Diät.

Dinner Cancelling - Eine Mahlzeit weniger wirkt Wunder

Auf das Abendessen verzichten oder das Frühstück weglassen, so lautet oft der Diät-Geheimtipp. Dabei sollte er vielleicht besser geheim bleiben, denn in der Praxis bringt diese Diätvariante meist nichts. Hunger am Abend kann zu unruhigem Schlaf und Heisshunger-Attacken führen. Wer abends isst und dafür das Frühstück auslässt, hat auch nicht unbedingt Diäterfolg. Zudem rauben wir unserem Körper wichtige Energie für den Tag. Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung konnte die Wirksamkeit dieser Diätform bislang nicht bewiesen werden. Die gesamte Kalorienzahl des Tages sei entscheidend beim Abnehmen. Wie Sie Ihre Mahlzeiten auf den Tag verteilen, spielt dann letztendlich keine Rolle. Wenn Sie den ganzen Tag über gesund und ausgewogen essen, muss das Abendessen mit ihrem Schatz nicht ausfallen!

Dinner Cancelling als Anti-Aging Wunder

Dinner-Cancelling oder Abendfasten bezeichnet eine Ernährungsweise, die zwischen der letzten Mahlzeit am Tage und dem Frühstück eine Esspause von ca. 14 Stunden einlegt. Anhänger des Dinner-Cancellings glauben nicht nur an eine gewichtsreduzierende Wirkung, sondern sehen darin eine wirksame Massnahme den Alterungsprozess zu verlangsamen. Dinner-Canceller nehmen an, dass während der Verdauung unter anderem die für Zellalterung verantwortlich gemachten Freien Radikalen ausgeschüttet werden. Deshalb versuchen Sie die Verdauungszeiten einzuschränken und die Regenerationszeit zu verlängern. Ein eindeutiger wissenschaftlicher Beweis steht aber noch aus.

Light-Produkte machen leicht

Joghurt Light, Chips mit 0,1 Prozent Fett, Weingummi ohne Zucker – unzählige Produkte locken Abnehmwillige mit ihren Diätkost-Versprechen. Die locker leichte Nahrung baut allerdings ein Luftschloss: Zwar enthalten viele Produkte tatsächlich wenigerKalorien, dafür machen sie aber auch weniger satt. Die Erfahrung zeigt, dass man von Light-Produkten meist mehr verspeist als von kalorienhaltigeren Produkten. Ungesund sind sie laut der Schweizer Gesellschaft für Ernährung aber nicht, sondern vielmehr ein Zeichen unserer Wohlstandgesellschaft. Anstatt unsere Essgewohnheiten zu verändern, griffen wir lieber auf «teure Alternativen zurück». Manche Light-Produkte sind aber schlichtweg nur Mogelpackungen wenn eine kalorienreiche Zutat einfach durch eine andere ersetzt wird, damit das Produkt weiterhin gut schmeckt. Denn Fett und Zucker sind Geschmacksträger. Das heisst «Ohne Zucker» bedeutet oft «mehr Fett» und umgekehrt.

Viele denken, dassAnanas wie ein Pac-Man durch den Körper jagt und Fettzellen frisst. Das wäre zu schön! Weil die Ananas einen hohen Gehalt an Bromelin hat, ein Enzym, das Nahrungsproteine in kleine Partikel spaltet, hält man sie fälschlicherweise für ein echtes Fatburn-Wunder. Trotz Bromelin hat die Ananas-Diät keinen direkten Einfluss auf den Fetthaushalt, da Fettreserven nur schmelzen, wenn wir mehr Energie (Kalorien) verbrauchen als wir zu uns nehmen, so die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung. Eine Ananas-Schlankheits-Kur ist daher nichts weiter als ein Ammenmärchen. Dafür aber ein sehr süsses. Auf Ananas verzichten sollten sie aber natürlich trotzdem nicht. Ananas versorgt den Körper mit wertvollen Vitaminen und Mineralien und hat tatsächlich nicht viele Kalorien, lediglich als Diät ist sie zu einseitig.

