Müde, schlapp, ausgelaugt Hast du eine Schilddrüsenunterfunktion?

Müdigkeit, Antriebsschwäche, Verstopfung ­– wenn die Schilddrüse nicht genug Schilddrüsenhormone erzeugt, kann das unterschiedlichste Folgen für den Körper haben. Das Ungleichgewicht lässt sich mit Medikamenten beheben, sollte aber unbedingt behandelt werden, bevor Folgekrankheiten entstehen. Wie du die Symptome erkennst und rechtzeitig reagierst.

Eine Frau schläft auf einer Treppe
© Engin Akyurt / Pexels

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) werden zu wenig Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) produziert und ausgeschüttet. Der Körper braucht die jodhaltigen Schilddrüsenhormone, um den Stoffwechsel zu regulieren.

Was sind die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion?

  • Erschöpfung, Schwäche, verminderte Leistungsfähigkeit
  • Kälteempfindlichkeit
  • Verminderte Schweissproduktion
  • Antriebslosigkeit
  • Niedriger Puls
  • Gewichtszunahme
  • Verstopfung
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörung
  • Schuppige Haut
  • Trockene, brüchige Haare
  • Heiserkeit, geschwollene Zunge
  • Zyklusstörungen, eingeschränkte Fruchtbarkeit
  • Erektionsstörung
  • Depressionen

Symptome bei Kindern

Im Kindesalter kann eine Schilddrüsenunterfunktion Grund für Verstopfung, Bewegungsarmut, Trinkfaulheit und verlängerte Neugeborenen-Gelbsucht sein. Es ist wichtig, diese zu behandeln, da es sonst zu geistigen und körperliche Entwicklungsstörungen kommen kann.

Schilddrüsenunterfunktion natürlich behandeln und früh erkennen

Wenn die Schilddrüsenunterfunktion durch einen Jodmangel zustande kommt, kann ihr auf natürliche Weise mit der richtigen Ernährung vorgebeugt werden. Brokkoli, Spinat und Algen erhöhen den Jodgehalt im Körper. Auch Lebensmittel mit Selen und Eisen helfen im Falle einer Schilddrüsenunterfunktion. Selen ist in Hering, Thunfisch und Steinpilzen enthalten, Eisen steckt zum Beispiel in Petersilie und Thymian.

Trotzdem sollte man bei einer Schilddrüsenunterfunktion nicht ausschliesslich auf die Ernährung setzen, sondern ärztliche Rat einholen. In vielen Fällen sind Medikamente nötig, um das Schilddrüsengewebe zu schützen.

Was sollte man bei einer Schilddrüsenunterfunktion nicht essen?

Lebensmittel mit Glucosinolate sollten bei einer Schilddrüsenunterfunktion selten bis gar nicht zu sich genommen werden, denn dadurch wird die Jodaufnahme gehemmt. Kabis, Rüebli, Kresse, Radieschen enthalten Glucoseinolate.

Risikofaktoren für eine Schilddrüsenunterfunktion

In den meisten Fällen entsteht eine Schilddrüsenunterfunktion, wenn das Gewebe der Schilddrüse geschädigt oder zerstört wird. Dabei handelt es sich in vielen Fällen um die Auto-Immunkrankheit Hashimoto. In anderen Fällen können Medikamente, chronischer Jodmangel, Radiojodtherapie, Erbkrankheiten und in sehr seltenen Fällen Gehirnstörungen können die Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion sein.

Was passiert wenn die Schilddrüsenunterfunktion nicht behandelt wird?

Die Schilddrüsenunterfunktion kann schwere Folgen haben. Betroffene sprechen davon, dass sie das Leben wie von aussen wahrnehmen. Die Hormonstörung kann bis hin zu Halluzinationen und Wahnzuständen führen. Durch den niedrigen Puls und die Veränderungen am Herzen kann eine Herzmuskelschwäche entstehen. Der Stoffwechseln arbeitet nicht in Takt und so wird die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien eingeschränkt, wodurch Mangelerscheinungen auftreten können.

In seltenen Fällen kann eine Schilddrüsenunterfunktion zum Koma führen. Damit es nicht dazu kommt, muss die Schilddrüsenunterfunktion dringend behandelt werden.

Wie testet man eine Schilddrüsenunterfunktion?

Mithilfe des TSH-Tests werden die Blutwerte gemessen und Krankheiten wie eine Unter- und Überfunktion der Schilddrüse erkannt. Gerade bei Neugeborenen und bei Schwangeren ist es wichtig, den Jodgehalt und die Funktion der Schilddrüse im Blick zu behalten. Normal sind TSH-Werte zwischen 0,4 bis 4,0 mU/l (Milli-Einheiten pro Liter). Ein höherer TSH-Spiegel sagt aus, dass die Schilddrüse nicht genügend T3 und T4 herstellt.

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