Money-Girl #5Geld & Liebe – warum man über Geld reden sollte

Geld und Liebe - wie passt das zusammen? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und warum ist das überhaupt wichtig? Mehr dazu in diesem Artikel.

Geld & Liebe – warum man über Geld reden sollte

Geld ist eines der Top-Themen über welches sich Paare am meisten streiten. Oftmals sind die Finanzen der grösste Grund für Stress und Unstimmigkeiten – besonders in einer Beziehung. Geld ist aber auch gleichzeitig ein Thema über das wir allgemein nicht gerne sprechen und uns ungern gemeinsam damit auseinander setzen. Zeit, dies zu ändern!

1 Über Geld reden

Wie äussern sich Geldthemen bei Paaren? Laut Dr. Rolf Haubl (Professor für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Universität Frankfurt) ist es sehr selten, dass zwei Personen in einer Beziehung, genau dieselbe Art haben, mit Geld umzugehen. Häufig ist eine Person «der Geizhals» und die andere «der Verschwenderische». Dies führt zur Diskussion wofür man wie viel Geld ausgibt, gerade wenn man in einem gemeinsamen Haushalt lebt und Einkäufe etc. planen muss.

Daher empfiehlt sich in einer Beziehung über Geld zu sprechen und auch den Wert, der Geld für einen hat. Eventuell kann man dadurch auch noch jede Menge voneinander lernen.

2 Fairness

Fairness innerhalb einer Beziehung ist wichtig – doch, was ist nun fair beim Geld ausgeben und wer zahlt was? Hier gibt es zwei Varianten: Die absolute Fairness und die relative Fairness. Die absolute Fairness ist wenn jeder genau 50% der Kosten übernimmt, dagegen ist die relative Fairness wenn jeder %-tual soviel übernimmt wie er oder sie zum Haushalt beisteuert, basierend auf dem Einkommen.

Verdient eine Person 50’000 CHF und die andere 100’000 CHF, dann würde eine Person 33% der Ausgaben tragen und die andere 67%. Auch dieser Aspekt wäre sinnvoll zu diskutieren als Paar, vor allem, wenn ein gemeinsamen Konto existiert. Hier gibt es verschiedene Modelle, in der Regel wählen Paare das 3-Konten-Modell. Hier hat jeder sein eigenes Konto und zusätzlich noch ein gemeinsames für Haushaltseinkäufe etc.

3 Vorsorge

Bei der Vorsorge gibt es auch ein paar Punkte, die beide etwas angehen. Sobald man verheiratet ist, gilt – sofern nicht anders vereinbart via Ehevertrag – alles was beide während der Ehe verdienen gehört beiden zu je 50%. Dies bedeutet auch, dass sowohl die Rente aus der 1. Säule, 2. Säule und 3. Säule (falls gegeben) beiden hälftig zusteht. Daher ist es ratsam hier gemeinsam anzuschauen, ob eine Anpassung der Vorsorge vorgenommen werden muss (z.B. im Krankheitsfall, Unfall oder sogar im Todesfall).

Dies gilt auch bei Konkubinatspaaren, besonders mit gemeinsamen Kindern oder wenn man gemeinsam eine Immobilie kaufen möchte. Neben der finanziellen Absicherung gilt auch, dass Patientenverfügung und Vorsorgeauftrag angeschaut werden sollte, damit im Notfall der oder die Partner*in handlungsfähig ist.

4 Gemeinsame Ziele

Neben Themen wie Konti und Vorsorge, hat man ja auch gemeinsame Ziele wie zum Beispiel Immobilienkauf, eine gemeinsame Weltreise oder auch Familengründung. Für diese Dinge sollte man sich mit den entsprechenden finanziellen Mitteln beschäftigen wie die Höhe der Beträge, den möglichen Zeitpunkt und wie man dafür sparen müsste, um diese oder Pläne umsetzen zu können. Forschungen fanden heraus, dass es in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weniger Scheidungen gibt. Der Grund? Die Paare sind in solchen Zeiten eher gezwungen, ihre Probleme gemeinsam anzupacken und zu lösen.

Doch man muss nicht bis zur nächsten schwierigen Situation warten um eine glückliche Ehe oder Beziehung zu führen, in der offen über Geld gesprochen wird. Am besten beginnt ihr sofort damit!

Clara Creitz ist Finanzcoach und Gründerin der Finanz-Plattform Finelles. Jeden Monat spricht sie hier auf femelle eines der vielen wichtigen Finanzthemen an und möchte besonders Frauen dazu ermutigen, sich diesen Themen zu widmen. 

Titelbild: Unsplash

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