Lebensmittel-Fallen im SupermarktTipps für cleveres Einkaufen

Werden Sie auch oft im Supermarkt verführt? Das Licht, die Musik und der Geruch – vieles verleitet uns dazu, die falschen oder zu viele Produkte zu kaufen. Mit unserem Supermarkt-Kompass finden Sie die richtigen Lebensmittel.

Mit ein paar einfachen Tipps gelingt ein guter und verantwortungsvoller Einkauf!

Steuern Sie keinen Supermarkt mit knurrendem Magen an!

Wenn wir Hunger haben, fallen wir im Supermarkt eher auf überteuerte Trendprodukte herein. Bei einem gelungenen Einkauf sollten wir auf Preis, Menge, Inhaltsstoffe und Haltbarkeit der Produkte achten. Mit knurrendem Magen fehlt uns dazu die Geduld. Wenn Sie für Ihr Mittagessen gen Supermarkt steuern, essen Sie besser vorher eine Kleinigkeit. Das sorgt für einen klaren Kopf!

Den Einkauf planen: Schreiben Sie vorher einen Einkaufszettel

Wenn man die vielen Gänge des Supermarktes durchstreift, kann man schon mal den Überblick verlieren. Schnell landen Produkte im Einkaufswagen, die unnötig sind. Und das wissen die Supermärkte auch. Sie stellen deshalb immer wieder die Ordnung um und platzieren verkaufsschwache oder teure Produkte genau da, wo sie Ihre Aufmerksamkeit bekommen. Planen Sie also vorher Ihren Einkauf und schreiben sich einen Einkaufszettel. Tipp: Schauen Sie am besten erst im Kühlschrank nach, welche Lebensmittel Sie noch haben. Dann entscheiden Sie, was Sie kochen möchten und schreiben gezielt die noch fehlenden Zutaten auf Ihren Einkaufszettel.

Wie oft sollten wir Lebensmittel einkaufen?

Wenn Sie täglich im Supermarkt einkaufen, greifen Sie bei jedem Einkauf zu überflüssigen Produkten. Zu grosse Packungsinhalte landen in den meisten Fällen im Müll. Planen Sie daher lieber einen Wocheneinkauf. Schreiben Sie sich täglich auf den Wocheneinkaufszettel, welche Lebensmittel Ihnen fehlen und bereiten Ihre Mahlzeiten mit den verbleibenden zu. Wenn Ihnen einzelne Zutaten fehlen, kaufen Sie diese auf dem Markt oder bei kleinen lokalen Händlern. So müssen Sie nicht für jede Kleinigkeiten den gesamten Supermarkt-Irrgarten durchqueren.

Vom Weg abgekommen: Wie das Marketing des Supermarkts uns verführt

Die Supermarkt-Atmosphäre richten Marketing-Manager so ein, dass die Kunden mehr kaufen. Durch den Geruch der Obst- und Gemüseabteilung sollen wir dort länger verweilen. Fleisch wird so ausgeleuchtet, dass es besonders saftig aussieht. Einzelne Grundnahrungsmittel wie Obst und Milch stehen weit auseinander, damit wir durch den gesamten Markt laufen müssen. Günstigere Produkte liegen weiter unten im Regal, die teuren sind auf Augenhöhe. An der Kasse verlocken uns Regale mit süssen Kleinigkeiten. Seien Sie sich deshalb dieser Tricks bei Ihren Einkäufen bewusst und halten Sie sich an Ihre Einkaufsliste.

Aufgeblasen: Im Supermarkt lauern Verpackungsschwindeleien

Joghurt gegen eine «träge Verdauung», Würstchen als «täglicher Beitrag zu gesunder Ernährung», Süssigkeiten als «leichte» Zwischenmahlzeit: Die Werbebranche lässt sich einiges einfallen, um Produkte von anderen abzuheben. Doch nur ein Blick auf die Rückseite des Produkts zeigt: Oft enthalten angeblich natürliche Produkte Farbstoffe und Aromen, fettarme Produkte sind meist mit Wasser oder Weizen gestreckt oder der Geschmack frischer Früchte im Joghurt entpuppt sich als Gelatine. Diese kleinen, legalen Schwindeleien versuchen Hersteller immer wieder. Checken Sie daher stets die Inhaltsstoffe des Produkts – vor allem, wenn das Produkt stark mit Vitaminen, niedrigen Kalorien oder niedrigem Fettgehalt wirbt.  

