Miss UnterschätztStéphanie Berger im Interview
INTERVIEW Stéphanie Bergers Soloprogramm «Höllelujah!» erzählt von der Suche einer karriereorientierten Single-Mutter und Femme fatale nach dem Glück, aber vor allem erzählt es von ihr. Dann können wir sie auch gleich zum Interview treffen. Und fragen, warum blieb der talentierten Künstlerin der ganz grosse Ruhm bis jetzt verwehrt?
Ich war mit Stéphanie Berger verabredet und hatte einen Plan. Ich werde das Wort Ex-Miss Schweiz nicht sagen, bevor sie es tut. Und vielleicht würden wir es schaffen ein ganzes Interview zu führen, ohne dass sie dieses verrostete Krönchen von 1995 wieder einholt. Und weil sich Berger inzwischen der Komik verschrieben hat, wollte ich sehen wie sie auf ziemlich banale Entweder-oder-Fragen reagiert. Und oft konnte sie sich ganz und gar entscheiden. Denn ich traf auf eine kraftstrotzende Frau, die inzwischen sehr gut weiss, was sie will und was sie kann. In der Liebe, als Mutter und in der Karriere.
Femelle.ch: Proust oder Prost?
Ich sehe nur Fragezeichen auf Bergers Stirn. Ging ja schlecht los, mit einer in die Idee verliebten Frage. Ich erkläre. Proust: Marcel, französischer Autor wichtiger, aber ermüdender Bücher über das Festhalten an der Erinnerung. Prost: trinken, Party, das Leben feiern, jetzt.
Stéphanie Berger: Beides. Das Schwarz-Weiss verschwindet immer mehr. Das Leben wird geniessbarer, wenn man lernt in den Grauzonen zu leben. Man hat immer Kämpfe, wenn man im Entweder-oder lebt.
Wird sich das jetzt so fortsetzen, wenn ich frage Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
Ja, wirklich! Sonnenaufgang bedeutet für mich ein neuer Tag, neue Energie und Untergang zurückschauen, runterkommen, geniessen. Es braucht beides: Abschliessen und Neubeginn.
Schön oder witzig?
Beides. Schön witzig.
Stéphanie Berger hat sich nach einer Zeit als Model, Moderatorin, Sängerin und Schauspielerin mit 28 Jahren für die Komikerin Stéphanie Berger entschieden. 2005 hat sie die Comedy-Schule in Köln besucht, um das Handwerk zu lernen. Es folgten einige Auftritte im deutschsprachigen Fernsehen und Kino. 2012 tourte sie mit ihrem ersten Soloprogramm «Miss Erfolg» durch das Land. Im Oktober 2014 startete ihr zweites Programm «Höllelujah!». Und die Kritiker sagen: Berger wird von Show zu Show lustiger.
Du hast zu einer deiner ersten Shows einen Exfreund eingeladen, der darauf sagte: «So will ich dich nicht sehen.» Hast du das Gefühl, dass es Männer überfordert, wenn Frauen mehr als dekorativ sein wollen?
Es gibt bestimmt Männer, die Mühe damit haben. Ich habe da aber nicht viel Erfahrung, weil ich mich mit solchen Menschen grundsätzlich nicht abgebe. Das ist sehr oberflächlich, wenn jemand sagt: «Ich möchte dich als schöne Frau haben und that’s it.» Dann muss ich sagen: «Guck dir ein Foto an!»
Bäm!
Sobald ich auf der Bühne bin, breche ich dieses Bild, man muss als Frau schön, dekorativ, elegant durchs Leben gehen. Das lässt die Leute ausatmen: «Selbst eine, die mal Miss Schweiz war oder zu den schöneren Menschen gehört, hat genau die gleichen Probleme wie alle anderen auch.»
Gewonnen! Berger hat das Miss-Wort zuerst gesagt.
Aber es gibt ja trotzdem die Debatte über Frauen und Humor. Die These lautet kurz: «Frauen können nicht lustig sein». Manchmal wurde es auch ehrlicher formuliert: «Lustige Frauen will keiner sehen». Ihre Kollegin Sissi Perlinger schrieb dazu sinngemäss, dass Humor eine Erfindung kurzgewachsener Brillenträger sei, weil sie sonst keine Frauen kriegen könnten. Und diese Waffe soll die Beute nicht auch noch haben. Du hast es also gar nicht nötig, witzig zu sein.
