Richtig trauernZehn Tipps zur Trauerbewältigung
Wenn die Tränen einfach nicht enden wollen, können diese zehn Trauerbewältigungs-Tipps helfen, die schwere Zeit zu überstehen.
Egal wie es kommt, Verluste treffen uns letztendlich doch immer unvorbereitet. Sie stürzen uns in ein Loch, in dem die Welt still zu stehen scheint. Trauer ist ein Schmerz, der nicht nur seelischer, sondern auch körperlicher Natur ist. Bauchschmerzen, Antriebslosigkeit und dieses haltlose Gefühl der Leere: Nur wer jetzt richtig trauern lernt, wird wieder in seinen Alltag zurückfinden. Trauerbewältigung ist wichtig, um die Lust am Leben zurückzugewinnen. Das Leben ist nämlich lebenswert – man muss es nur wieder zulassen können.
Tipps zur Trauerbewältigung:
Liebevoller Umgang mit uns selbst
1 Trauern bedeutet Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Angst. Wer diese Emotionen als natürliche und erlaubte Reaktion annimmt, anstatt sich dafür zu verurteilen, handelt in einem liebevollen Selbstverständnis. Und selbiges ist wichtig, um die Hormonaktivität des Körpers dahingehend zu beeinflussen, dass er statt weiterer Stresshormone auch hin und wieder Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin ausschüttet, welche Laune und Vitalität stabilisieren.
Reden hilft
2 Such dir einen vertrauten Gesprächspartner, dem du dich anvertrauen kannst. Vielleicht suchst du sogar Rat bei einem Profi. Das muss kein Psychotherapeut sein, oft haben sich auch Coaches auf Trauerbewältigung spezialisiert.
Lachen zulassen
3 Wer trauert, traut sich oft nicht, zu lachen oder fröhlich zu sein. Doch diesen Denkansatz sollte man für eine gute Trauerbewältigung schnell vergessen. Lachen ist erlaubt. Es zeigt, dass im Leben wieder Platz für Frohsinn sein kann – und das ist gut.
Geteiltes Leid
4 Niemand kann so viel Verständnis aufbringen wie ein Gleichgesinnter. Und aus genau diesem Grund sollte man bei der Trauerbewältigung auch Kontakt zu anderen Trauernden suchen. Fast überall finden sich zu diesem Zweck Selbsthilfegruppen.
Die Frage nach dem Warum?
5 Sie geistert jedem Trauernden ständig durch den Kopf. Wer richtig trauern will, sollte sich jedoch nicht darauf einlassen. Akzeptiere den Lauf der Dinge, statt ihn zu hinterfragen.
Luft und Licht tanken
6 Geh vor die Tür, atme die frische Luft und tanke Tageslicht. All das tut deinem Körper gut. Und zwar auch auf der zur Trauerbewältigung wichtigen hormonellen Ebene.
Hoffnung schnuppern
7 Aromen und Düfte beeinflussen unterbewusst unsere Stimmung, indem sie über die Nasenschleimhaut ins limbische System des Gehirns gelangen und hier die Hormonaktivität beeinflussen. Nachweislich erheitern dabei frische Zitrus- und süsse Floral-Aromen das Gemüt.
Das Gespräch suchen
8 Wer eine wichtige Person verloren hat, hat oft den Wunsch, ihr noch ein paar Worte auf den Weg geben zu können. Auch wenn dies nun nicht mehr von Angesicht zu Angesicht möglich ist – Briefe oder laut geführte Dialoge mit der vermissten Person können dabei helfen, sich die Trauer von der Seele zu sprechen.
In Bewegung bleiben
9 Am liebsten möchtest du dich ins Bett verkriechen. Und in der ersten Zeit der Trauerbewältigung mag das auch okay sein. Dennoch solltest du so rasch es geht wieder aufstehen. Bewegung gibt Kraft, vitalisiert Geist und Körper und hilft so beim Trauern.
Kindheitserinnerungen wecken
10 Bestimmte Rituale wecken wohlige Erinnerungen an unsere Kindheit, in denen wir uns geborgen und behütet fühlen. Nutze diese unterbewussten Mechanismen, um dich wieder etwas sicherer zu fühlen. Das kann das Trinken einer warmen Schoggi nach Omas Rezept sein. Oder der Besuch deines früheren Lieblingsspielplatzes. Was auch immer dich zurück zu kindlich-guten Gefühlen bringt, schafft einen Moment der Trauer-Auszeit und tut gut.
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