Should I stay or should I go?10 Anzeichen, dass es Zeit ist für einen Jobwechsel
Wenn du morgens nicht aus der Kiste kommst und auch noch nach dem zweiten Kafi keine Lust hast zur Arbeit zu gehen, bist du vielleicht reif für einen Jobwechsel. 10 gute Gründe den Job zu kündigen und nochmal neu zu starten.
Rund acht Stunden unseres Tages verbringen wir am Arbeitsplatz. Allerdings machen wir das keinesfalls immer gern. Ein Jobwechsel ist eine Lösung, aber auch ein grosser Schritt.
Wir haben die wichtigsten Anzeichen gesammelt, die dir dabei helfen über deinen Standort klarer zu werden.
Should I stay or should I go? Die 10 wichtigsten Gründe für einen Jobwechsel
Dein Job macht dir miese Laune
1 Sonntagmorgens übst du dich noch einigermassen wacker in Verdrängungstaktik, aber spätestens mittags verdunkelt sich deine Welt? Entweder du hast eine seltene Art von Montags-Phobie oder du bist wirklich unzufrieden mit deinen Job.
Warum das so ist, ist vielleicht die wichtigste Frage, die du vor einem Jobwechsel für dich klären musst. Wie geht es dir? Beschäftigt dich vielleicht etwas ausserhalb des Jobs, dass dich runterzieht?
Denn nur wenn du ausschliessen kannst, dass es nicht private Umstände sind, die dich auch bei der Arbeit belasten, kannst du vermeiden, dass du auch nach einem Jobwechsel bald wieder an den selben Punkt kommst.
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Du kannst nicht mehr in den Spiegel schauen
2 Abstrakt formuliert: Als Angestellte bist du Teil des Unternehmens, repräsentiert seine Werte und sollte dich auch mit seinem Kurs identifizieren können.
Konkret: Dumpinglöhne, Mobbing unter den Kollegen, ungerechtfertigte Kündigungen, oder offensichtliche Produkt- oder Servicedefizite schlagen dir wahrscheinlich irgendwann auf den Magen. Denn wenn du nicht hinter deinem Job und deiner Firma stehen kannst, wirst du auf lange Sicht unglücklich. Gedanken an einen Jobwechsel sind daher durchaus angeraten.
Absteigender Kurs der Firma
3 Ratten verlassen das sinkende Schiff zuerst. Du bleibst loyal, aber dann vielleicht auch naiv. Denn ein Jobwechsel ist vor allem auch dann ratsam, wenn die Zukunft des Unternehmens ungewiss ist.
Fortlaufend rote Zahlen, eine drohende Insolvenz oder eine Übernahme durch ein fremdes Unternehmen sind Alarmzeichen. Eine Firmenkrise muss zwar nicht immer Konsequenzen für den Arbeitnehmer haben, in der Praxis gehen sie dennoch nicht selten auf Kosten derselben.
Der Boss blockt
4 Überstunden en masse, keine Weiterbildungen, langweilige Tätigkeiten. Natürlich, nicht jede momentane Unzufriedenheit begründet sofort den Jobwechsel. Manchmal zahlt es sich aus, seinem Arbeitgeber die Stange zu halten und so auf lange Sicht ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis aufzubauen.
Vielleicht lassen sich einige Probleme bereits durch ein offenes Gespräche mit deinen Vorgesetzten und/oder der Personalabteilung lösen? Ehe du deinen Job kündigst, solltest du daher erst beim Chef-Büro anklopfen. Wenn du dort total abgeblockt wirst, ist es allerdings ein starkes Zeichen über einen Jobwechsel nachzudenken.
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Keine Aufstiegschancen
5 Ein Jobwechsel macht vor allem auch dann Sinn, wenn dir dein aktueller Arbeitgeber keine Perspektiven bieten kann. Zumindest keine, die dir gefällt. Denn es muss ja nicht immer um die ganz lange Karriereleiter gehen. Denn mangelnde Aufstiegschancen lassen dich nicht nur finanziell auf der Stelle treten, sondern versagen dir auch neue Lernerfahrungen und Herausforderungen.
