SUP Yoga im TestVon Sonnenstrahlen wach geküsst

WORTH THE HYPE? Beim neuen Fitness-Trend SUP Yoga soll auf dem Stand up Paddling Board entspannt werden. Wie relaxt es sich auf der schaukligen Insel tatsächlich turnt, soll sich zeigen. Unsere Redaktorin ist für uns ins kalte Wasser gesprungen.

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Eins soll euch vorneweg schon gesagt sein, ganz objektiv wird dieser Artikel nicht. Denn ich bin eine Wasserratte. Ich liebe Yoga, und besitze oben drauf auch noch selbst ein Stand up Paddle. Ich bin also schon vorneweg von der Idee des SUP Yoga begeistert. Da bleibt nur zu hoffen, dass meine Erwartungen tatsächlich erfüllt werden.

Was ist SUP Yoga und was bewirkt es?

SUP Yoga kombiniert Stand up Paddling (SUP) Sport, sowie dem herkömmliches Yoga wie wir es aus dem Fitness Studio kennen. Während man beim Stand Up Paddling auf einem Surfbrett ähnelndem Brett steht und sich mit einem Paddel fortbewegt, wird beim SUP Yoga Yoga auf dem Brett gemacht.

Durch das zusätzliche Balance Training, wird nebst den Yoga Übungen auch das Gleichgewicht trainiert. Dies wirkt sich positiv auf die Körperhaltung aus und lässt verspannte Muskeln auflockern. Dadurch stärkt sich die Tiefenmuskulatur und führt so zu einem Ganzkörpertraining.


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Bild via Gearloose

Meine erste SUP Yoga Stunde

Es ist Samstagmorgen und ich suche nach Ruhe. Ich suche sie auf dem Wasser beim SUP Yoga. Ich habe Glück, Petrus meint es heute gut mit mir, denn ich werde heute von Sonnenstrahlen auf dem Zürichsee wachgeküsst. Dafür habe ich mich mit Karin, der SUP Yoga Instruktorin in Erlenbach verabredet. An den vielen SUP-Brettern und Palmen vorbei, sehe ich am Strassenrand eine lässige Dame im Surfer-Look, direkt an unserem Treffpunkt, dem Gearloose.

Karin begrüsst mich und zeigt mir die Umkleide. Mit meinen Sportleggins ausgerüstet, frage ich mich, hätte ich doch besser ein Bikini einpacken sollen? «Nicht zwingend» meint Karin und weist mich auf die andern Teilnehmer hin, die ebenfalls in normaler Sportkleidung bereit für das Yoga-Abenteuer sind. Wir erhalten ein Brett, ein Paddel, ein Anker und takeln im Entenmarsch zum Seeufer. Am Wasser angekommen machen wir kurz halt. Karin zeigt uns an Land, was wir später auf dem Wasser beachten sollen. So wird gepaddelt und so wird der Anker geworfen. Easy, denke ich. Sie gibt uns das «Go» und wir lassen uns der Reihe nach auf den Stand up Boards ins Wasser gleiten.

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Bild via Gearloose

In einer kleiner Bucht nicht weit vom Seeufer entfernt, legen wir schliesslich unsere Anker an. Gar nicht so einfach, wenn ein Rudel SUP-Amateure einen Kreis bilden sollen, um dann einen Mini-Anker ins Wasser zu werfen. Irgendwie haben wir es dann aber doch zu einem halbwegs runden Kreis geschafft und dürfen uns erstmals aufs Brett legen. Während wir der Atmung von Karin folgen, spüre ich die wärme der Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Ein sehr schönes und entspannendes Gefühl. Ich bin zufrieden und folge den Anweisungen von Karin. Die Übungen kenne ich schon ein wenig, sie kommen den Yoga-Abläufen auf festen Boden ziemlich nahe. Nur, dass sie eben schaukelnd gemacht werden.

Eine Gleichgewichtssache

Eine Herausforderung pur, denn an diesem sonnigen Wochenende haben es sich die Boote nicht entgehen lassen, ihre Motorwellen an uns vorbeizuschicken. Ich habe Mühe eins mit dem Brett zu werden und so schaukle ich regelrecht auf der Wasseroberfläche vor mich hin. Von gekonntem Ausbalancieren ist nicht die Rede. Nichts desto trotz, spüre ich die Anstrengung in meinen nur halbpatzig ausgeführten Yoga-Figuren und das gleichzeitige ausbalancieren auf dem Board.

«Wer den Kopfstand probieren will, darf das jetzt». Ha, ha, sehr witzig. Ich schaue nach links und dann schnell nach rechts. Karin meinte es tatsächlich ernst. Karin und die Dame neben mir stehen bereits Kopf über Wasser auf dem Brett. Also da hört es dann auch bei mir auf. Also beobachte ich gespannt die mutigen Teilnehmer, um mich herum und bin überrascht, wie gut es bei manchen klappt. Bei manchen auch nicht. Aber jeder hat schliesslich mal klein angefangen, nicht wahr?

Nach einer einstündigen Session, bin ich bereit wieder festen Boden unter den Füssen zu spüren. So fassen wir unsere Anker und paddeln zurück an Land. Beim Hochtragen meines Brettes, vorbei an einer Palme, habe ich ein kurzes Déjà-vu zu meinen letzten Hawaii-Ferien. Das Ferien-Feeling ist beim SUP Yoga allemal da, sofern das Wetter mitmacht, versteht sich. Karin erzählt mir dann, dass man schnell die Balance findet, wenn man SUP Yoga öfters betreibt. Das glaube ich ihr gerne, auch ich habe gespürt, dass ich den Dreh gegen den Schluss der Lektion immer mehr raus hatte.

Meine Gedanken nach dem SUP Yoga

Ich fühle mich gut. Ich trage auch noch den kompletten Tag eine positive Energie in mir. Trotzdem überlege ich, ist es den Aufwand wirklich wert? Es gab viel zu beachten beim SUP Yoga. Zum einen das Wetter. Der Termin wurde aufgrund von Gewitter schon einmal verschoben. Dann ist da noch der gesamte Aufwand, erst an den See zu fahren, das Brett zum Wasser zu tragen, aufs Wasser rauszupaddeln und dann die passende Stelle fürs Ankern zu finden. Nun frage ich mich, ob ich die beiden Sportarten nicht lieber getrennt ausübe? Denn ich glaube, für mein Workout, gehört Yoga auf festen Boden. Im Yoga Studio um die Ecke, wo ich lediglich ein Mätteli und meine Sportausrüstung benötige.

Für gemütliche Sommertage, greife ich dann gerne wieder zum Stand up Paddling. Wer weiss, vielleicht stehe ich bei meinem nächsten SUP-Ausflug auch Kopf über Wasser auf dem See. Denn eins ist sicher, rein optisch hat SUP Yoga eh schon so manche Sportarten im Wasser versenkt.

Gearloose, Seestrasse 26, 8703 Erlenbach, gearloose.ch

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