Schlaf schönWie eine Gewichtsdecke beim Schlafen hilft

Wie man sich bettet, so liegt man. Und wer sich in eine spezielle Gewichtsdecke kuschelt, liegt nicht nur hervorragend, sondern schläft oft auch besser, da sie pure Entspannung in einem auslöst. Gewichtsdecken können Schlafstörungen und Angstzustände verringern.

Besser schlafen: Wie eine Gewichtsdecke dabei helfen kann

Das Wichtigste in Kürze:

  • Gewichtsdecken sind deutlich schwerer als normale Bettdecken, da sie z.B. mit kleinen Glaskügelchen, Bohnen oder Holzperlen gefüllt sind.
  • Die schwere Decke presst sich auf den Körper und drückt gleichmässig auf die Muskeln - dies führt zur Entspannung und hilft beim Schlafen.
  • Eine Gewichtsdecke sollte zirka 10 Prozent des Körpergewichts ausmachen.
  • Durch z.B. Asthma oder Diabetes chronisch vorbelastete Menschen sollten beim Arzt abklären, ob eine solche Decke in Frage kommt.

Inhaltsverzeihnis

Wie wichtig guter, erholsamer Schlaf ist, merkt man vor allem dann, wenn man ihn nicht hat. Unruhige Nächte, Probleme beim Einschlafen und schlechte Träume verderben uns erst die Nacht und den Tag danach.

Viele kennen diesen Teufelskreis. Und immer mehr Betroffene versuchen ihn mit einer so genannten Gewichtsdecke, auch Therapiedecke genannt, zu durchbrechen.

Was ist eine Gewichtsdecke?

Gewichtsdecken sehen auf den ersten Blick aus, wie gewöhnliche Bettdecken. Wer sie aber versucht hochzuheben, spürt den Unterscheid sofort: Gewichtsdecken sind deutlich schwerer als normale Bettdecken. Sie sind mit Materialien wie z.B. kleinen Glaskügelchen, Holzperlen oder Bohnen gefüllt, die die Decke beschweren sollen.

Wie schwer sind Gewichtsdecken?

Therapiedecken gibt es mit unterschiedlichen Füllgewichten. Wie schwer die Decke sein sollte, hängt vom Körpergewicht des Benutzers ab. Grundsätzlich sollte die Decke etwa zehn Prozent des Körpergewichts ausmachen. Wiegt eine Person also circa 60 Kilo, sollte die Gewichtsdecke rund sechs Kilo auf die Waage bringen.

Was bringen Gewichtsdecken?

Die schweren Polster pressen sich auf den Körper, drücken gleichmässig auf die Muskeln und umhüllen ihren Benutzer wie eine feste Umarmung. Derart umschlossen soll im Körper schon bald ein Gefühl der Entspannung entstehen.

Denn der Druck der Decke erinnert an ein kindliches Gefühl von Geborgenheit und soll auch eine ähnliche Reaktion im Körper auslösen. Wie bei einer Massage, Kuschelstunden mit dem Partner oder der Umarmung vom Mami, führt der muskuläre Druck zur Produktion des Wohlfühl-Hormons Serotonin.

Der Effekt: Wir kommen zur Ruhe, atmen tiefer, werden ruhiger und können leichter in den Schlaf finden. Und auch während der Nacht lässt uns die Decke nicht in alte, schlaflose Muster verfallen. Ständiges Wälzen oder unruhige Beine werden durch den sanften Druck zur Ruhe gebracht.

Für wen sind Gewichtsdecken geeignet?

In der Medizin werden Therapiedecken seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Vor allem bei stressbedingten Schlafstörungen, aber auch bei Angstzuständen, Autismus oder sogar bei Tourette-Patienten zeigen die nächtlichen Schwergewichte eine gute Wirkung.

Als Patentlösung für alle Formen der Schlafstörungen sind Gewichtsdecken jedoch nicht zu verstehen. Vor allem chronisch vorbelastete Menschen (z.B. durch Asthma oder Diabetes) sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob eine solche Decke für sie in Frage kommt. Bei allen anderen gilt: Probieren geht über studieren.

Bringen Gewichtsdecken Nebenwirkungen?

Mit schweren Kilos bedeckt zu sein, fühlt sich zunächst ungewohnt an. Die Atmung wird langsamer, die Bewegungen sind eingeschränkt und der Körper fühlt sich insgesamt schwerer an. Nicht jeder fühlt sich damit wohl. Das Gefühl von Enge wirkt auf manche mitunter sogar beunruhigend.

Ausserdem kann es passieren, dass sich manche Muskeln durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit am nächsten Morgen steif oder blockiert anfühlen. Zwar sind solche Nebenwirkungen selten, aber eben nicht auszuschliessen.

Titelbild: Unsplash

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