Mit anderen Worten: Es könnte auch ziemlich langweilig und öde für dich werden. Denke in diesem Fall lieber früher, als später über einen Jobwechsel nach, den je älter du bist, desto schwieriger wird ein Neuanfang.
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Dir ist langweilig
6 Nicht nur wer zu viel Stress hat, sondern auch wer zu wenig Aufgaben und Herausforderungen hat, wird auf Dauer unzufrieden. Boreout ist der moderne Begriff für die permanente Unterforderung im Job, die krank machen kann.
Doch auch hier gilt: Such zuerst das Gespräch. Haben deine Vorgesetzten gar nicht wahrgenommen, dass du zu mehr Leistung bereit und im Stande bist? Hast du Eigeninitiative gezeigt? Wenn du nach all diesen Fragen immer noch zu einer negativen Bilanz kommst, ist ein Jobwechsel angeraten.
Money, Money, Money
7 Dein Gehalt hat weit mehr Bedeutung, als die finanzielle Entlohnung deiner Arbeit. Er ist auch Ausdruck der Wertschätzung deiner Tätigkeit. Deshalb kann es schon Anlass genug für einen Jobwechsel sein, wenn die Bezahlung ungenügend ausfällt. Um einzuschätzen, ob du wirklich verhältnismässig wenig verdienst, solltest du dir objektive Richt- und Vergleichswerte einholen(z.B. von Kollegen, die exakt die gleiche Tätigkeit ausüben, branchen-internen Vergleichen oder Tarif-Tabellen).
Darüber hinaus bietet sich auch hier ein offenes Gespräch mit dem Vorgesetzten an. Wer nichts einfordert, bekommt auch meistens nichts. Wenn aber eine plausibel begründete Forderung nach einer Gehaltserhöhung keine Aussicht auf Erfolg hat, ist es an der Zeit über einen Jobwechsel nachzudenken.
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Du bist ausgebrannt
8 Stressige Zeiten gibt es in jedem Job, kein Grund gleich das Handtuch zu werfen. Dass man phasenweise an seine Grenzen stösst, lässt sich auch durch einen Jobwechsel nicht vermeiden.
Kläre deshalb für dich: Wurzeln die Gründe deiner Überlastung im Job? Oder ist es vielleicht der Stress, den du dir selber machst? Könnten vielleicht auch private Belange ein Grund für das hohe Stresslevel sein? Welche Möglichkeiten deiner Entlastung gibt es? Wie äussert sich dein Chef dazu?
Wenn du dann weisst, dass es dein Job ist, der dich zielsicher auf ein Burnout zusteuern lässt, solltest du wirklich ernsthaft ans kündigen denken. Gesundheit geht vor.
Wie du stressige Zeiten überstehst, hörst du in unserem Podcast
Team/me
9 Sich nicht gut mit den Kollegen zu verstehen oder sogar gemobbt zu werden, ist ein Alptraum, der jeden treffen kann. Aber keineswegs immer ein guter Grund, um den Job zu wechseln. Denn oft schuldet man es dem eigenen Selbstwert- und Zufriedenheitsgefühl, das Problem zu lösen, anstatt durch einen Jobwechsel schlichtweg zu umgehen. Dabei ist es am besten Konflikte frühzeitig anzusprechen, solange du dich noch stark und sicher fühlst.
Den Mut aufzubringen, den bestehenden Konflikt anzusprechen, ist für viele Mobbing-Betroffene ein schwerer, aber hilfreicher Schritt bei der Entscheidungsfindung. Wenn aber auch das nichts nützt, vielleicht sogar eine intransparente Firmenkultur herrscht, die Mobbing geradezu fördert und der Vorgesetzte involviert ist, kann es besser sein, den Job zu kündigen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende
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Dein Job macht für dich keinen Sinn
10 Beruf leitet sich aus dem Wort Berufung ab. Wer seinem Job mit einer Portion Herzblut nachgeht, wird auf lange Sicht zufriedener sein.