Pfadfindertipp: So erkennen Sie frisches Fleisch, Obst und Gemüse

In den Regalen des Supermarkts befinden sich etliche Sorten verschiedener Produkte. Welche davon sind frisch? Testen Sie die Farbe, die Konsistenz oder den Geruch des Produktes, bevor Sie es kaufen:

  • Fleisch: Gutes Schweinefleisch sollte rosa, Rindfleisch dunkelrot, Wild rötlich-braun, Lammfleisch hellrot und Geflügel hell sein. 
  • Obst: Frisches Obst wie Nektarinen, Kiwis, Mangos und Birnen sollte auf Druck mit dem Daumen etwas nachgeben. Äpfel sind mit Stil und intensivem Duft besonders aromatisch, Bananen sollten nicht mehr grün sein und gute Wassermelonen sollten beim Klopfen hohl klingen.
  • Gemüse: Gemüse und Salat erkennen Sie an der Spannkraft und Farbe. Labbriges Gemüse mit Druckstellen oder Verletzungen sollten Sie vermeiden. Kleines, knackiges Gemüse mit intensiver Farbe ist frisch. 

So können Sie Ihren Einkauf gut lagern

Trockenprodukte und Konserven sollten Sie kühl und trocken im Vorratsschrank aufbewahren. Frischwaren sollten Sie in einzelnen Behältern im Kühlschrank aufheben. So schützen Sie die Lebensmittel vor dem Austrocknen, verhindern eine Keimübertragung. Reste Ihrer gekochten Speisen bleiben bis zu zwei Tage lang im Kühlschrank frisch. Länger können Sie Ihre Essensreste in Gefrierboxen oder –beuteln im Tiefkühlfach aufbewahren. Übrigens: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt an, bis wann die Ware ihre Eigenschaften behält. Nach Ablauf des MHD können Sie das Produkt dennoch essen, vorausgesetzt das Aussehen, der Geruch und der Geschmack stimmt. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln gibt der Hersteller das «Verbrauchsdatum» an. Nach Ablauf des Verbrauchsdatums sollte das Produkt nicht mehr gegessen werden.

Der Einkaufskompass zeigt gen Heimat

Regionales Gemüse und Obst ist gesünder, da es zu seinem natürlichen Reifezeitpunkt geerntet wird. durch die kurzen Transportwege bleiben die gesunden Inhaltsstoffe erhalten. Ausserdem schmeckt heimische Saisonware einfach fein. In der Schweiz haben daher Regionalmarken und Bauernverbände der Kantone Aargau, Bern, Solothurn und Kantone der Zentralschweiz den Verein «Das Beste der Region» gegründet. Auf Ihrer Website können Sie mit einem Online-Produktfinder regionale Anbieter für Lebensmittel aus Ihrer Region finden.

Sollten wir immer nur nach Bio-Produkten greifen?

Bioprodukte sind in der Regel nicht gesünder oder schmackhafter als andere Lebensmittel. Warentests haben ergeben, dass es bei beiden Lebensmittelgruppen gute und mangelhafte Produkte gibt. Bio hat aber trotzdem Vorteile: Unter Bio-Produkten kommen weniger Pestizide vor. Ausserdem engagieren sich Bio-Hersteller mehr für die Umwelt.

Nachhaltig Einkaufen kann man lernen: Ausstellung «Clever Konsumieren»

Der Schweizer Verein «Natur liegt nahe» und die Stiftung Biovision haben eine Ausstellung konzipiert, bei der Besucher ihr Kaufverhalten im Supermarkt testen können. Sie kaufen fiktiv in einem nachgebauten Supermarkt ein. An der Kasse wird der Einkauf nach ökologischen und sozialen Kriterien bewertet. Clever Konsumieren ist eine Wanderausstellung. Wann Sie in welchem Kanton ist, erfahren Sie hier.

Bild: iStock

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