NATÜRLICH HEILENDer grosse Heilpflanzen-Guide

Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen. Aber man muss zum Glück keine Hexe sein, um die Kraft der Natur für sich zu nutzen. Lesen, pflücken, wohlfühlen: Unser grosser Heilpflanzen-Guide kennt die Wirkungen und Wunder der natürlichen Kräuter.

Diese Heilpflanzen bewirken wahre Wunder.

Bauchschmerzen: Heilkräuter, die positiv auf den Magen schlagen

Die Schleifenblume wirkt entspannend auf die Bewegungen der verkrampften Magenmuskulatur, welche Sodbrennen bedingen können. Auch Angelikawurzel, Fenchel, Gänsefingerkraut und frische Kamille werden als Tee gegen Magenschmerzen verabreicht. Wichtig: Trinke Magentee niemals zu heiss. Das reizt nur unnötig. Wer Magenbeschwerden erst gar nicht entstehen lassen will, verzehrt vorbeugend feinwürzige Heilkräuter, wie Majoran, Kümmel oder Salbei.

Gegen Husten und Heiserkeit: Heilpflanzen für den Hals

Salbeitee wirkt lindernd bei einem entzündlich kratzenden Hals. Dabei solltest du die warme Wohltat nicht nur trinken, sondern auch damit gurgeln oder als Halswickel (einfach ein Tuch in warmen Salbeitee tauchen und für zehn Minuten um den Hals legen) verwenden. Ebenfalls effektiv: Tee von Malve, Myrrhe, Gänsefingerkraut oder Schlehdorn. Tipp: Um fest sitzenden Schleim aus dem Rachen zu lösen, inhaliert man am besten mit Taubnesselblüten oder Thymian.

Menstruationsbeschwerden: Pflanzen für Frauen

Frauenmantel, Schafsgarbe, Himbeerblätter, Eisenkraut und Gänsefingerkraut werden mit heissem Wasser zu Tee aufgegossen und sollen so Regelschmerzen lindern. Auch ein warmes Bad, in das zwei bis drei Hände voll Melisseblätter gestreut werden, wirkt krampflindernd. Vorbeugend werden die Früchte des Mönchspfeffers gegen das Entstehen von PMS und schmerzlich geschwollene Brüste eingesetzt. Salbei mildert Temperaturschwankungen und soll die Blutungen regulieren.

Verletzungen, Zerrungen und Prellungen: Natürliche Notmassnahmen

Sogar Profisportler schwören auf Beinwell, Arnika und Ringelblume. Bei Verletzungen der Gelenke, Sehnen und Bänder werden diese Gesundheitsgewächse in Form von Cremes und Tinkturen äusserlich angewendet, um Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Auch Salben mit Kiefer und Eukalyptus beruhigen überanstrengte Muskeln und gezerrtes Gewebe. Tee von der Eichenrinde soll sogar noch mehr können. Man sagt ihm nach, er sei im Stand die Heilung von Knochenbrüchen zu fördern.

Starkes Kraut für starke Nerven

Gegen sensible Nerven sind Pflanzen, wie Baldrian, Melisse, Rosmarin oder Johanniskraut gewachsen. Wichtig zu wissen: Johanniskraut lässt den Körper sensibler auf Licht reagieren. Im Sommer sollte das Nervenkraut daher nicht dauerhaft angewendet werden.

Auch der Duft von Lavendel und Rosen soll die Sinne besänftigen können. Relax-Tipp: Lege dir ein Duftsäckchen, gefüllt mit getrockneten Lavendelblüten, oder ein Tuch, welches du mit Rosenöl beträufelst, unter dein Kopfkissen. Probleme beim Einschlafen und unruhige Nächte werden sprichwörtlich verduften.

