Big Love for FoodSmarte Tipps gegen Food-Waste

Gute Food-Waste-Tipps erheben nicht den mahnenden Zeigefinder, sondern lehren uns, wie wir unser Essen wieder mehr wertschätzen, es geniessen und damit nicht nur gesund leben, sondern vor allem auch unnötigen Food-Waste stoppen.

Zitronen im Netz, eine Zitrone schimmelt.

Food-Waste-Tipps sind der moderne Begriff dafür, was für unsere Grosseltern normal war. Früher waren Lebensmittel nicht im Übermass verfügbar; es gab Saisonware und Gemüse aus dem eigenen Garten. «Mit dem Essen spielt man nicht», sagte Grosi; denn sie wusste, dass frische Lebensmittel kostbar sind. Und das sind sie auch heute noch! Der Unterschied ist nur: Wir behandeln sie nicht mehr so, wie wir sollten.

Im Alltagsstress schlingen wir unser Essen hastig herunter und schmeissen die Reste direkt in den Müll. Oder wir vergessen unsere Lebensmittel einfach im Kühlschrank – bis sie schimmeln und ebenfalls unnötigen Foodwaste entstehen lassen.

Food-Waste-Tipps wollen solchen Umweltsünden entgegenwirken – unserer eigenen Ethik halber, aber vor allem auch Mutter Natur zu liebe. Die klimatisch schädlichen Gase, die bei der Verwertung von Food Waste entstehen sind gigantisch.

Die überflüssigen Anbauflächen von unbedacht entsorgten Lebensmitteln ebenfalls. Und abgesehen davon helfen Strategien gegen Foodwaste auch uns selbst: Wir entwickeln wieder ein Gefühl für gesunde Portionen, schätzen unsere Lebensmittel mehr wert und finden damit zum Genuss zurück.

Essen ist wertvoll; es wäre doch schade, wenn wir uns diesen Luxus kaputt machen.

Food-Waste-Strategien: So easy lässt sich Foodwaste vermeiden

Nicht ohne meine Liste

Zum Einkaufen geht es ab sofort nur noch mit einer gut durchdachten Einkaufsliste. Wer sich nämlich im Vorfeld Gedanken macht, was er essen will, läuft nicht Gefahr unnötige Spontan-Käufe zu tätigen, die dann doch nur in der Tonne landen.

Erst essen, dann einkaufen

Eine ebenfalls simple Food-Waste-Strategie ist es, nicht mit Hunger einkaufen zu gehen. Wenn der Magen knurrt, kaufen wir automatisch mehr als nötig.

Ordnung im Kühlschrank

Bei all den feinen Sachen verliert man im Kühlschrank schnell den Überblick. Was hilft: Vorratsdosen aus Glas. Sie sind nicht nur umweltfreundlicher als Plastikdosen, sondern lassen auch auf den ersten Blick erkennen, was in ihnen lagert.

Ausserdem gilt es neu gekaufte Lebensmittel und solche mit einer langen Haltbarkeit weiter hinten im Kühlschrank zu platzieren, als verderbliche Waren. So wird zuerst das gegessen, was weg muss.

Essen hat Saison

Auf dem heimischen Wochenmarkt einkaufen zu gehen, hat nicht nur etwas Idyllisches, sondern macht auch Sinn. Regionale und saisonale Lebensmittel sind deutlich umweltfreundlicher als Exportwaren.

Das neue Mengenmass

Das Auge ist kein guter Berater, wenn es um Portionsmengen geht; die Küchenwaage hingegen schon. Mach dir die Mühe, deine Lebensmittel vor dem Kochen abzuwiegen. Es wird nicht lange dauern, bis du ein Gespür dafür bekommst, welche Mengen du wirklich isst – und welche Reste unnötigerweise im Kübel landen. Nach kurzer Zeit wirst du keine Waage mehr brauchen.

Resteverwerter auf vier Pfoten

Ein neuer Food-Waste-Trend nennt sich «From Leaf to Root», was übersetzt bedeutet, dass man sein Gemüse vom Blatt bis zum Stängel essen soll. Tatsächlich steckt im Blattgrün oft ein grosser Nährwert.

Dennoch mag es nicht jeder, die Blätter und Stiele mitzuessen. Um Foodwaste trotzdem zu vermeiden, macht man mit solchen Resten wenigsten seinen vierbeinigen Freunden eine Freude. Kaninchen, Hamster und andere Haustiere lieben gesundes Grün. Sogar viele Hunde lieben nicht nur Fleischreste, sondern freuen sich durchaus auch über Gemüse.