Ich gehe nicht auf die Bühne wegen Anerkennung, ich gehe auch nicht auf die Bühne, weil ich im Mittelpunkt stehen will, sondern ich gehe auf die Bühne, weil ich es tun muss. Weil ich dazu geboren bin. Es ist das, was mich erfüllt und es ist das, was ich zurückgeben kann.
Du hast viele Talente und ja auch schon vieles ausprobiert. Du kannst tanzen, du kannst singen, modeln oder wegmoderieren. Aber du hast dich jetzt bewusst für die Komik entschieden, die davon lebt, dass man sich...
...hässlich macht. Absolut! Doof, hässlich und unattraktiv.
Das ist mutig.
Wenn jemand zu mir sagt, du bist mutig, dann ist das für mich eine Beleidigung. Wenn diese Aussage kommt, dann warst du nicht gut.
Es ist auch ein Kompliment, weil sich viele Frauen öffentlich nicht hässlich zeigen würden.
Absolut. Aber diese Frage, die stelle ich mir nicht, weil es von Innen kommt. Es geht um Begabung und Bestimmung. Und ich habe sie nun mal hier. Und dass diese Gabe nicht so viel haben, macht es dann wieder ein wenig einzigartig - und interessant.
Sie erraten es schon, auch bei den nächsten Fragen lässt sich Berger nicht auf eine Gender-Diskussion ein. Sie bleibt bei sich. In aller Abwesenheit von Bescheidenheit, fällt kein böses Wort darüber, dass das Showgeschäft für Frauen ungleich härter ist. Weiter zum nächsten erquicklichen Thema: Die alternde Frau im Showgeschäft.
28 oder 38 Jahre?
38, werde ich jetzt, ja.
38 oder 48?
38.
Hast du Angst, dass irgendwann mal die Zeit kommt, wo du nicht mehr die interessanten Angebote kriegst?
Nein, weil ich mich ja gerade unabhängig gemacht habe von diesen Angeboten. Ich bin nicht mehr auf Produzenten oder Fernsehproduktionen angewiesen.
Hast du bestimmte Erfahrungen gemacht, die dich dazu bewegt haben, dich selbstständig zu machen?
Das beruht natürlich auch auf Enttäuschungen oder Dingen, die versprochen wurden und dann doch nicht geklappt haben. Woraufhin ich mir gesagt habe, ich will nicht zuhause rum sitzen müssen und warten bis ein Anruf kommt.
Du hast auch keine Angst, dass dich irgendwann keiner mehr sehen will? Bei Männern und bei Frauen verläuft die Attraktivitätskurve ja durchaus umgekehrt steil?
Ich verschwende keine Sekunde an das, was schief laufen könnte. Im Gegenteil: ich bin sehr fokussiert auf aufwärts. Grenzen setzen tut man sich wirklich nur selber. Denn wenn ich etwas kann, dann ist es kämpfen und weitermachen.
Ich spreche Berger auf ihre Muskelbilder im Trainingsoutfit an, die den Kollegen vom Blick Sorgen gemacht haben, ob den da noch ein Miss-Stück darunter steckt. «Die grosse Debatte um Stéphanie Bergers Sixpack: Wie viel Muskeln sind noch feminin?» spare ich mir. Ich kenne die Antwort schon. So holt sie sich neue Energie, die sie auch für ihr ziemlich anstrengend ausschauendes Programm braucht.
Ding, Ding, Ding, Ding. Runde drei. Wir reden über Stéphanie Bergers Rolle als berufstätige Single-Mutter, die einen grossen Platz in ihrem Comedy-Programm einnimmt. Sie ist Profi im Interview geben und weiss sicherlich, bei diesem Thema kann sie von der Öffentlichkeit ordentlich auf's Maul kriegen. Trotzdem wird sie ganz offen sprechen. Das imponiert mir.
In deiner Show rappst du wie Steff la Cheffe über die Mission Spielplatz.
Genau, über das einpacken und wie viel Organisation und Logistik ein Kind braucht, bis man endlich mal los zum Spielplatz kommt.
Hättest du gedacht, das es soviel ist, bevor du Mutter warst?
