HomestoryWie wohnt eigentlich Westwing-Gründerin Delia Fischer?

Das ist der Traum! Einen eigenen Interieur-Shop zu haben, der alle spannenden Wohntrends und Brands auf Lager hat. Westwing-Gründerin Delia Fischer öffnete für uns ihre privaten Räume und teilte ihre besten Einrichtungstipps.

Westwing Gründerin Delia Fischer in ihrem eigenen Wohnzimmer in München.

Dass wir Möbel- und Dekostücke genauso selbstverständlich online shoppen wie Bücher, Jeans oder Schuhe, war 2011 noch eine Marktlücke, über die, die damals 27-jährige Elle-Redakteurin Delia Fischer selbst gestolpert ist. «In den Magazinen zeigten wir wunderschöne Wohnstrecken mit ausgesuchten Stücken von coolen Marken, aber als ich damals umgezogen bin, fand ich online keinen schönen Shop in dem man diese Stücke einfach bestellen konnte».

Sie hatte keine finanziellen Verpflichtungen, keine Kinder. Auch der BWL-Kollege fand die Geschäftsidee gut. Jetzt oder nie, dachte sich Delia Fischer, kündigte ihren Job und stand schon bald vor einer Gruppe älterer Männer, die es zu überzeugen galt, ihr Geld in den Verkauf von Kissen und Duftkerzen zu investieren. «Es war katastrophal!», sagt Delia Fischer. «Jemanden von meinem Schlag, weiblich, ohne BWL-Hintergrund, hatte sich bei ihnen noch nie vorgestellt.» Aber rund eine Woche später bekam sie einen Anruf. Die Ehefrauen der Investoren fanden die Idee von Delia Fischer «mega».

Ein Glück, dass Delia Fischer auf ihren Bauch und die Investoren auf ihre Frauen gehört haben, denn heute ist Westwing der grösste europäische Onlineshoppingclub für Möbel und Wohnaccessoires mit über 20 Millionen Kunden. Rund 400' 000 davon sind aus der Schweiz.

NebenWestwing gibt es seit kurzem auch den Schwesternshop Westwingnow, der ein festes Sortiment besitzt. Beide Shops werden von einem eigenen Schweizer Team begleitet, das sowohl bei der Produktauswahl als auch bei den Home Stories und Einrichtungstipps den Schweizer Geschmack treffen soll. «Anders als beispielsweise in ost- oder südeuropäischen Ländern, experimentierten die Schweizerinnen weniger mit Farben und Muster, sondern suchen sich liebe schlichte, qualitativ hochwertige Möbel aus. Farbklecks holen sie sich lieber mal über ein Accessoire oder ein schönes Dekoteil.», beschreibt Delia Fischer den typischen Schweizer Stil.

So wohnt Westwing-Gründerin Delia Fischer

Und wie experimentierfreudig ist Delia Fischer selbst? «Ich dekoriere total oft um, weil ich verschieden Sachen ausprobieren möchte. Ich entscheide mich auch oft aus dem Bauch heraus. Daher ist meine Wohnung ein totaler Stilmix.»

Wohnzimmereinrichtung von Delia Fischer.

«Mein Wohnzimmer ist recht monochrom. Deshalb schaue ich dass ich mit Dekostücken kleine Farbakzente setze. Die wechsele ich auch je nach Jahreszeit.» Dabei gesellen sich neben Design-Klassikern beispielsweise Antiquitäten und extravagante Dekostücke von Jonathan Adler. Ihre Lieblingsstücke im Wohnzimmer: Das weiche Samtsofa, kuschelige Kissen aus Fell und ein edler Marmortisch.

Gallery Wall Delia Fischer.

Brigitte Bardot, Jane Birkin oder David Bowie: Wenn Delia Fischer bewundert, können wir in ihrer Gallery Wall (Linktipp: So gestaltest du deine eigene Gallery Wall) bewundern. Die Kommode setzt sie mit Coffee Table Books, einer Duftkerze von Tom Dixon und zwei identischen Lampen in Szene. Die Symmetrie schafft Ordnung.

