Not so deepMicroneedling – schön gestochen

Winzig kleine Nadeln werden in die Haut gestochen und erzeugen damit winzig kleine Verletzungen. Was nach Folter klingt, ist der neuste Beauty-Hype gegen Falten und fahle Haut im Gesicht – Microneedling. Ob es weh tut? Und wie es wirkt? Wir verraten es. 

Microneedling

Eigentlich ist der Körper ein Wunderwerk der Selbsterhaltung. Täglich produziert er millionenfach frisches Gewebe, das Zellschäden repariert, für einen Zellerneuerung sorgt und den Körper damit in Schuss hält. Das gilt natürlich auch für die Haut. In regelmässigen Abständen erneuert sich unsere Dermis einfach selbst. Alte Zellen werden abgestossen, junge neu produziert – amazing! 

Einziger Haken an der Sache: Der körpereigene Jungbrunnen sprudelt nicht ewig. Zwar laufen sämtliche Regenrationsmechanismen lebenslang fort – jedoch längst nicht mehr in dem rasanten Tempo wie in jungen Jahren.

Kurz gesagt: Der Körper wird träge. Und das sieht man – als erstes an der Haut. Mit jedem Jährchen mehr auf dem Buckel wirkt der Teint irgendwie müder als sonst. Manchmal sogar ein wenig grau und fahl. Erste Falten entstehen. Volumen geht verloren. Der Teint wirkt älter. Keine und keiner wird davon verschont.

Wir können das Ganze akzeptieren oder ein bisschen nachhelfen ­– as you wish!

Microneedling: Hilfe zur Selbsthilfe

Clevere Dermatologen und Kosmetikerinnen wissen um diesen Verlangsamungsprozess und haben sich daher etwas überlegt. Microneedling heisst die Behandlung, deren Ziel eine Art Hilfe zur Selbsthilfe für den Körper, beziehungsweise das Gesicht, darstellen soll. Die Haut soll angeregt werden, ihre körpereigene Regeneration wieder auf Hochtouren laufen zu lassen und so für ein sichtbar frisches, glattes und verjüngtes Hautbild sorgen.

Denn: Alles was der Körper aus sich selbst heraus erzeugt, wirkt natürlicher, nachhaltiger und gesünder als sämtliche Beauty-Massnahmen, die von aussen auf das Hautbild Einfluss nehmen. 

Wie funktioniert Microneedling?

Beim der Microneedling-Behandlung wird ein Microneedling-Pen eingesetzt, der über hunderte von hauchdünnen Nadeln verfügt. Über die Haut gerollt, verursacht dieser Microneedling-Roller eine oberflächliche Injektion, nicht tiefer als wenige Millimeter, der Nadeln in die Haut.

Folge: Es entstehen mikroskopisch kleine und kontrollierte Verletzungen, die in der Haut einen wichtigen Impuls zur Wundheilung erzeugen. Bei solchen Wundheilungsprozessen schlägt der Körper Alarm und fährt sein natürliches Regenerationssystem wieder hoch. Wichtige Baustoffe, wie z.B. Elastin oder Kollagen, werden vermehrt produziert und sorgen so nicht nur für eine Heilung der Mikroverletzungen, sondern auch für eine optimale Hautversorgung.

Der Effekt ist sofort sichtbar: Die Haut wird nicht nur regeneriert, sondern wirkt praller, gesünder, frischer und glatter als vorher. Zudem hinterlässt die Behandlung keinerlei Narben.

Microneedling: Welches Ergebnis kann ich erwarten?

Wie effektiv das Microneedling wirkt, hängt von der Art und Häufigkeit der Behandlung ab. Zwar sind bereits nach der ersten Sitzung gute Erfolge zu sehen. Ein optimales Ergebnis erzielt das Verfahren allerdings erst bei regelmässiger Wiederholung (ca. alle 2 bis 3 Monate). Zudem bieten manche Dermatologen oder Kosmetikerinnen eine spezielle Art des Microneedling an, bei dem zusätzlich Wirkstoffe wie Hyaluron oder Vitamine in die Haut geschleust werden und den Behandlungseffekt zusätzlich unterstützen.

Aber auch in Eigenregie funktioniert ein solcher Support gut. Die Mini-Verletzungen machen die Haut nämlich aufnahmefähiger, sodass Cremes und Masken in den Tagen nach der Behandlung besonders effektiv wirken und für ein noch besseres Ergebnis sorgen. 

Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung: Was muss ich wissen?

Da beim Microneedling lediglich an der Hautoberfläche gearbeitet wird, ist das Verfahren grundsätzlich risikoarm. Wer jedoch extrem empfindliche Haut hat, sollte zuvor mit seiner Kosmetikerin oder dem Dermatologen sprechen.

Üblicherweise ist nach der Behandlung eine leichte Rötung im Gesicht zu sehen, teilweise können auch winzige Verschorfungen entstehen – jedoch keine Narben. Solche Erscheinungen klingen aber spätestens am Folgetag wieder ab. Direkter Sonnenkontakt sowie übermässiges Schwitzen sollte circa 24 Stunden nach dem Microneedling vermieden werden. 

Verursacht Microneedling Schmerzen?

Tausend kleine Nadelstiche: Das klingt grausam. Doch keine Sorge; das ist es nicht. Die Nadeln sind derart winzig und dünn, dass die Einstiche sich eher anfühlen wie ein Kribbeln, als wie ein Stechen. Zudem dringen die feinen Stiche nicht tief, sondern nur oberflächlich ein, was den Schmerzfaktor ebenfalls deutlich reduziert. Ab sofort müssen wir uns also nicht mehr unters Messer legen – die Nadel machts jetzt auch!

Titelbild: Unsplash

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