Duft-DopingÄtherische Öle und ihre Wirkung
Ätherische Öle haben eine machtvolle Wirkung. Richtig eigesetzt, lindern sie Stress oder sogar Schmerzen. Wer hingegen zu viel oder das falsche Öl benutzt, muss mit Nebenwirkungen rechnen. Was du über die Macht der feinen Pflanzen-Aromen wissen musst.
Sie sind sinnlich und zart, zerbrechlich und wunderschön. Sie können aber auch stark und machtvoll sein. Ihr Einfluss ist subtil, aber wirkungsvoll. Ätherische Aromen sind eine unsichtbare Energie, die über die Nase direkt auf das Gehirn und damit auf unser Emotionszentrum wirkt.
Aber auch über Rezeptoren der Haut oder als Aromatherapie über die Atemwege haben ätherische Öle eine Wirkung auf unseren Körper. Sie können die Durchblutung fördern, die Stimmung aufhellen, den Geist klären, die Wundheilung fördern oder sogar Schmerzen lindern. Ätherische Öle in guter Qualität sind wie ein kleiner Zaubertrank für den Alltag.
Öl ist nicht gleich Öl
Doch glaubt bitte nicht jedem Zauber: Echte ätherische Öle sind nur jene, die die Bezeichnung «100% naturreines ätherisches Öl» tragen. Alles andere sind Plagiate, denen künstliche Düfte oder günstige Öle beigemischt wurden. Übrigens täuscht auch der Name: Ätherische Öle sind nämlich gar keine fetten Öle, so wie wir sie sonst kennen. Vielmehr handelt es sich um hochkonzentrierte, flüchtige Pflanzen-Essenzen, die aus Blättern, Blüten, Rinden oder Stielen gewonnen werden.
Und das übrigens unter grösstem Aufwand: Um ein Gramm ätherisches Rosenöl zu gewinnen braucht man 5 Kilogramm Rosenblüten.
Ätherische Öle Wirkung: Vorsicht vor Nebenwirkungen
Ätherische Öle sind kostbar. Und konzentriert. Aus diesem Grund gilt auch grösste Vorsicht bei der Dosierung des natürlichen Zaubergemischs. Wer nicht aufpasst, muss im schlimmsten Fall mit Hautreizungen, Hustenreiz oder gar Übelkeit und Schwindel rechnen. Ja, mit der Kraft der Natur ist nicht zu Spassen.
Wer die ätherische Öl Wirkung testen will, verwendet daher zunächst immer nur Kleinstmengen des jeweiligen Öls. Bei guter Verträglichkeit lässt sich die Dosierung steigern. Ganz wichtig: Ätherische Öle dürfen ohne Rücksprache mit einem Apotheker weder verzehrt noch in konzentrierter Form auf die Haut gegeben werden.
Ätherisches Öl Anwendung: Von Massage bis Mittagessen
Wer die positive Wirkung der ätherischen Öle für sich und sein Wohlbefinden nutzen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Klassischerweise werden die Öle als kleines Duft-Doping genutzt, indem Sie in eine Öllampe, auf das Kopfkissen oder ein Taschentuch geträufelt werden. Man kann sie aber auch mit einem neutralen Pflanzenöl mischen und als Massageöl oder Parfüm-Öl benutzen.
Auch zum Backen und Kochen können die wirksamen Öle genutzt werden. Doch Vorsicht: Vor dem Gebrauch sollte man sich gut über die Wirkung und Nebenwirkungen des Öls informieren – einen kleinen Guide der wichtigsten Öle gibt es hier:
Ätherische Öle im Überblick: Die wichtigsten Aromen
Rosenöl wirkt beruhigend
Die Königin der Blumen ist eine echte Verführungskünstlerin; nicht umsonst sagt man ihrem Duft eine aphrodisierende Wirkung nach. Aber auch beruhigende Seiten hat der Duft von Rosenöl; so soll er Nervosität lindern und den Schlaf fördern. Gut für die Haut: Rosenöl soll ausserdem eine entzündungslindernde und beruhigende Wirkung haben.
Bergamotteöl und seine positiven Eigenschaften
Selbstbewusstsein und mentale Stärke gehen durch die Nase. Jedenfalls, wenn man das Öl der Bergamotte schnuppert. Einfach vor einem wichtigen Termin auf ein Taschentuch träufeln, hin und wieder daran schnuppern und so selbstsicher auftreten wie nie! Übrigens: Auch zur Massage lässt sich Bergamotteöl gut einsetzen; seine entkrampfende Wirkung sorgt für die ultimative Entspannung.
Angenehmer Duft und leichte Frische: Pfefferminzöl
Wir kennen die Wirkung von einem Atemfrisch-Kaugummi; doch als ätherisches Öl hat die Pfefferminze eine noch viel intensivere und vielseitigere Wirkung. So holt es uns aus dem Nachmittagstief, indem es die Konzentration steigert und erfrischend wirkt. Aber auch bei Verdauungsproblemen oder Erkältungen (als Schleimlöser) hat die Pflanze eine heilende Wirkung und nahezu magische Fähigkeiten.
Info für Schwangere: Oft wird geraten, Pfefferminzöl in der Schwangerschaft zu meiden, da es die Gebärmutterkontraktion anregt. Tatsächlich müssen aber extrem große Mengen vom Körper aufgenommen werden, um diese Wirkung zu erzeugen. Die Dosis macht also das Gift; sparsam eingesetzt, spricht nichts gegen die Anwendung von ätherischem Pfefferminzöl.
Nelkenöl für die Gesundheit
Schon zu Grossmutters Zeiten wurde Nelkenöl bei Zahnschmerzen angewendet. Kein Wunder; diesem Öl sagt man nämlich eine betäubende und damit schmerzlindernde Wirkung nach. Zudem bekämpft es die Ausbreitung von Pilzen und Bakterien, weshalb es vor allem bei entzündlichen (Schleim-)Hautreaktionen als Aromatherapie Anwendung findet.
Besonders aromatisch: Vanilleöl
Es duftet irgendwie nach Weihnachten und verbreitet damit ganz automatisch eine wohlige, behagliche Stimmung. Tatsächlich geht von Vanilleöl eine stresslindernde Wirkung aus.
Und noch etwas kann der süsse Duft: Nämlich Heisshunger-Attacken eindämmen. Das liebliche Aroma wirkt derart befriedigend auf unser Lustzentrum im Hirn, dass wir kalorienhaltige Schoko-Sünden gar nicht mehr nötig haben.
Sandelholzöl – göttlicher Geruch
Dieses Öl wird als «göttliche Essenz» beschrieben; es soll nämlich dazu fähig sein, den Geist zu öffnen, Gedanken zu klären und sogar depressive Verstimmungen zu lindern. Aber auch auf den Körper wirkt ätherisches Sandelholzöl – nämlich krampflösend, bronchienerweiternd und antiseptisch.
Titelbild: Kelly Sikkema/Unsplash