5 Food-Waste-Rezepte für den Alltag – so geht Resteverwertung

1Köstlicher Brotauflauf

Hart gewordenes Brot mag man vielleicht nicht mehr zum Frühstück essen; als Auflauf ist altes Brot aber ein tolles Recycling-Food.

Zutaten

  • 250g hartes Brot (Weiss- oder Graubrot)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 5 Rispentomaten
  • 2 Becher Crème Fraiche
  • 3 EL Milch
  • 3 Eier
  • 80g geriebener Mozzarella
  • Basilikum
  • Salz und Pfeffer nach Belieben 

Zubereitung

Zwiebeln, Brot und Tomaten in kleine Stücke schneiden und in eine Auflaufform geben. Crème fraiche mit der Milch, den Eiern, dem klein gehackten Basilikum sowie den Gewürzen vermischen und in die Auflaufform geben. Nun den Käse darüber verteilen und das Ganze bei 180 Grad für circa 30 bis 40 Minuten im Ofen backen.

2Gefüllte Kartoffeln

Kartoffeln sind ein Foodwaste Klassiker; wie oft passiert es, dass ein paar Kartoffeln am Tellerrand liegen bleiben, weil die Augen mal wieder grösser waren als der Magen. Mit diesem Food-Waste-Rezept werden die köstlichen Knollen neu verwertet.

Zutaten

  • 5 gekochte Kartoffeln
  • 1/2 Becher Créme Fraiche
  • 1 kleine Zwiebel
  • 80g geriebenen Käse
  • Pfeffer und Salz nach Belieben

Zubereitung

Die Kartoffeln halbieren und mittig mit einem Löffel aushöhlen. Die Zwiebeln klein schneiden und mit mit etwas Öl in einer Pfanne anbraten. Nun die ausgehöhlte Kartoffelmasse mit der Créme Fraiche in die Pfanne geben, salzen, pfeffern und das Ganze gut vermengen. Diese Masse wird in die Kartoffelhälften gestrichen, mit Käse überstreut und bei 160 Grad für circa 30 Minuten im Ofen gebacken.

3Food Waste Smoothie

Gemüsereste sind am Folgetag meist unappetitlich. Für clevere Food Waste Rezepte ist dieser Umstand jedoch kein Problem. Als Smoothie verarbeitet, bekommt altes Gemüse nämlich neuen Pepp.

Zutaten

  • 200g Gemüsereste
  • Saft von zwei frischen Limetten
  • 2 Äpfel
  • 3 Scheiben Ananas
  • frische Minze

Zubereitung

Sämtliche Zutaten werden in einen Mixer gegeben und zu einer feinen Smoothiemasse püriert. Die frischen Zitrusfrüchte sowie die Minze verleihen dem Gemüse-Smoothie einen exotischen Geschmack. Wer den Drink noch flüssiger (und noch exotischer mag), mischt noch 100ml Kokosmilch hinzu.

4Gesunde Kräuteröle

Frische Kräuter verleihen jedem Gericht den letzten Schliff. Doch was tut man, wenn Blätter und Stiele übrig bleiben? Ganz einfach: Man benutzt sie für dieses Resten-Rezept.

Zutaten

  • Reste verschiedener Kräuter (samt Stiel und Stängel)
  • 50ml Olivenöl
  • 50ml neutrales Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl)
  • eine kleine Prise Salz

Zubereitung

Die Kräuterreste mit einem Mixer klein häckseln, mit den übrigen Zutaten vermischen und in eine Glasflasche füllen. Das war es bereits – schon hat man ein tolles Recycling Öl, das man über Gemüse, Pasta, Fleisch, Fisch oder als Dipp zu Brot servieren kann.

5Vegane süsse Milchnudeln mit Kirschen

Nudel-Reste sind ebenfalls keine Seltenheit in Schweizer Küchen. Kein Problem: Mit diesem Rezept machen wir einen köstlichen Nachtisch daraus.

Zutaten

  • 200g gekochte Nudeln
  • 200ml pflanzliche Milch
  • 1 EL Agavendicksaft
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Glas eingelegte Kirschen
  • 1 EL feine Speisestärke

Zubereitung

Die Nudeln werden in einem Top mit der Milch, dem Zucker sowie dem Zimt erwärmt und bei schwacher Hitze fünf bis zehn Minuten ziehen gelassen. Nebenbei die Kirschen samt der Flüssigkeit in einem anderen Topf erwärmen und die Speisestärke zum Binden einrühren. Anschliessend beides miteinander servieren und geniessen.

3 extra Tipps gegen Food-Waste

Titelbild: Elena Koycheva/Unsplash

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