Wenn's jucktSchuppenflechte – alles zur unangenehmen Hauterkrankung

Die Wenigsten wissen es: Schuppenflechte ist eine chronische Hautentzündung, die sich nicht nur durch Jucken und Schuppen äussert, sondern schlimmstenfalls sogar als Entzündung der Gelenke oder Organe. Alles was du über die Symptome, Behandlung und Therapie von Psoriasis wissen musst.

Schuppenflechte: Symptome und Behandlung von Psoriasis

In stressigen Lebensphasen ist es besonders schlimm. Aber auch ohne merklichen Grund, kann plötzlich ein Schub kommen, der für eine nicht absehbare Zeit anhält und die Betroffenen quält: Schuppenflechte ist eine Erkrankung, die nicht nur die Haut, sondern das ganze Leben auf den Kopf stellt, und alles andere als einfach zu behandeln ist.

Symptome, Behandlung und Therapie von Psoriasis

Schuppenflechte: Was ist das eigentlich?

Schuppenflechte oder auch Psoriasis ist eine chronische Hauterkrankung, die etwa 3 bis 4 Prozent der Bevölkerung betrifft und nicht heilbar ist. In den meisten Fällen bricht die meist erblich bedingte Erkrankung vor dem 40. Lebensjahr aus. Bei Kindern ist sie im Vergleich zu Neurodermitis seltener, aber ebenfalls möglich.

Bei dieser Autoimmunerkrankung kommt es zu einem rasanten Wachstum der Hautzellen. Während sich die Haut normalerweise in einem Rhythmus von circa 28 Tagen erneuert, bilden sich die Hautzellen bei der Schuppenflechte innerhalb von drei bis sieben Tagen neu.

Schuppenflechte erkennen: Was sind typische Symptome von Psoriasis?

Einen Schub von Schuppenflechte kann man in der Regel kaum übersehen – ausser sie tritt auf der Kopfhaut auf. Die Haut ist flächig oder punktuell gerötet und an diesen Stellen mit kleinen weiss-silber farbigen Hautschuppen übersäht. Die Hautveränderungen lösen bei den Patienten einen starken Juckreiz aus. Kleine Pusteln sind nicht selten.

Besonders häufig tritt Schuppenflechte auf der Kopfhaut, den Schienbeinen, Ellenbogen, Armbeugen und am Bauch auf. Aber auch an allen anderen Hautregionen ist ein Ausbruch möglich. Oft ist aber nicht nur die Haut, sondern auch die Nägel von Psoriasis betroffen. Hier äussert sich die Krankheit in Form von kleinen Vertiefungen (so genannte Tüpfelnägel) oder gelblichen Verfärbungen (so genannte Ölflecke).

Diagnose: So stellt der Arzt eine Schuppenflechte fest

Eine Schuppenflechte lässt sich zwar äusserlich gut an den Symptomen erkennen, muss aber streng von anderen, ähnlichen Hautirritationen oder Erkrankungen wie Ekzemen, Neurodermitis oder Pilzbefall abgegrenzt werden, damit die Psoriasis richtig behandelt werden kann.

In der Regel nimmt der Dermatologe eine gründliche Beschau vor, bei der er ein paar Schuppen vorsichtig von der Haut kratzt. Darunter kommt ein dünnes, glänzendes Häutchen zum Vorschein, welches ebenfalls leicht mit dem Fingernagel entfernt werden kann und kleine Blutungen entstehen lässt. Für eine gewissenhafte Diagnose von Psoriasis ist immer auch eine Blut- und ggf. eine Gewebeprobe notwendig. 

Achtung: Schuppenflechte kann sich ausbreiten

Schuppenflechte ist zwar in erster Linie eine Erkrankung der Haut. Doch dabei muss es nicht bleiben. Was die Wenigsten wissen: Wird die Psoriasis nicht behandelt, kann es passieren, dass sich die entzündlichen Prozesse auf Gelenke (Psoriasis-Arthritis) und sogar Organe ausbreiten. Solche Folgen von Schuppenflechte entstehen oft erst Jahre später.