Nein, ich hätte es zurückgegeben. Wäre ich die erste Mutter gewesen auf der Welt, hätte ich gesagt, ich kann nur versagen, ich bin überfordert. Ich glaube, ich wäre auch ohne Kind glücklich geworden. Jetzt wo ich aber ein Kind habe, ist dieses Kind bedingungslos zu lieben, das Grösste überhaupt. Ich kenne kein stärkeres Gefühl. Ich brauchte aber wirklich zwei Jahre, um mich an mein Kind zu gewöhnen und diese Bindung zu spüren. Das Kind hat mich in erster Linie in die Pflicht genommen, das Lieben und Geniessen kam erst später. Ich dachte, jetzt bin ich Mama, das braucht mein Kind, das ist meine Aufgabe und die muss ich erfüllen - und die ersten Jahre waren richtig hart. Vor allem der Schlafmangel war ganz schwierig für mich.
Hast du dich selbst überfordert, weil du zu perfekt als Mutter sein wolltest?
Der Sinn meines Daseins ist schon, dass ich immer die bestmöglichste Version von mir selber möchte. Ich bin dafür vielleicht ein bisschen feinfühliger als andere, aber für mich ist es unglaublich wichtig, dass mein Sohn sich geliebt fühlt und weiss, ich werde immer für ihn da sein, egal was passiert. Und ich möchte, dass er in diese Welt hinausgehen kann, ohne Ängste und stark genug ist, um sich durchzusetzen. Und das ist schon eine heftige Aufgabe für mich. Generell Eltern zu sein, ist richtig heftig! Erstaunlich, dass immer wieder Leute sagen, wir machen noch ein zweites und drittes. Ein zweites Kind wäre für mich nicht mehr machbar.
Hast du darüber nachgedacht deinen Beruf ruhen zu lassen, als du Mutter geworden bist?
Keine Sekunde. Für mich war immer klar: Kind ja, aber Beruf genauso. Als ich sechs Wochen nach der Geburt schon wieder vor der Kamera stehen musste, war es auch sehr schwierig, mein Kind wieder abzugeben. Aber ich wusste, nur als Hausfrau und Mutter wäre ich nicht glücklich. Ich wäre innerhalb kürzester Zeit wirklich depressiv.
Mein Kind bekommt alles, was es braucht, aber nicht ausschliesslich von mir. Ich kann nicht immer für ihn da sein. Im schlimmsten Fall nur, wenn es um Leben und Tod geht. Wenn mein Sohn ein Loch im Kopf hat und er muss ins Spital, kann ich kommen, wenn der Auftritt gemacht ist, aber ich kann keine Show absagen. Mein Sohn ist nicht mein Leben, er ist einfach der Teil meines Lebens, der mich am meisten braucht und das versuche ich zu geben, aber er ist nicht alles. Geht einfach nicht. Hart, aber wahr.
Dass, das so hart klingt, liegt daran, dass man Müttern oft die Alleinverantwortung für das Glück ihrer Kinder zuschreibt. Die Erwartungen sind hoch, von anderen und auch an sich selbst. Das schlechte Gewissen bleibt nicht aus.
Mit dieser Zerrissenheit muss man einfach leben. Wenn ich mich auf diese emotionale Ebene herunter lassen würde, würde ich sehr leiden und mir Vorwürfe machen. Man muss es akzeptieren, ich habe mich für dieses Leben entschieden. Und letzten Endes geht es ja auch um die Existenz. Ich muss arbeiten, um meine und die Existenz meines Kindes zu sichern. Und ich habe auch noch das Privileg, dass ich unter der Woche meistens für ihn da sein kann. Am Wochenende arbeite ich, während andere Mütter hundert Prozent arbeiten müssen. Daher würde ich schon sagen, ich versuche mein Bestes und ich finde, meinem Sohn geht es richtig gut.
Stéphanie Bergers 5-jähriger Sohn hat drei Zuhause. Er lebt seit der Scheidung unter der Woche bei Stéphanie Berger und am Wochenende bei ihrem Exmann, das Dazwischen gleichen die Grosseltern aus. Das Verhältnis der beiden sei auch nach der Scheidung freundschaftlich geblieben. Man tausche sich aus und unterstütze sich gegenseitig. «Mein Exmann ist ein toller Papa. Mein Sohn hat grossartige Grosseltern. Und ich habe grosses Glück, dass Giulien so aufwachsen kann. Denn sonst könnte ich meinen Job nicht machen. Ich mach nicht Karriere auf Kosten meines Kindes.», sagt Berger. Aber wie läuft es denn nun so mit der Karriere?
