Kleiner Umtauschknigge8 Fehler, die du beim Kleider Umtauschen vermeiden solltest
Grosse Kleidermarken sind beim Umtauschen meist recht kulant. Dennoch solltest du dich an gewisse Regeln zum Kleider umtauschen halten.
Umkleidekabinen sind meist eng, heiss und stickig. Dazu das grelle Licht, das kaum einem schmeichelt und der leichte Schweissgeruch der Dame, die vor einem dran war. Und wo soll man bloss die dicke Winterjacke aufhängen? Kurzum: Kleider im Laden anzuprobieren macht nicht besonders viel Spass.
Zum Glück kommen einem die Detailhändler immer mehr entgegen und vereinfachen das Kleider Umtauschen. Bei H&M meint sogar ein Sticker an der Wand:
«In a Hurry? Try it at Home!»
Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Dennoch sollte man die Kulanz der Detailhändler beim Umtausch nicht überstrapazieren und Rücksicht auf das Verkaufspersonal nehmen. Kleine Randbemerkung: Die Autorin dieses Artikels arbeitete fünf Jahre lang bei einem der grössten Kleiderkonzerne und schreibt sich daher möglichlicherweise auch ein wenig Frust von der Seele. Die nachfolgenden Tipps erleichtern aber nicht nur den Verkäuferinnen und Verkäufern die Umtauschroutine, sondern reduzieren den Stress auch auf deiner Seite merklich.
Diese Fehler solltest du beim Kleider Umtauschen vermeiden:
Etikett wegreissen
1 Solange du dir nicht sicher bist, ob du das Kleidungsstück behalten willst, lass das Etikett dran. Von Hand ein neues Preisschild zu schreiben, ist ein unnötiger Arbeitsschritt für das Verkaufspersonal. Bei manchen Brands, etwa Mango, kannst du deinen Artikel ohne Etikett nicht retournieren (siehe Box).
Quittung wegschmeissen
2 In vielen Shops kannst du dein Kleidungsstück ohne Quittung nicht zurückbringen (es sei denn, es ist beschädigt, etwa bei H&M). Das hat zwei Gründe: Erstens ist es mühsam, alle Angaben manuell in der Kasse einzugeben – schliesslich kann man den Retourenbetrag nicht einfach rausgeben. Zweitens schützen sich die Läden so vor Betrügern, die soeben geklaute Ware gegen Bargeld umtauschen möchten.
Umtauschfrist bei...
- COS: 14 Tage
- Globus: Keine Umtauschfrist (Quittung nicht zwingend nötig)
- H&M: 1 Monat
- Jelmoli: 14 Tage
- Mango: 1 Monat (Sale 15 Tage)
- Manor: Keine Umtauschfrist
- Metro: 14 Tage
- Modissa: 14 Tage (gegen Gutschein oder anderen Artikel)
- OVS: 1 Monat (gegen Gutschein oder anderen Artikel)
- Tally Weijl: 1 Monat (ohne Sale)
- Vero Moda: 1 Monat
- Zara: 1 Monat
Aufhängebändeli abschneiden
3 Ja, diese feinen Bändel haben einen Zweck. Sie sorgen dafür, dass die Kleidung nicht vom Bügel rutscht, wenn die Kunden sie wie Wahnsinnige hin und her schieben. Soll das Teil wieder in den Verkauf, müssen die Bändel dranbleiben. Das gleiche gilt natürlich für das Grössenetikett.
Kleidung falsch aufbewahren
4 Kleidung, die du vielleicht noch zurückgibst, solltest du wenn möglich in der Originaltüte an einem trockenen, möglichst gerucharmen Ort aufbewahren. Ein T-Shirt, das drei Wochen lang in einer Raucherwohnung lag, zurückzubringen, ist unanständig. Oder würdest du ein muffiges Kleidungsstück kaufen wollen?
Mit Umtauschen übertreiben
5 Die grossen Kleidermarken werben zwar vermehrt mit ihrer Kulanz beim Umtausch – wohl um sich gegen den Onlinehandel zu behaupten. Dennoch solltest du keine Berge an Kleidern kaufen, um sie dann wieder zurückzubringen. Häufig sind die Angestellten im Detailhandel sowieso schon unterbesetzt. Regelmässig einen Haufen Kleidung mit drei unterschiedlichen Quittungen zurückzunehmen, ist da zusätzlich strapaziös.
Weit ausholen
6 Dein Umtausch ist laut der AGB erlaubt und es geht alles mit rechten Dingen zu? Dann musst du an der Kasse auch nicht erzählen, dass die blaue Bluse kneift, weil du die letzten Monate etwas zugenommen hast, aber ständig aus Versehen noch deine alte Grösse kaufst. Ein knappes «die Bluse ist mir leider zu klein» reicht völlig aus. Ist der Schnitt jedoch untragbar oder das Material komisch verarbeitet, solltest du das mitteilen, damit das Verkaufspersonal es weiterleiten kann.
Bild: NinaMalyna/iStock
Onlineeinkäufe im Laden zurückbringen
7 Bei vielen Marken kannst du deine Onlineeinkäufe auch im Store retournieren. Für den Laden kann das allerdings bedeuten, dass die Einnahmen verfälscht werden – grosse Beträge werden der Kasse entnommen und müssen für einen vernünftigen Tagesumsatz erst wieder eingenommen werden. Retourniere grosse Mengen am besten per Post und achte bei der Rückgabe im Laden im besten Fall darauf, dass das jeweilige Konzept (Herren, Damen, Accessoires) in dieser Filiale geführt wird.
Getragenes zurückbringen
8 Dieser Punkt bedarf eigentlich keiner weiteren Ausführung. Getragene Kleider umzutauschen, gehört sich schlichtweg nicht. Geschultes Verkaufspersonal erkennt übrigens sofort, wenn ein Teil schon mal getragen wurde.
Titelbild: LightFieldStudios/iStock