Vor allem kleine Gelenke an Fingern und Zehen sind betroffen, aber auch Knie und andere Regionen können befallen sein. Von einem psoriatischen Marsch spricht man, wenn sich die Entzündungsreaktionen auf organische Strukturen ausbreiten und hier zur Gewebeschädigung (z.B. des Darms oder der Arterien) führen. So kann es zu Störungen des Magen-Darm-Traktes oder auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Schuppenflechte Behandlung: Was hilft wirklich?

Um es gleich vorab zu sagen: Schuppenflechte ist nicht heilbar. Die Krankheit begleitet Betroffene ein Leben lang. Psoriasis kann aber durch gezielte Therapien und Behandlungen gelindert werden. In der Regel werden äusserlich anwendbare Medikamente in Form von Salben, Anti-Schuppen-Shampoos, wenn sie auf der Kopfhaut auftritt, und Bädern eingesetzt, um Beschwerden von Psoriasis zu lindern. In besonders schweren Fällen gibt es auch Medikamente zur innerlichen Einnahme als Behandlung. 

Sehr hilfreich gegen Psoriasis gelten auch Licht-Therapien und Salzbäder. Spezielle Meerwasser- und Licht-Therapien an der deutschen Nord- oder Ostsee sowie am Roten Meer, sollen eine positive Wirkung auf die Beschwerden der Patienten haben. Die Symptome treten aber leider oft rasch wieder auf, wenn die Patienten heimreisen. 

Auch Vitamin D sowie Omega-3-Fettsäuren, sollen eine positive Wirkung bei der Behandlung von Psoriasis haben. In jedem Fall bedarf es einer ärztlichen Begleitung, um die Schuppenflechte dauerhaft in den Griff zu bekommen. Ganz wichtig zu wissen: Eine Eigentherapie birgt immer das Risiko, dass eine schleichende Ausbreitung von Psoriasis unentdeckt bleibt.

Bitte nicht: Diese Fehler machen viele Betroffene der Hauterkrankung

Erste Symptome von Psoriasis versuchen Betroffene häufig allein in den Griff zu bekommen. Gegen die Trockenheit und den Juckreiz greifen sie zu besonders nährenden, schweren und fetten Cremes oder Shampoos, wenn die sich die Schuppenflechte auf der Kopfhaut bemerkbar macht. 

Doch Vorsicht: Oft wirken diese eher verschlimmernd. Die Haut kann nicht mehr atmen und wird durch künstliche Zusätze weiter gereizt. Verbreitet ist ausserdem die Annahme, eine gezielte Bestrahlung mit Sonnenlicht also UV-Strahlen (z.B. in einem Solarium) könnten die Schuppenflechte lindern. Doch Vorsicht: Solche Licht-Therapien wirken nur dann, wenn sie professionell, kontrolliert und mit bestimmten UV-Strahlen stattfinden. Keinesfalls sollte es zu einer weiteren Reizung durch einen Sonnenbrand kommen.

Und noch etwas ist wichtig: Immer wieder hört und liest man, dass bestimmte Lebensmittel (z.B. Schweinefleisch) die Krankheit begünstigen sollen. Tatsächlich gibt es hierzu aber keinerlei fundierte Studien. 

Die Psyche spielt eine Rolle bei Psoriasis

Schuppenflechte kommt in Schüben. Die Ursachen für solche Ausbrüche sind vielfältig und in der Regel leider kaum nachvollziehbar. Gewiss ist lediglich, dass psychische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. In Phasen von Stress, Angst oder Trauer ist das Risiko für einen Ausbruch von Psoriasis bei den Patienten besonders hoch.

Wer der Schuppenflechte vorbeugen will, kann daher zwar die Umstände des Schicksals nicht ändern, aber sich immerhin bestmöglich vorbereiten. Autogenes Training, Yoga und eine gesunde, glückliche und zuversichtliche Lebensweise sind die beste Basis. Und zwar nicht nur im Kampf gegen die Schuppen, sondern auch sonst im Leben.

Titelbild: Unsplash

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