Führt dich deine Karriere ganz nach oben oder ins gemütliche Mittelfeld?
Ich möchte ganz nach oben. Ob ich es erreiche, ist zweitrangig.
War der berufliche Erfolg für dich immer schon so zentral?
Stillstand ist für mich Tod. Ich kann auch Leute nicht verstehen, die sich ausruhen und sagen es ist alles gut so. Nein! Ich bin neugierig, was das Leben zu bieten hat.
Im Mittelfeld könntest du nicht glücklich werden?
Wenn ich das entscheiden kann, würde ich mich niemals mit dem Mittelfeld zufrieden geben.
Ein NZZ-Kritiker hat dir schriftlich bescheinigt, dass du alles hast, um bis ganz nach oben zu kommen. Was glaubst du, woran es liegt, dass du es noch nicht geschafft hast?
Es ist ja erst mein zweites Solo-Programm und wir mussten und müssen noch gegen viele Vorurteile kämpfen, weil mir dieses Image der Miss noch anhängt. Aber wenn du diesen Weg gehst, dann weisst du, dass das ein steiniger Weg ist. Du weisst auch, dass es seine Zeit braucht, bis du dein Publikum erspielst. Dafür ist es ein extrem ehrlicher Weg.
Glaubst du, dass man dich unterschätzt?
Komplett unterschätzt!
Denkpause. Das wollte raus geschossen werden. Stéphanie Berger sagt oft, es geht ihr nicht um Anerkennung für ihre Leistung, vielleicht weil ihr die bislang verwehrt blieb. Nur einmal liebte sie die ganze Schweiz, als sie 1995 mit 17 Jahren zur Miss gekürt wurde. Danach fiel sie in ein tiefes Loch. Depressionen, Selbstmord-Gedanken, Anti-Depressiva. Berger hat trotzdem seit der Miss-Wahl viel gemacht, auch viel falsch. Kollegen von früher sagen, dass sie sich die ganz grosse Karriere damals selbst verbaut habe. Zu viel Streit, zu wenig Selbstkritik.
Ich glaube, ich müsste mich nur die Hälfte so anstrengen und ich würde trotzdem überzeugen, gerade weil man mich unterschätzt. Ich habe aber mittlerweile Leute im Publikum, die mein erstes Programm gut fanden und jetzt gespannt sind, ob ich es halten kann und Leute, die rein geschleppt wurden und denken «Bah!». Und beide gehen begeistert raus. Das sagt mir, ich mache meinen Job richtig.
Du hast auch mal gesagt, du arbeitest auch so lange bis du nur noch Stéphanie Berger und nicht mehr Ex-Miss Schweiz Stéphanie Berger bist. Funktioniert es?
Immer mehr. Und jetzt wo wir bald über eine ausverkaufte Tournee sprechen, da macht sich auch jeder Journalist lächerlich, der mich an erster Stelle als Ex-Miss bezeichnet. Ich glaube nicht, dass ich das noch bekämpfen muss, es verschwindet automatisch. Oder vielleicht bin ich es auch. Für mich existiert dieser Titel schon lange nicht mehr.
Ich will jetzt auch nichts mehr forcieren. Zeit für Kurze und einen Plausch über das so lustige Single-Leben alleinerziehender Mütter, von dem Stéphanies Bühnenprogramm «Höllelujah» handelt. Moment mal, ist das denn so lustig?
Giacobo oder House of Cards?
House of Cards! Ich liebe diese Serie. Ich mag diese Robin Wright.
Ich hatte House of Cards vor allem wegen der Frisurenverwandtschaft von dir zu Robin Wright ausgewählt. Ich kenne eigentlich nur starke Frauen, die sich so einen Kurzhaarschnitt trauen. Kannst du dich mit ihrer Rolle als Claire Underwood identifizieren?
Nein, sie ist sehr berechnend und cool. Ich bin alles andere, auch wenn es von mir verlangt wird. Wenn ich ständig eine Rolle spielen müsste, würde ich tot unglücklich werden. Dann könnte ich auch nicht auf der Bühne funktionieren. Ich glaube, das was ich auf der Bühne zeige, ist das, was ich bin und die Leute deshalb auch berührt.
Aber ich bewundere Menschen, die immer wissen, was sie zu sagen haben, die wissen, was sie wollen und die auch wissen, wie sie es kriegen. Das weiss ich nicht.
