Heisse Nachricht! Sexting: So flirtest du per Messenger
Seit Smartphones in unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, erfreut sich auch Sexting zunehmender Beliebtheit und gehört für viele Paare zum Liebesleben dazu. Eine anzügliche Nachricht in einem unerwarteten Moment kann als Vorspiel dienen. Sexting bringt Lust in den Beziehungsalltag. Trotzdem solltest du stets vorsichtig sein und ein paar Regeln beachten. So schickst du deinem Schwarm intime Messages (vorausgesetzt er ist damit einverstanden).

Das Wichtigste in Kürze:
- Sexting kann in der Partnerschaft als virtuelles Vorspiel dienen. Dabei werden sexuell angehauchte Nachrichten per Chat verschickt. Mehr
- Sexting kann die Beziehung stärken und Nähe schaffen, wenn einen räumliche Distanzen trennen. Mehr
- Mit diesen Tipps machst du deinen Partner digital an. Mehr
- Timing und Consent sind Key. Deshalb darfst du jederzeit sagen, wenn dir eine Nachricht nicht passt oder dich auf eine Weise verletzt. Mehr
Mitten im Alltagsstress vibriert plötzlich dein Handy. Ein Blick auf die Nachricht lässt dich rot werden. Dein Schatz hat dir geschrieben: «Ich kann es kaum abwarten deinen Körper unter der Dusche einzuseifen.» Sofort stellst du dir die Szene vor und willst etwas Scharfes erwidern. Doch irgendwie wirkt alles cringe? Wir zeigen, worauf du beim Sexting achten musst und wann es peinlich wird.
Was ist Sexting?
Sexting ist eine Art Dirty Talk per Chat. Ziel ist es, sich gegenseitig anzumachen. Auch das Versenden von Nudes zählt zum Sexting. Allgemein gilt: Vertraue deinem Partner oder deiner Partnerin, wenn du anzügliche Textnachrichten verschickst. Schliesslich willst du nicht, dass der Empfänger Bilder und Chats öffentlich macht. Besonders über Nacktfotos verliert man schnell die Kontrolle und es gibt keine Garantie, dass die Bilder nicht bei Dritten landen.
Denn einmal verschickt können bereits Kopien bestehen. Wenn du deinen Lover aber mit harmlosen Worten ein wenig scharf machen willst, gelingt dir das auch ohne vor der Kamera blank zu ziehen. Falls Nudes für dich dazu gehören, kannst du ebenfalls ein paar Dinge beachten. Übrigens: Die Drohung einer Person, intime Videos oder Bilder zu veröffentlichen, ist strafbar. Hier erfährst du ein paar Sicherheitsregeln.
Sexting ist normal
Gerade wer eine Fernbeziehung führt, möchte seinem Partner trotz Distanz sexuell nahe sein. Deshalb ist es völlig normal, sexuelle Inhalte untereinander auszutauschen. Es gibt unzählige Emojis, die zweideutig gelesen werden können (die Aubergine, der Pfirsich oder Lippen). Wichtig ist, dass sich beide damit wohl fühlen und dem zustimmen. Jemandem gegen seinen Willen anzügliche Nachrichten zu schicken ist strafbar und gilt als Belästigung. Ausserdem ist es ein ganz schlechtes Zeichen, wenn dein Partner dich unter Druck setzt indem er oder sie beispielsweise schreibt: «Wenn du mich wirklich gern hast, schickst du mir ein Bild oben ohne.» Vielleicht steckst du in einer toxischen Beziehung.
Ist Sexting gut für die Beziehung?
Eine amerikanische Studie befasst sich etwas genauer mit der Wirkung von Sexting. Kassidy Cox und Joseph Currin von der Texas Tech University fanden heraus, dass die Studienteilnehmenden Sexnachrichten verschicken, um die Beziehung zu stärken und beispielsweise Sexting als Vorspiel nutzen.
