Müssen alle mit!Diese 10 Dinge gehören in jede Reiseapotheke

Wer in die Ferien fährt, sollte frühzeitig eine Notfall- oder Reiseapotheke zusammenstellen. Der Umfang der mitzunehmenden Medikamente hängt dabei von der Wahl des Reiseziels, sowie der Reiseart und der Reiselänge ab.

Muss alles mit. Das gehört in die Reiseapotheke:

Krank sein in den Ferien gehört mitunter zu den unangenehmsten Erfahrungen, die man machen kann. Denn oft ist die medizinische Versorgung in der Reisedestination nicht die selbe wie zu Hause, hinzu kommt vielleicht eine fremde Sprache, die die Verständigung zusätzlich erschwert. Daher sollten Sie vor einer Reise ins Ausland rechtzeitig eine Reiseapotheke anlegen. Denn in anderen Ländern sind nicht immer dieselben Medikamente wie zu Hause erhältlich. Es kann sein, dass Sie dann auf eine andere Marke ausweichen, oder im schlimmsten Fall sogar einen Wirkstoff verwenden müssen, der hierzulande nicht bekannt ist. Dies kann zu unerwarteten Nebenwirkungen führen. Mit bekannten Medikamenten kann man diese Gefahr minimieren.

Die empfohlene Reiseapotheke bezieht sich nur auf gängige Mittel zur Behandlung kleinerer Wunden und Erkrankungen wie leichtem Husten oder Magenverstimmungen. Bei starken oder länger andauernden Beeinträchtigungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Nehmen Sie oder Ihre Kinder regelmässig bestimmte Medikamente ein, sollten Sie eine ausreichend grosse Packung davon zusätzlich in die Reiseapotheke einpacken.

Reiseapotheke fürs längere Autofahrten

  • Kopfschmerztabletten
  • Etwas gegen Übelkeit und eine Spucktüte
  • Desinfektionsmittel für öffentliche Toiletten
  • Reinigungstücher

Checkliste für die Ferienapotheke

1 Erste Hilfe:

  • Zur Versorgung von Wunden sind Verbandmaterial wie Schnellverband, Heftpflaster, elastische Binde, Gaze, Verbandklammern, Sicherheitsnadeln und ein Desinfektionsmittel mitzunehmen.
  • Mitzunehmende Instrumente sind: Fieberthermometer in bruchsicherer Hülle, kleine Schere, Fremdkörperpinzette.

2 Schmerz- und Fiebermittel:

  • Sind Kinder mit dabei, dann achten Sie darauf, dass Sie für Kinder zugelassene Medikamente einpacken.
  • Tipp: Kautabletten können auch ohne Wasser eingenommen werden.

3 Hautschutz:

  • Sonnencreme
  • Insektenschutz für die Haut zum Einreiben oder Aufsprühen.
  • Bei Insektenstichen Medikamente gegen Juckreiz zum Einreiben oder Einnehmen.

4 Durchfall:

  • Rehydrationslösung (käuflich in Apotheke), Probiotica (auf Basis von Microorganismen wie z.B. Lactobazillen, erhältlich in Apotheken).
  • Durchfallhemmendes Medikament bei wässrigem Durchfall ohne Fieber.
  • Bei Durchfall mit hohem Fieber und blutigem Stuhl sollten Sie vor Ort einen Arzt aufsuchen
  • Mineralsalzpulver für Flüssigkeitsersatz.

5 Verstopfung:

  • Genügend Trinken und ballaststoffreiche Nahrung essen.
  • Für kurze Zeit kann ein mildes Abführmittel verwendet werden.

6 Übelkeit, Erbrechen, Reisekrankheit:

  • Bei bekannter Reiseübelkeit kann bereits vor Fahrtbeginn ein entsprechendes Medikament eingenommen werden.
  • Für Kinder gibt es rezeptfreie Zäpfchen gegen Reisekrankheit, es wird aber empfohlen, vor Reiseantritt mit dem Arzt die Verträglichkeit abzuklären.
  • Bei plötzlicher Übelkeit helfen schnell wirksame Kaugummi-Präparate. Vorsicht: Viele dieser Wirkstoffe machen schläfrig.