Schöne Pflanze, bessere Haut: Die Beauty-Kräuter

Mitesser bekämpft man mit Hilfe von Mutter Natur: Vor allem Teebaumöl wirkt entzündungshemmend und regulierend auch die Talgproduktion. Tröpfle jeden Abend ein paar Tropfen des kostbaren Öls auf ein Wattepad und reibe die betroffenen Hautstellen damit ein. Um verstopfte Poren zu reinigen empfiehlt sich zudem eine wöchentliche Maske aus Mandelkleie. Hierfür wird die Kleie einfach mit warmem Wasser angerührt, für zehn Minuten auf die Haut aufgetragen und anschliessend mit klarem Wasser abgespült. Bei starker Akne sollen Cremes mit Extrakten der Ringelblume oder Stiefmütterchen lindernd wirken.

 

Klarer Kopf: Diese Kräuter helfen bei Kopfweh

Essenzen von Mutterkraut und Pfefferminz können bei Spannungskopfschmerzen in die Schläfen gerieben werden. Wichtig: Massiere die Schläfen nicht zu kräftig, aber dafür gründlich. Mindestens fünf Minuten lang sollte sanft geknetet werden, um die Spannungen zu lockern. Weiterer Tipp: Auch warme Tees mit Weidenrinde und Mädesüssblüten haben sich als natürliche Kopfschmerztabletten bewährt. Bei Migräne schwören viele Betroffene auf die Pestwurzel. Bei Erschöpfungskopfschmerzen, die durch niedrigen Blutdruck entstehen, wirkt hingegen der Duft von Rosmarin belebende Wunder.

Natürliches Entschlacken: Diese Heilpflanzen helfen

Brennnesseln jucken zwar auf der Haut, von Innen (als Tee oder über den Salat gegeben) wirken sie aber wie entschlackende Wunder. Auch ein Aufguss mit Brunnenkresse, Dill, Basilikum oder Löwenzahn wirkt entwässernd. Schlackstoffe lassen sich zudem über die Schweissdrüsen aus dem Körper schwemmen. Als schweisstreibende Unterstützung hat sich Holunder- und Lindenblütentee bewährt. Trinke davon mindestens zwei Liter am Tag. Je mehr du trinkst, desto mehr Schlacke können aus deinem Körper gespült werden.

Neuer Schwung: Belebende Heilpflanzen

Kampfer nennt sich die Substanz, die aus der Rinde des Kampferbaums gewonnen wird, das das Atemzentrum zu mehr Aktivität stimuliert und so neue Power in die Körperzellen bringt. Auch der Duft von Rosmarin fördert die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Tipp: Gib ein paar Tropfen Rosmarinöl auf ein Taschentuch und schnuppere immer dann daran, wenn du dich erschöpft fühlst. Einen ähnlichen Effekt sollen auch Tees haben, die aus den Blüten und Blättern des Weissdorns gewonnen werden.

Verstopfungen: Heilpflanzen lösen den Knoten

Tee aus Kümmel und Anis zählt bei Verstopfungen ebenso zu den Heilpflanzenklassikern, wie Süssholzwurzel und Quendelseide. Ebenfalls bewährt: Ein Esslöffel Rizinus-  oder Süssmandelöl auf nüchternen Magen eingenommen, sollt lästige Verstopfungen im Nu lösen. Allen Massnahmen und Mitteln gegen Darmblockaden ist jedoch eines gemein: Sie können nur dann richtig wirken, wenn der Körper gründlich mit Wasser gespült wird. Trinke mindestens zwei Liter pro Tag.

Verspannungen: Pflanzen zum Relaxen

Bein angespannten Muskeln helfen nicht nur heilende Pflanzen, sondern vor allem einfühlende Hände. Die Wirkung der Massage unterstützt man am besten mit natürlichen Ölen, die entkrampfend auf Muskelspannungen wirken. Vor allem Eukalyptus-, Pfefferminz und Kiefernöl haben sich hierbei bewährt. Verwöhn-Tipp: Ätherische Heilpflanzenöle wirken in Verbindung mit Wärme besonders entspannend. Reibe die Haut daher zunächst mit deinem Lieblingsöl ein, dann legst du eine Wärmflasche für zehn Minuten auf die verspannten Stellen und beginnst erst anschliessend mit der Massage.

Titelbild: nordwood/Unsplash

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