Über die Nase ins HerzSo findest du dein perfektes Parfüm

Das perfekte Parfum zu finden, ist fast so schwer, wie die Suche nach dem perfekten Partner oder der perfekten Partnerin. Aber nicht unmöglich. Mit diesen Tipps und Tricks findest du den Duft, der wirklich zu dir passt.

passendes Tattoo finden

Jeder sucht den Richtigen. Den Duft, der zu einem passt. Was die Meisten dabei nicht wissen: Wer ein Parfum will, das nicht nur Aromen, sondern Gefühle versprüht, darf nicht mit der Nase suchen, sondern muss den Bauch entscheiden lassen. Das Gefühl muss stimmen – sonst nichts. Klingt einfach, ist es aber oft nicht, wie wir von der ähnlich gelagerten Suche nach Mr. und Mrs. Right wissen.

Denn lass dich nicht täuschen. Neue Aromen sind wie eine neue Liebe – sie (ver)führen uns manchmal auf eine falsche Fährte. Etwas Neues hebt die Stimmung. Und zwar Immer. Egal, ob es sich um ein Gefühl, einen Geruch oder einen Gegenstand handelt: Alles Neue regt an – und auf.

Ein brandneues Lebensgefühl gibt es gratis dazu. Das ist schön, aber nicht immer nachhaltig. Wer aber nicht die flüchtige Brise, sondern ein Parfum fürs Leben sucht, lässt sich daher etwas Zeit. Nicht umsonst füllen Parfümerien kleine Duftproben ab. Nutze diese Probe-Dosis, um den Duft des Begehrens im Alltag zu testen. Wenn du danach noch immer betört bist, ist er der Richtige!

Duftnoten: Das Unterbewusstsein entscheidet

Warum die Wahl dabei ausgerechnet auf diesen duften Kandidaten gefallen ist, ist ebenso wie in der Liebe, kein Zufall. Zielsicher fischt man das perfekte Parfum, respektive Mann. Grund hierfür ist in beiden Fällen unser biologischer Fortpflanzungstrieb, der uns über einen olfaktorischen Code verrät, welcher Mensch ein zu uns passendes Immunprofil liefert. Wir können einen perfekten Partner sprichwörtlich gut riechen.

Und genau dieses instinktive Verhaltensweise lenkt den Menschen auch beim Parfumgebrauch bzw. bei der Duftwahl: Wie ferngesteuert suchen wir Aromen, die unseren Eigengeruch verstärken, um auf diese Weise potentiellen Kandidaten eindeutige Signale zu geben. Ein Parfum dient nämlich nicht der Duftübertünchung, sondern im Gegenteil der Betonung der eigenen Note. Das ist auch der Grund, weshalb es bei der Wahl des passenden Duftes keinen Regeln gibt. Gehe der Nase nach und lande bei deinem Bauch(-gefühl).

Guter Grund: Parfum auf nackter Haut

Greif zu, sprühe auf, warte ab und sei allzeit bereit für den ultimativ richtigen Duft. Wenn du ihn dann hast, geniesse ihn. Und zwar am besten auf nackter, gereinigter und mit parfumfreier Bodylotion versorgten Haut. Auf zu trockener Haut würden die Duftmoleküle deines Lieblingsparfums nämlich nicht gut haften und leider allzu schnell verfliegen.

Reine, befeuchtete Haut speichert und intensiviert die Aromen hingegen. Diesen Effekt kennt man aus der Natur. Nach einem sommerlichen Regenguss nehmen wir unsere olfaktorische Umwelt viel intensiver wahr, als bei dürrer Trockenheit.

Gut riechen: Aber wo?

Für die Wirkung und Intensität des Duftes ist zudem ausschlaggebend, auf welcher Körperstelle man ihn aufträgt. Beliebt ist es, ein paar Tropfen hinter den Ohren aufzutragen. Diese romantische Geste kennt man aus Filmen.