Hat man eine Tätigkeit gefunden, der man mit Leidenschaft nachgeht, sind oft sogar Fragen der Bezahlung oder Prestige zweitrangig. Stolz, Zufriedenheit und Motivation sind das beste Honorar, das es geben kann. Wer diese Leidenschaft in seiner aktuellen Tätigkeit vermisst und in einer anderen Stelle realistisch vermutet, sollte sich ruhig trauen, den Jobwechsel zu wagen.
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Alle Zeichen stehen auf Jobwechsel, aber du hast Angst zu kündigen?
Sich vor der Veränderung zu fürchten ist normal, aber auch ein Zaun, den wir uns selbst bauen. Angst ist ein schlechter Berater. Mach dir klar, dass jede Entscheidung und Handlung einen Schritt aus deiner Unzufriedenheit bedeutet. Vielleicht sind es mehrere, kleine Schritte (z.B. eine eine Standort-Analyse, eine Fortbildung oder ein Bewerbungstraining,) die du gehen musst, um im richtigen Job anzukommen und glücklich zu werden.
Für den Moment steht nur eines fest: Wer seiner Unzufriedenheit nicht wenigstens auf den Grund geht, bleibt in diesem Zustand stecken. Und das ist deutlich beängstigender als ein Jobwechsel.
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Gut zu wissen! Kündigungsfrist und Arbeitslosengeld in der Schweiz
Natürlich ist es immer sicherer, sich aus einer Stelle heraus zu bewerben, als den Job zu kündigen und erst mal ins Ungewisse zu blicken. Manchmal tritt aber eine Kündigung ohne Anschlussstelle ein. In allen beruflichen Übergangssituationen ist es deshalb wichtig, über Arbeitslosenentschädigung, Kündigungsfristen und -modalitäten informiert zu sein.
Auch wer selbst gekündigt hat, hat Anspruch auf Arbeitslosengeld
Anspruch auf Taggelder der Arbeitslosenversicherung (ALV) (bis zu 2 Jahre) hat jeder Angestellte, der ganz oder teilweise arbeitslos ist und in den letzten 2 Jahren mindestens 12 Monate einer beitragspflichtigen Beschäftigung nachgegangen ist. Ob man gekündigt wurde oder selber gekündigt hat, ist dabei zunächst irrelevant.
Die weitverbreitete Auffassung, dass wer den Job selbst gekündigt hat, kein Anspruch auf Taggelder hat, ist falsch. Allerdings ist wegen selbst verschuldeter Arbeitslosigkeit (zum Beispiel durch Kündigung einer zumutbaren Arbeit) mit Sperrfristen für Arbeitslosengeld von 1 bis zu 60 Tagen zu rechnen. Die Sperrfristen werden individuell nach ihrer Situation festgelegt.
» Infobroschüre der SECO zur Arbeitslosenversicherung i. d. Schweiz zum Herunterladen
Kündigungsfrist in der Schweiz
Wurde im Arbeitsvertrag nichts anderes vereinbart, gelten die folgenden gesetzlichen Kündigungsfristen:
- In der Probezeit : 7 Tage auf einen beliebigen Tag
- Im ersten Dienstjahr: 1 Monat auf das Ende eines Monats
- Im 2. bis 9. Dienstjahr: 2 Monate auf das Ende eines Monats
- Ab dem 10. Dienstjahr: 3 Monate auf das Ende eines Monats
Eine Kündigung ist nur zum Ende des Monats möglich. Deshalb beginnt die Kündigungsfrist also immer am letzten Tag des Monats indem die Kündigung eingereicht wurde.
Weite Infos und öffentliche Beratungstellen des Bundes: treffpunkt-arbeit.ch
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