Elīna Garanča im Interview«Ich bin eine bessere Mutter, weil ich auch Sängerin bin»

Sie ist ein Star in der Szene klassischer Musik und dabei doch bescheiden, humorvoll und schonungslos ehrlich: Elīna Garanča verrät, warum Karriere machen und Muttersein sich keineswegs ausschliessen, wie sie mit Würde altern möchte und weshalb man nicht mit dem Rücken in die Zukunft blicken sollte.

Opernstar Elina Garanca lachend am Strand.

Das Gemurmel im Saal verstummt, das Orchester ertönt und die roten schweren Samtvorhänge werden aufgezogen. Zu sehen ist das Bühnenbild eines sizilianischen Dorfes und eine schwarz gekleidete Frau mit blondem langen Zopf: Ab Beginn der Oper «Cavalleria Rusticana» hofft, fiebert und leidet das Publikum mit der Protagonistin Santuzza. An diesem Tag im Opernhaus Zürich von Mezzosopranistin und Star der klassischen Musik Elīna Garanča verkörpert.

Wenn sie singt, entsteht eine faszinierende Spannung im Saal, die kaum auszuhalten ist. Femelle hat die gebürtige Lettin getroffen und sich mit ihr über Träume, Karriere und die Learnings der Pandemie unterhalten.

Elīna, du bist Opernstar, Mutter und Ehefrau – ist es manchmal schwierig, all die Rollen zu vereinen?

Es ist nicht einfach, aber ich würde es nicht anders haben wollen. Ich bin eine bessere Sängerin, weil ich Mutter bin und ich bin eine bessere Mutter, weil ich Sängerin bin.

Inwiefern?

Mich macht es zu einer besseren Mutter, weil ich mich als Sängerin selbst verwirklichen kann. Die Karriere ist etwas Wunderschönes, aber sie ist auch vergänglich. Wenn ich auf der Bühne stehe, denke ich nur an das Singen. Die Stimme und die Schönheit sind aber nicht ewig – das kann sehr frustrierend sein. Wenn ich die Bühne verlasse, kann ich abschalten, dann will ich meine Kinder sehen und den Alltag leben. Ich denke dann nicht daran, wie ich den Ton gesungen habe. Diese Balance brauche ich persönlich. Ich will nicht permanent im Mittelpunkt stehen und brauche diese Aufmerksamkeit auch nicht.

Corona hat vielen Künstler:innen eine Zwangspause auferlegt. Wie war das für dich?

Ich bin eigentlich nur anfangs ein paar Monate ausgefallen. Eine wirklich lange Auszeit war das zum Glück nicht. Aber die ersten paar Monate waren beängstigend, weil man nicht genau wusste, was kommt und wie das die Branche verändern würde. Es gab aber auch gute Seiten, ich konnte sehr viel Zeit mit meinen Kindern verbringen und dafür bin ich dankbar.

Hat die Pandemie deinen Alltag stark beeinflusst?

Definitiv. Es war ungewohnt, mit meinem Ehemann zu Hause zu sein. Wenn man sonst immer das ganze Jahr unterwegs ist und plötzlich gemeinsam zu Hause bleibt, ist das schon eine grosse Veränderung. Da entsteht eine ganz andere Verbundenheit.

Was hat dir auf der Bühne am meisten gefehlt?

Der Kontakt mit der Musik und das, was sie auslösen kann. Sowohl in mir als auch im Publikum. Es ist eine ganz besondere Art der Kommunikation. Wenn ich den letzten Ton singe, entsteht eine Pause und man bekommt eine Emotion vom Publikum zurück. Es entsteht eine Art Tennisspiel.

Du sagst, es entsteht eine Kommunikation – meinst du den Applaus?

Es ist nicht nur der Applaus, sondern vielmehr die Verbundenheit im Raum. Ich singe nicht für den Applaus – die Pause davor ist das Entscheidende. Kurz bevor man weitersingt, entsteht eine Zäsur, ein Moment der Stille, in dem alle den Atem anhalten. Wenn ich das spüre weiss ich, jetzt habe ich das Publikum erreicht. Das ist das pure Glücksgefühl.

Deine Eltern waren selbst Musiker und Musikerin. Wurde dir die Musik in die Wiege gelegt?

In gewisser Weise schon, mit sechs Jahren hat meine musikalische Ausbildung angefangen. Damals habe ich Klavier gespielt und jeden Tag davon gehasst – heute bin ich meinen Eltern wahnsinnig dankbar dafür. Sängerin bin ich durch Zufall geworden, eigentlich wollte ich Schauspielerin werden. Das hat aber nicht geklappt.

Hast du einen Tipp, wie man mit geplatzten Träumen umgehen kann?

Es gibt immer frustrierende Momente, auch in meinem Beruf. Und wenn dann ein Traum platzt, kann man sich entweder davon verunsichern lassen oder man schliesst damit ab und fängt neu an. Es gibt ein wunderschönes Sprichwort im Osten: Schau nicht in die Vergangenheit, sonst blickst du mit dem Rücken in die Zukunft. Das trifft es.

Gerade bei Künstler:innen besteht das Klischee von brotloser Kunst. Ich glaube, viele junge Menschen lassen sich davon verunsichern. Wie siehst du das?

Ich finde, alles was mit Kunst zu tun hat ist kein Beruf sondern Berufung. Man macht es nicht, um im Rampenlicht zu stehen, man tut es, weil man nicht anders kann. Nichts ist so erfüllend, wie seiner Berufung nachzugehen – und dann ist das Geld nebensächlich.

Wir haben ja ein wenig über Vergänglichkeit und Schönheit gesprochen und du bist das Gesicht der österreichischen Kosmetik-Marke Master Lin. Worauf legst du bei Kosmetik Wert?

Mir ist es wichtig, dass die Inhaltsstoffe natürlich sind. Bei Master Lin handelt es sich um TCM, also Traditionelle Chinesische Medizin. Meine Haut ist auf der Bühne sehr festem Make-up und in den Probesälen viel Staub ausgesetzt. Bei natürlichen Produkten merke ich, dass es die richtige Lösung ist. Ich will mit Würde altern und wenn die Natur einen dabei unterstützt, ist das doch wunderschön.

Auf welches Beauty-Produkt kannst du nicht verzichten?

Ich bin ein Fan von Gesichtsmasken. Ich glaube, wenn man rechtzeitig mit der Pflege und Unterstützung anfängt, die Haut mit Feuchtigkeit versorgt, kann man den Alterungsprozess hinauszögern.

Über die Marke Master Lin: TCM-Kosmetik von Master Lin energetisiert die Haut, reguliert Irritationen und repariert entstandene Zellschäden. Das Geheimrezept dafür sind fernöstliche Heilkräuter, ätherische Öle und kostbare Naturprodukte. Alle Produkte werden in Österreich entwickelt und produziert. Sie gehen auf das Wissen des asiatischen Mönchs Master Lin zurück.

Titelbild: Zvg Master Lin

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