7 Erkältung:

Durch Klimaanlagen kann man sich leicht eine Erkältung holen. Bei Schnupfen kann auf dem Flug unter Umständen kein Druckausgleich gemacht werden.

  • Allenfalls abschwellende Nasentropfen in die Reiseapotheke einpacken.
  • Bei Halsweh können Medikamente mit desinfizierender und schmerzstillender Wirkung Linderung bringen.
  • Ev. Hustenmittel.

8 Bindehautreizung der Augen:

Staub, Wind und Licht verursachen auf Reisen häufig Bindehautentzündungen.

  • Entzündungshemmende Augentropfen wirken lindernd.
  • Bei leichter Reizung hilft ein sogenannter künstlicher Tränenersatz.
  • Ist die Augenreizung allergisch bedingt, helfen antiallergische Augentropfen.
  • Sonnenbrille tragen.

9 Prellungen und Zerrungen:

  • Erste Hilfe-Massnahmen: Kühlen
  • Entzündungshemmende Medikamente zum Einreiben oder Einnehmen.

10 Wenn das Haustier mitreist

  • Mittel gegen Flöhe und Zecken
  • Zeckenzange
  • Kohletabletten gegen Durchfall
  • Eventuell Augen- und Ohrentropfen
Checkliste Reiseapotheke für Fernreisen.

Bild: iStock

Trinkwasserdesinfektion:

  • Desinfektionstabletten
  • Keramikfilter, ev. Tauchsieder

Malaria-Prophylaxe:

  • Medikament*
  • Mückenschutzmittel für die Haut
  • Insektizid für Textilien und Raumbehandlung

Kreislaufprobleme:

  • Traubenzucker
  • Eventuell Riechsalz

Schlafstörungen:

  • Es lohnt sich bei Zeitverschiebungen, den Schlaf schon ein paar Tage vor der Abreise etwas vor- oder nachzuverlegen.
  • Bei einem Jet Lag kann man in den ersten Tagen entsprechend der alten Lokalzeit ein paar Stunden früher oder später zu Bett gehen und bei Bedarf tagsüber kurze Schlafpausen von zwei bis drei Stunden einschalten. In Ausnahmefällen kann mit einem Schlafmittel nachgeholfen werden.

Infektionen verschiedener Ursachen, Amöben und Lamblien:

  • Antibiotikum (rezeptpflichtig)

Hautparasiten (Läuse, Filzläuse, Milben):

  • Spezielles Shampoo

Reisethrombose:

  • Jedermann kann an einer Thrombose (Blutgerinnsel) erkranken. Bei längeren Flug- oder Busreisen Thromboserisiko vorher beim Arzt abklären.

Höhenkrankheit:

  • Vorbeugende Medikamente(rezeptpflichtig)
  • Medikamente zur Behandlung der akuten Höhenkrankheit (rezeptpflichtig)

Allgemeines zur Reiseapotheke

  • Haltbarkeitsprobleme: Wenn immer möglich sollen Tabletten oder Dragees und weniger Tropfen oder Säfte mitgenommen werden, da die Behältnisse zerbrechen können.
  • Auch ein geschmolzenes Schmerz- oder Fiberzäpfchen nützt im Bedarfsfall nichts mehr. Salben sind Cremes vorzuziehen, da ihre Grundlage stabiler gegen klimatische Einflüsse ist. Jedes Medikament verfügt über ein Verfalldatum.
  • Medikamente müssen vor Wärme, Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt werden. Dazu gehören auch Medikamente wie Insulin oder Schlangenseren. Vor allem in warmen Ländern empfiehlt sich eine Lagerung in Kühlboxen.
  • Wichtige Arzneimittel, die regelmässig eingenommen werden müssen, sollen unbedingt im Handgepäck mitgenommen werden. Die Mitnahme des Arztrezeptes und des Packungsprospektes erleichtern die Beschaffung eines Ersatzmedikamentes im Ausland.
  • Müssen Medikamente zu einem festen Zeitpunkt eingenommen werden (z.B. Empfängnisschutz, Insulin), muss eine mögliche Zeitverschiebung bei Fernreisen miteingerechnet werden.

Quelle: www.sprechzimmer.ch, Bilder: iStock

Mehr dazu