HeuschnupfenWie Sie dem Pollenflug standhalten

Den Frühling kann nicht jeder geniessen. Allergiker müssen in dieser Zeit ständig niesen, leiden unter brennende Augen und verstopften Atemwege. Eine typische Frühlingsallergie ist der Heuschnupfen. Woher der Heuschnupfen kommt und wie Sie ihn lindern können. 

Tricks, um sich vor Pollen zu schützen

Sobald sich der Winter verabschiedet sagen jedes Jahr 8 Prozent der Weltbevölkerung «Hatschi!». Und das ziemlich oft. Grund dafür sind die Pollen, die ab Frühling in der Luft liegen. Wer Heuschnupfen hat, kann die ersten warmen Tage nur eingeschränkt geniessen. Viele Pollenallergiker bleiben dann zu Hause, weil sie an und durch die frische Frühlingsluft brennende Augen bekommen, ständig niesen müssen und Atemprobleme haben.

Pollenallergie: Der Körper verwechselt Pollen mit Krankheitserregern

Die Neigung zu Heuschnupfen, so vermuten Forscher, ist Betroffenen wahrscheinlich angeboren. Beim Heuschnupfen reagiert der Körper allergisch bzw. hypersensibel auf verschiedene Pollen. Sie sind für ihn so genannte «Allergene», das heisst Fremdkörper. Tritt ein Betroffener mit einem Allergen in Kontakt, sendet der Körper Antikörper zu Hilfe. Sein Immunsystem versucht sich gegen die Pollen zu schützen, da er sie als Gefahr identifiziert. Je länger und häufiger Betroffene mit Pollen in Kontakt kommen, desto mehr Antikörper werden gebildet. Der Körper sensibilisiert sich deshalb immer stärker gegen die Pollen-Allergene. Dieses Missverständnis hat Folgen: Beim Kampf der Antikörper gegen die Blümchen-Allergene schicken die Körperzellen Botenstoffe wie Histamin los, um die kleinen Blutgefässe zu erweitern. Die Haut entzündet sich. Sie rötet sich und schwillt an und zeigt damit die typischen Symptome, die wir unter dem Wort Heuschnupfen kennen.     

Die häufigsten Symptome von Heuschnupfen

  • Die Nase läuft und ist verstopft
  • Ständiges Niesen
  • Juckreiz
  • lichtempfindliche, brennende oder tränende Augen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Reizbarkeit

Leise rieseln die Pollen: Heuschnupfen im Frühling

Doch warum sieht unser Körper in Pollen eine Gefahr? Vor allem haben Heuschnupfen-Patienten Probleme mit leichten Pollen. Diese kommen von Birken, Erlen, Haseln oder Gräsern. Schweren Pollen, die Insekten von Blüte zu Blüte tragen, lösen nur bei engem Kontakt eine Allergie aus. So können Floristinnen auf Blumen wie Margerithen allergisch reagieren.

Tausende Pollen im Anflug: Allergiker in Gefahr!

Wenn die Blumen im Frühling blühen, ziehen Allergiker kein tolles Los. Ein Allergiker reagiert bereits auf 40 bis 50 Pollen gereizt. Untersuchungen zufolge atmet der Mensch im Frühling gleich 4000 bis 8000 Pollen ein. Von Februar bis Mai rieseln die Pollen von den Bäumen, von Mai bis September wehen sie von Gräsern und Getreide her, im Frühherbst kommen sie von bestimmten Kräutern. Doch auch ein ganzjähriger Heuschnupfen ist möglich, wenn der Betroffene eine Allergie gegen Hausstaubmilben und die Sporen von Schimmelpilzen hat.

So lindern Sie Ihren Heuschnupfen: Tricks, um sich vor Pollen zu schützen

Was können Betroffene gegen Heuschnupfen tun? In manchen Fällen hilft nur noch die Flucht vor den Pollen. Sie können sich jedoch gegen die grossen Pollenattacken rüsten, indem Sie sich von Ihrer Apotheke einen Pollenkalender geben lassen. Hier die wichtigsten Facts während des Pollenanflugs:

  • Pollen sind besonders morgens unterwegs.   
  • Bleiben Sie bei der Pollenflugsaison in geschlossenen Räumen.
  • Verriegeln Sie Ihre Fenster mit einem Pollengitter.
  • Die Pollen huschen auch gerne mal durch die Autolüftung oder die Ventilationsanlage. Letztere können Sie mit einem Pollenfilter ausstatten.
  • Ihre Augen können Sie mit einer grossen Sonnenbrille schützen. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Optiker beraten!
  • Die Pollen landen nicht nur in Ihrer Nase, sondern auch in Ihren Haaren. Waschen Sie diese vor dem Zubettgehen.
  • Wechseln Sie Ihre Kleidung jeden Tag.
  • Mit speziellen Kochsalzlösungen können Sie Ihre Nase durchspülen.
  • Am Meer oder in hohen Bergregionen gibt es fast keine Pollen. Bedenken Sie das bei Ihrer Urlaubsplanung.

Ihr Arzt kann Ihren Heuschnupfen lindern

Darüber hinaus kann Ihr Arzt die Beschwerden mit verschiedenen Verfahren lindern. Über Hauttests, eine Blutuntersuchung oder einen Provokationstest untersucht er, welche Allergie vorliegt. Daraufhin gibt es drei Wege:

Behandlung der Symptome durch

  • Calciumtabletten
  • Nasenspray oder Nasentropfen
  • Augentropfen
  • Antiallergische Tabletten oder Tropfen (Antihistaminika
  • Homöopathische Mittel

Hyposensibilisierung

Der Körper wird langsam an das Allergen gewöhnt. Erst werden kleine Mengen des Stoffes verabreicht, nach und nach wird die Dosis erhöht. Diese teure Behandlung dauert zwei bis drei Jahre und ist teilt bisher die Meinungen. Kritiker halten sie für zu teuer und gefährlich. Befürwörter schwören auf die positive Wirkung. 

Allergie-Impfung

Allergiker, die zudem an saisonalem Asthma leiden, können sich gegen ihre Allergie impfen lassen. Nachdem ein Allergologe den Patienten untersucht hat, kann auch der Hausarzt die Impfung vornehmen.

Pollen in neuem Gewand: Die Kreuzallergie

Immer mehr Pollenallergiker vertragen auch bestimmte Nahrungsmittel nicht. Wenn das der Fall ist, spricht man von einer «Kreuzreaktion». Sie wird dadurch hervorgerufen, da die Allergene in der Luft in ähnlicher Form in manchen Nahrungsmitteln stecken können. Es sind die engen Verwandten der Pollen. Allergiker sollten daher die Verpackung von Nahrungsprodukten sorgfältig lesen. Die meisten Allergene stecken in:

  • Brot
  • Kuchen
  • Käse
  • Fruchtsäften

Auch bei Angaben wie «Pflanzliches Protein», «Emulgator Lecithin» oder «pflanzliches Öl» sollten Sie das Produkt vermeiden, denn diese Bezeichnungen sind ein Hinweis auf Soja. Wenn Sie Obst, Gemüse und Getreide essen wollen, sollten Sie es vorher kurz aufkochen oder ca. zwei Wochen lang einfrieren.    

Text: sprechzimmer.ch, Bild: iStock

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