Heilfasten macht eine göttliche Figur

Tagelang nur Wasser, Tee und Gemüsebrühe trinken soll den Körper entschlacken, von Giften reinigen und Pfunde purzeln lassen. Ernährungsforscher betonen: Der Körper produziert keine Gifte, sondern lediglich Stoffwechselprodukte. Diese gelangen durchs Fasten vermehrt ins Blut und belasten Leber und Niere. Fastenkuren setzen den menschlichen Körper allerdings unter Stress. Kopfschmerzen, Schwäche, Schlaflosigkeit oder kalte Gliedmassen sind häufige Begleiterscheinungen. Deshalb sollten Neulinge unbedingt unter ärztlicher Aufsicht fasten. Es stimmt, die Pfunde purzeln beim Heilfasten zwar schnell, jedoch droht auch hier der Jo-Jo-Effekt. Zufolge des dipl. Ernährungswissenschaftlers Friedrich Bohlmann laufe der Stoffwechsel während des Fastens aufgrund der geringen Energiezufuhr nur auf Sparflamme. Weil der langsame Stoffwechsel noch lange nach dem Fasten anhält, steige die Wahrscheinlichkeit, nach der Fastenkur mehr zuzunehmen als zuvor abgespeckt wurde.

Die bösen Gene sind schuld

Ja, es gibt diesen Fiesling: Das Dickmacher-Gen mit dem Spitznamen «FTO». Eine britische Studie zeigte, dass diese Gen in jedem sechsten Mitteleuropäer steckt. Diese sind durchschnittlich dicker als ihre Mitmenschen ohne das Gen. Allerdings handelte es sich dabei um ca. 3 Kilo. Es handelt sich also nicht gerade um eine Fettpolster-Epidemie. Zudem gilt es aufgrund einer deutschen Studie als wissenschaftlich erwiesen: «ungesundes Essen, nicht Veranlagung macht dick». Die genetische Veranlagung sorgt also nicht automatisch für Übergewicht, sondern strafe schlechte Ernährungsweisen und Bewegungsarmut einfach mehr. 

Diätpillen zaubern eine Bikini-Figur

Unsinn! Tabletten für eine Schlankheitskur sind Firlefanz der Beautyindustrie. Viele nützen nichts, andere sind sogar sehr gefährlich. Insbesondere vor nicht-zugelassenen Schlankheitspillen aus Online-Shops wird gewarnt. Die Stiftung Warentest hat 16 Schlankheitsmittel von Internet-Anbietern getestet. Das erschreckende Ergebnis: 13 von Ihnen hatten hohe bis sehr hohe Gesundheitsrisiken. Bedenkliche Inhaltsstoffe in Diätpillen können körperliche Schäden verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Schwitzen, Schlaflosigkeit, Herzrasen und Bluthochdruck. Daher Finger weg von Diätpillen! Investieren Sie Ihr Geld lieber in frisches Gemüse oder ein sportliches Hobby. 

In der Sauna schmilzt das Fett

Wenn wir uns nach einem Saunagang auf die Waage stellen, meinen wir ein Diätwunder zu erleben: Nach dem Schwitzen sind die Pfunde gepurzelt. Das stimmt so allerdings nicht. Zwar zeigt die Waage weniger Gewicht an – das ist aber auf den Wasserverlust des Körpers beim Schwitzen zurückzuführen. So feurig heiss eine Sauna auch ist, Fett verbrennen kann sie leider nicht. 

Beim Sport purzeln die Pfunde

«Da laufen die Pfunde gleich davon!» Denken wir heiter beim Joggen. Keine Frage, Sport ist gesund und kurbelt den Kreislauf an. Jedoch verbrennt eine halbe Stunde Laufen gerade einmal einen Schokoriegel. Ob wir beim Sport abnehmen, hängt davon ab, wie viele Kalorien wir im Vergleich einnehmen. Daher gilt mal wieder das oberste Diätgebot: Verbraucht der Körper etwas mehr Energie, als wir ihm zuführen, dann nehmen wir ab.

Foto: iStock

Mehr dazu