Frauen tröpfeln sich edle Parfums hinters Ohr und finden sich  dann in den Armen eines Prinzen wieder, der liebevoll durch ihr Haar streicht, ihren Hals küsst und von ihrem Duft betört wird. Doch in der Realität gibt es weder Prinzen, noch ist das Ohr eine geeignete Stelle für einen Duft. Hier produziert die Haut nämlich zu viel Talg, welches den Duft des Parfums verfälscht oder teilweise sogar abperlen lässt.

Besser eignen sich Körperpartien, an denen die Haut warm und möglichst fettfrei ist, wie die Armbeuge, die Kniekehle und das Handgelenk. Auch die Haare speichern Düfte lang anhaltend und intensiv. Den Lieblingsduft ins Dekollete zu sprühen ist hingegen wenig ratsam, da man hier ständig mit der eigenem Nase auf ihn stossen würde. Es fände eine Gewöhnung und in der Folge möglicherweise eine Überdosierung statt.

Vorsicht: Parfum ist empfindlich

Richtig aufgetragen umhüllen uns Parfums mit einer duftenden Aura, die intensiv, aber gleichzeitig zart wirkt. Diese Zartheit verschenkt der Duft aber nicht nur an seinen Träger, sondern verlangt sie gleichzeitig auch von ihm ab. Duftmoleküle sind nämlich besonders zerbrechliche Strukturen, die ihre Pracht verlieren, wenn man sie zu grob behandelt. Parfums dürfen daher nach dem Auftragen niemals zerrieben werden.

Auch beim Sprühen ist Vorsicht geboten. Achte darauf, dass du den Duft aus einem gewissen Abstand auf der Haut zerstäubst, damit die Moleküle sanft auf der Haut landen, anstatt stossartig gegen sie zu prallen.

Parfum-Pflege: So hält die Liebe

Im Herzen sind Parfums zwar zerbrechliche Duftseelen geblieben, ihr Auftreten ist in den letzten Jahren jedoch etwas robuster geworden. Vor allem was die Lagerung von Düften angeht, sind moderne Düfte unkomplizierter geworden. Beispielsweise ist der Mythos, dass die Duftmoleküle durch Sonnenlicht Schaden nehmen, seit der Entwicklung chemischer Aromen überholt.

Zwar gilt es nach wie vor, dass Parfums auf übermässige Wärme verflüchtigend reagieren, ansonsten gelten aber keine besonderen Pflegehinweise. Wird ein Parfüm im Originalflakon aufbewahrt und nach jedem Benutzen gut verschlossen, hält es circa drei Jahre, ohne an Intensität zu verlieren oder umzukippen. Das ist übrigens der einzige Unterschied zu Mr. und Mrs. Right. Die halten für immer, wenn man sich gut um sie kümmert. Also viel Spass !

Duftes Wissen: Diese Parfum-Fakten solltest du kennen

+ Parfum-Phasen: Düfte bestehen aus drei Phasen des Geruchs. Als erstes riechen wir die Kopfnote, die die Nase anregen und empfänglich machen soll. Sie hält circa fünf Minuten an und wird von der überleitenden Herznote (meist blumig) abgelöst. Diese bereitet die Nase auf die folgende Basisnote, den Kern des Parfums, vor.

+ Konzentration, bitte: Ob es sich bei einem Duft um ein Eau de Toilette oder ein Parfum handelt, hängt von der Konzentration des Duftstoffs im Wassergemisch ab. Mit einer Konzentration von 15 bis 30 Prozent der Duftstoffe ist Parfum die intensivste Version eines Dufts. Beim Eau de Parfum sind es circa 10 bis 15 Prozent, ein Eau de Toilette trägt fünf bis zehn Prozent der Aromen in sich. Noch leichter ist nur ein Eau Fraîche (Bodysplash); es enthält ein bis drei Prozent Duftgehalt.

+ Nimm Zwei: Parfums sind nicht monogam. Im Gegenteil: Das so genannte Layering, also das Tragen mehrerer Düfte gleichzeitig, wird immer moderner. Erlaubt ist, was gefällt. Um einen olfaktorischen Overkill zu vermeiden empfiehlt es sich jedoch mit Düften ähnlicher Duftfamilien zu arbeiten. Ansonsten darfst du der Nase nach mischen!

Bild: Unsplash

Mehr dazu