Vor dem Interview wurde ich gebeten zu erwähnen, dass Stéphanie Berger Testimonial für upc ist. upc cablecom sponsert die Tournee von Stéphanie Berger. Und Stéphanie Berger sponsert ihr Gesicht für lustige Werbespots. Nicht so spannend, dachte ich mir, bis mir diese super Frage einfiel.
A propos House of Cards. Bist du testimonial von upc cablecom geworden, weil du als alleinerziehende Single-Mutter nichts als Kabelfernsehen hast?
Tatsächlich geniess ich das sehr. Ich hab nicht so viel Zeit und da finde ich ausgewählte Filme und Serien via MyPrime schon cool.
Stimmt es eigentlich, dass Single-Mütter offline kaum noch Männer kennenlernen?
In meiner Position ist es schwierig Männer online zu daten. Generell ist es schwierig, aber ich habe komplett losgelassen. Mit diesen Phasen von Verzweifelt-sein, ich werde nie mehr einen finden, bin ich durch. Singlesein hat in der heutigen Gesellschaft eher mit Tragik zu tun. Keiner sagt gern laut: «Ich bin Single!». Es ist mehr so: «Ich bin Restposten.» Ich finde es sehr schön mit diesem Thema auf der Bühne in die Offensive zu gehen.
Man sagt, die toughen, smarten Frauen Mitte 30 finden am allerschwierigsten einen Mann, vor allem einen, den sie auch haben möchten.
Die meisten Männer sind zu diesem Zeitpunkt in einer Beziehung oder verheiratet. Für mich ist es auch schwierig, weil ich einfach ein wenig anders bin und 08/15-Beziehungen schrecklich finde. Ich kann nicht mit jemandem zusammen sein, der abends nur noch auf der Couch sitzt, fern sieht und immer müde ist. Ich weiss gar nicht, ob dieses gesellschaftliche Beziehungsbild überhaupt für mich funktioniert.
Das habe ich mich gefragt, als zu deiner Scheidung damals gesagt hast: «Ich habe meinen besten Freund geheiratet und mit dem besten Freund will man nicht verheiratet sein.» Die meisten Beziehungsforscher und Paartherapeuten prognostizierten eine solide Freundschaft für das noch erträglichste Ergebnis langer Beziehungen. Denn auch die heisseste Leidenschaft verfliegt irgendwann. Wäre das gar nichts für dich, eine Beziehung auf das ganze Leben auszurichten?
Vielleicht funktioniert es nicht.
Wenn Freundschaft für dich als Basis nicht reicht...
Für mich ist sexuelle Anziehung wichtiger als Freundschaft. Weil Freunde habe ich viele. Und in einer Partnerschaft hätte ich gerne beides. Da bin ich nicht bereit Kompromisse zu machen. Sonst habe ich einfach nur Sex und Freunde.
Hoffst du noch auf beides?
Ich glaube schon. Durch die Art wie ich lebe, kann auch eine Sexualität erhalten bleiben, die nicht nur akzeptabel, sondern auch gut ist. Man sieht sich ja nicht so oft. Und wenn man sich sieht, dann hat man Quality Time und dann stimmt’s auch. 24 Stunden, 7 Tage aufeinander hocken, gibt es bei mir gar nicht. Ich werde wahrscheinlich gar nie in das Alltägliche reinkommen, womit die meisten Paare zu kämpfen haben.
Wie ist das Kennenlernen für dich, dadurch dass du berühmt bist?
Definitiv schwierig. Wenn ich mich aktiv darum kümmern müsste, wäre es nur frustrierend. Ich überlasse das aber ganz ehrlich dem Universum. Ich würde mich zwar nie freiwillig für das Alleinsein entscheiden, aber ich brauche kein Mann, damit es mir gut geht.
Möchtest du lieber erobert werden oder hättest du kein Problem den ersten Schritt für einen tollen Mann zu machen?
Ich mag es, wenn ein Mann sich bemüht und wie ein Gentlemen verhält. Dadurch zeigt er Selbstbewusstsein und Sicherheit. Wenn ein Mann dagegen eingeschüchtert ist und mir das Gefühl gibt, ich muss ihn erobern, dann stelle ich ihn bereits in Frage. Ich will keinen Mann der neben mir untergeht.
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