Sexting kann auch eine empowernde Wirkung haben. Ein Nacktfoto kann dementsprechend zu sexueller Ermächtigung führen, sagt die Soziologie-Doktorandin Morgan Johnstonbaugh von der University of Arizona. Sie sagt aber auch, dass es sich für manche Frauen entmächtigend anfühlen kann und sie sich unter Druck setzen, etwas zu verschicken, was sie lieber nicht tun würden.
Was soll man beim Sexting lieber sein lassen?
Worte können schon reichen, um die Fantasie anzuheizen. Wenn du aber gerne noch ein Foto schicken willst, kannst du auf folgende Dinge achten. Sorge dafür, dass man weder Gesicht, Tattoos oder auffällige Muttermale sieht, damit man nicht erkennt, dass du das bist. Vielleicht bedeckst du deine Büste oder zeigst nur deine Silhouette – so bist du auf der sicheren Seite und machst deinen Partner sicher an.
Wie geht Sexting? 10 Tipps für erfolgreiches Flirten im Chat
Andeutungen: Lust zwischen den Zeilen
Zwar dürfen Sexting-Nachrichten nicht zu schüchtern sein, um prickelnd anzukommen. Aber eben auch nicht zu plump. Schreib am besten etwas, das im Kopf bleibt. «Ich trage heute das rote Kleid, dass du so gerne hast.» Nachrichten wie diese, wecken Bilder. Wer es schafft, dass der Empfänger auch lange nach dem Lesen keinen klaren Kopf bekommt, hat gewonnen.
Tippfehler sind unsexy
Tippfehler passieren schnell. Gerade wenn man bereits etwas in Wallung geraten ist. Trotzdem gilt: Vor dem Abschicken, nochmal lesen. Denn Tippfehler lassen die Sexting-Nachricht hastig und unkonzentriert wirken. Und drücken damit alles andere als absolute Hingabe aus. Aufgepasst bei Autokorrektur – am Ende steht eben doch etwas ganz anderes da.
Vorsicht bei Fotos
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Aber wo dieses Bild am Schluss landet, ist aber schwer abzuschätzen. Der neue Lover, der vor seinen Kumpels angeben will. Oder ein Ex, der sich im Nachhinein rächen möchte (Stichwort Revenge Porn). Oder einfach nur eine digitale Panne, die das Bild ungewollt veröffentlicht: Online versendete Bilder sind immer ein Risiko.
Safer Sexting: So bleibt es sicher
Auch bei Sexting ist, wie bei allen sexuellen Praktiken, Consent enorm wichtig.
- Wie bei allen sexuellen Praktiken ist Consent enorm wichtig.
- Ungefragt einer anderen Person Fantasien aufzudrängen ist strafbar.
- Dritte könnten deine Nachricht lesen oder das Bild sehen.
- Hacker könnten sich Zugriff auf dein Handy und deine Daten verschaffen .
- Jemand könnte dich mit der Veröffentlichung der Bilder oder der Chats erpressen (Stichwort Revenge Porn)
- Personen unter 18 dürfen kein Sexting mit Volljährigen machen, die über 18-ährige Person macht sich strafbar.
Falls du Nudes machst: Achte auf Anonymität
Wenn es trotzdem ein Foto sein soll, dann eines, das nicht zu plakativ ist. Gesichter, persönliche Merkmale wie Muttermale oder Tattoos und allzu nackte Tatsachen sind tabu. Zum einen bewahrt man sich so etwas Anonymität und schützt sich vor einem eventuellen Missbrauch der Bilder. Zweitens sind vor allem geheimnisvolle Sexting-Bilder wirklich ansprechend. Die reine Kontur der Brust oder ein Bild, auf dem eine Hand den Intimbereich knapp verdeckt, machen neugierig auf den Rest. Und zwar nicht nur digital. Ein besseres Vorspiel gibt es nicht.
Traut euch: Übung macht den Sexting Meister
Wenn du dich nicht traust oder unsicher bist, merkt man das deinen Nachrichten an. Ein bisschen Provokation darf also schon dabei sein. Nur Mut! Hinter dem sicheren Display funktioniert versautes Flüstern ohnehin hemmungsloser, als am Hörer – oder gar direkt ins Ohr.
Lies auch: Schüchternheit überwinden mit diesen 10 Tipps.