Schlafzimmer Delia Fischer

Delia Fischers Schlafzimmer ist zwar klein, durch die schwarz angestrichen Dachschräge wirkt es aber überaus gemütlich. Für Behaglichkeit sorgt auch der dominierende Boho-Stil mit Rattanlampen und Paillettenkissen. Die Bank am Fussende des Bettes samt Fell ist nicht nur eine sehr praktische Ablagefläche, sondern wirkt auch zusammen mit der zarten Bettwäsche in Rosa romantisch und ein wenig edel. (Noch mehr Schlafzimmer-Ideen zeigen wir hier. )

Home Office Delia Fischer

So macht Delia Fischer die Arbeit auch zuhause Vergnügen! Der auf Holz gedruckte Spruch «Oui OUI chérie» bringt sofort Witz und Charme ins Home Office. Durch die goldenen und rosafarbenen Accessoires und den eleganten Schreibtisch von GUBI wirkt die Büroecke sofort chic und weiblich. Einen auflockernden Kontrast schaffen der Gitternetz-Stuhl und das Regal, die im Industrial-Stil gehalten sind.

7 Einrichtungstipps von Delia Fischer

Femelle Logo

1 Wie findet man zu seinem persönlichen Wohnstil?

Viele denken bei ihrer Wohnungseinrichtung oft daran, was ihren Gästen gefallen würde. Setzen lieber sich selbst ins Zentrum! Wenn es Ihnen schwer Möbelstücke auszuwählen, rate ich immer vom eigenen Modestil auszugehen. Denn von dort kann man auch gut auf den Wohnstil schliessen. Wenn sich jemand zum Beispiel gerne romantisch kleidet, kann man davon ausgehen, dass er nicht total minimalistisch wohnen will. Dagegen würde ich jemandem der ganz puristisch gekleidet ist, nicht zu einem knallbunten Missoni-Kissen raten.

2 Auf welche Wohntrends können wir uns 2017 freuen?

Für mich ist der grösste Interieur-Trend aktuell Individualität, weil sich immer mehr Menschen trauen Wohnstile nach Lust und Laune zu mixen. Der zweite grosse Wohntrend ist der Ethnostil, der sich jetzt vielfältiger als zuvor zeigt. 2017 ist nicht mehr alles total bunt und kommt aus Marrakesch, sondern auch in zurückhaltenden Farben und aus verschiedenen Kulturen. Wir haben für diesen Winter beispielsweise eine Ethno-Wohngeschichte gemacht, die in Schwarzweiss gehalten ist und sich an die mongolische Kultur anlehnt. Auch das Zebramuster wird 2017 gross.

3 Wie mischt man verschiedene Wohnstile, so dass sie optisch gut zusammen passen?

Das funktioniert wunderbar, wenn man darauf achtet, dass man innerhalb eines Raumes bei ein bis zwei Farbfamilie bleibt. Mein Esszimmer ist beispielsweise in Blau- und Weisstönen gehalten, spielt aber mit den unterschiedlichsten Wohnstilen. Ich habe superklassische Polsterstühle, die etwas glamouröser wirken, einen 60er Jahre Tisch und einen Ethno-Kronleuchter mit kleinen Glasperlen. Durch die ähnlichen Farben, lässt sich das aber alles gut verbinden.

4 Wie kann man seine Wohnung auch mit einem schmalen Budget wirkungsvoll umgestalten?

Ich würde auf eine neue Wandfarbe, Tapeten oder Textilen setzen. Allein Sofakissen, Teppich und Vorhänge austauschen, hat einen wahnsinnigen Effekt.

5 Ihr Master-Tipp, der für jede Art von Einrichtung wichtig ist.

Sorgen Sie für ausreichend Stauraum, damit nicht alle ihre Sachen offen rum liegen, und  für indirekte Lichtquellen. Beispielsweise durch Steh- oder Tischleuchten. Das schafft sofort eine schicke und warme Atmosphäre.

6 Was sind Ihre persönlichen Lieblingstücke?

Ich habe eine Frisierkommode von meiner Omi geerbt. Die würde ich niemals hergeben. Aber ich hab auch ein paar andere liebgewonnene Stücke. Zum Beispiel eine Kristallvase von Wedgewood und meinen Sessel von GUBI.

7 Was sind für Sie echte NoGos beim Einrichten und Dekorieren?

Künstliche Pflanzen und Blumen. Es gibt so viele pflegeleichte Pflanzen, auch einzelne Schnittblumen reichen.

Alle Bilder: zVg Westwing

Mehr dazu