Süssstoff oder Zucker?Wie trinkst du deinen Kafi?
Um Kalorien zu vermeiden, nehmen wir Süssstoff statt Zucker im Kaffee und wählen synthetisch gesüsste Desserts. Auch die Werbung verspricht uns eine schlankere Linie dank dem künstlichen Zuckerersatz. Aber sind Süssstoffe wirklich besser als Haushaltszucker?

Süssstoffe sind in der Regel synthetisch, wie z.B. Aspartam, Cyclamat oder Acesulfam. Nur wenige Süssstoffe sind natürlich. Da sie oft nach Lakritz oder Menthol schmecken, sind sie in der Lebensmittelproduktion rar gesät. Süssstoffe liefern keine oder nur ganz wenig Energie, schmecken aber 30- bis 3000-mal süsser als Haushaltszucker. Kombiniert man beides miteinander, wird die Speise versüsst und verfeinert zugleich. Aus diesem Grund enthalten künstlich gesüsste Lebensmittel häufig mehrere Süssstoffe.
Können Süssstoffe schädlich sein?
Erwachsenen können Süssstoffe nichts anhaben. Sie gelten als Zusatzstoffe. In welchen Speisen man sie einsetzen kann und wie viel man davon verwenden darf, bestimmt das Lebensmittelgesetz. Es regelt die so genannten ADI-Werte, also die Menge an Süssstoff, die für unseren Körper unbedenklich ist. So können künstlich gesüsste Speisen ein Leben lang konsumiert werden und selbst bei extremen Ernährungsgewohnheiten keine schädlichen Werte erreichen. Nebenwirkungen wie Blasenkrebs und erhöhter Blutdruck konnte bisher nur bei Tieren nachgewiesen werden, beim Menschen zeigen Süssstoffe keine schädlichen Nebenwirkungen.
Kinder sollten bei Süssstoff vorsichtig sein!
Wenn Erwachsene künstlich gesüsste Lebensmittel zu sich nehmen, erreichen sie keine bedenklichen Höchstwerte. Bei Kindern ist das anders. Weil Kinder ein niedrigeres Körpergewicht und einen aktiveren Stoffwechsel haben, kann die Dosis Süssstoff in Lebensmitteln für Kinder schnell zu hoch sein.
Ausserdem kann die starke Süsskraft das natürliche Süssempfinden des Kindes verzerren. Die gesundheitlichen Folgen sind schwer einzuschätzen. Daher rät das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund ganz davon ab, Säuglingen und Kindern Süssstoffe zu geben.
Macht Süssstoff dick?
Untersuchungen haben gezeigt: Süssstoffe verringern das Gewicht nicht. Das liegt daran, dass wir die Kalorien, die wir durch Süssstoff einsparen, meistens durch andere Lebensmittel ersetzen. Studien zufolge nehmen Personen, die zu Süssstoff greifen, insgesamt mehr Kalorien zu sich und nehmen eher zu. Der Süssstoff-Effekt funktioniert so: Essen wir etwas Süsses, schickt die Bauchspeicheldrüse Insulin ins Blut. Diesen Reflex lösen auch Süssstoffe aus. Bei Saccharin wurde das bereits in den 50ern nachgewiesen. Folgt dem süssen Reiz kein Zucker, sinkt der Blutzuckerspiegel. Der niedrige Blutzucker und das ausgeschüttete Insulin erzeugen schliesslich Hungergefühle.
Natürliche Süssstoffe geniessen
Süssstoffe sind zwar gut für das Gewissen, haben aber nichts mit gesunder Ernährung zu tun. An einem fein gedeckten Tisch hat ein schlechtes Gewissen ohnehin nichts zu suchen. Ein gesundes, feines Essen darf auch Zucker enthalten. In der Lebensmittelpyramide hat eine tägliche Portion Süsses einen festen Platz. Haushaltszucker besteht aus Zuckerrüben und Zuckerrohr. Die Produktion ist weniger aufwändig als die von künstlichem Süssstoff. Wenn Sie also Naschen möchten, bereiten Sie sich am besten selbst ein süsses Dessert aus natürlichen Zutaten der Region zu und geniessen es guten Gewissens.
Zucker einsparen können wir dagegen leicht, wenn wir auf Lebensmittel verzichten, die Zucker enthalten, den wir gar nicht bestellt haben und von dem wir gar nichts wissen. Vor allem industriell verarbeitete Fertigprodukte wie konserviertes Brot, Pastasaucen oder Konservengemüse enthalten oft viel versteckten Zucker. (Empfohlen: Wo überall Zucker in unseren Lebensmitteln versteckt ist)
Lighter mit Light-Jogurt ?
Über den Tag gerechnet, bringen Light-Prodkte kaum Kalorieneinsparungen. Sie sind meistens auch fettarm, was auf Kosten des Geschmacks und des Sättigungsgefühls geht. Durch die Entrahmung machen beispielsweise Jogurt, Quark und Co. nur wenig schlanker, es gehen dabei jedoch wertvolle Nährstoffe verloren.