Wer sich trotzdem noch nicht so recht traut, wagt einfach mal den ersten Schritt: Damit gibt man den Ball ab und bringt den Partner in Zugzwang. Wie wäre es mit dieser Avance: «Rate mal, was meine Fantasie gerade mit mir macht.» Die Antwort kann man nun getrost dem Sexting-Partner überlassen.
Sexting mit Emojis: Kann auch heiss sein
Manchmal kann ein Zwinker-Smiley die Zweideutigkeit der Nachricht überhaupt erst zum Ausdruck bringen oder jedenfalls für einen gewissen Charme sorgen. Unsexy werden die bunten Bildchen erst dann, wenn man es mit ihnen übertreibt. Zu viele Emojis machen die Nachricht kindlich statt provokant. Ausserdem kann es den Anschein machen, als wolle man mit einer Flut an Grinse-Bildchen über die eigene Unsicherheit hinweg täuschen. Auch hier gilt also die goldene Regel: Weniger ist mehr.
Falsch verschickt? Die Empfänger-Falle
Jedem ist es schon mal passiert, aber hoffentlich den Wenigsten beim Sexting: Die Nachricht an die falsche Person zu schicken, kann beim digitalen Dirty Talk voll nach hinten los gehen. Wenn statt Patrick Papa liest, wie gern man mal wieder von hinten genommen werden würde, ist der Spass definitiv vorbei. Und die Lust dahin. Bevor du sendest, also immer nochmals den Empfänger kontrollieren.
Digital Dirty Talk per Sprachnachrichten?
Beim Sexting geht es nicht nur darum, was man sagt, sondern auch, wie man es sagt. Tonfall, Sprechgeschwindigkeit, Natürlichkeit der Stimme, Redefluss und viele andere Faktoren machen Sprachnachrichten beim Sexting zum zweischneidigen Schwert.
Wenn eine sexy Ansage wirklich lustvoll und authentisch rüber kommt, gibt es zwar kaum etwas Heisseres. Bei zittriger Stimme oder vielen Verhasplern geht der Schuss schnell nach hinten los. Also: Wer sich nicht absolut sicher ist, tippt lieber, anstatt zu sprechen.
Beziehungs-Test: Welcher Typ Freundin bist du?
Den Sprung zur Realität schaffen
Beim Sexting kann man leicht über das Ziel hinaus schiessen. Wer etwas schreibt, das er in der Realität nie tun oder wollen würde, wirkt wenig authentisch. Missverständnisse sind vorprogrammiert. Der Partner wird verwundert sein, wenn sich die Praxis so gar nicht mit dem virtuellen Flirt deckt.
Daher gilt: Du brauchst dich nicht zu verstellen, Ehrlichkeit und Mut sind auch ganz schön sexy. Den Rest erledigt die Fantasie!
Komm zum Schluss
Gutes Sexting endet vor seinem eigentlichen Höhepunkt. Wenn dir oder deinem Gegenüber die Worte ausgehen, kühlen die heissen Nachrichten nämlich blitzschnell ab. Tauscht daher maximal zwei bis drei Nachrichten aus – und verweist dann auf das Nachspiel in der Realität.
Bis dahin darf ruhig ein wenig weiter vor sich hin geköchelt werden. Hauptsache, es bleibt heiss!
Wie reagiert man auf Sexting?
Beim Sexting gilt: Erst mal vorsichtig rantasten und die Stimmung fühlen. Denn es ist völlig normal, dass du oder dein Partner nicht immer mega Lust auf anzügliche Nachrichten habt. Wenn dein Partner dich per Message anmacht, dir das aber nicht passt, kannst du ihm das durchaus klar machen. Wenn du darauf eingehen willst, kannst du beschreiben, was du gerne mit deinem Sexpartner anstellen würdest. Ganz nach dem Motto: «Talk dirty to me.» Wenn du etwas geschmacklos findest, kannst du das ruhig sagen. «Ich butter dich so krass, dass du danach ne Woche nicht laufen kannst» – das bringt einen vielleicht allenfalls zum Lachen (falls nicht, go for it).