Trauzeugen-AufgabenBest Man mit Bravour
Trauzeugen sind die heimlichen Helden auf jeder Hochzeit. Die Multitalente sind Wedding Planner, Animateur, Stylist und Psychologe in einem und unterstützen die Brautleute vor, während und nach der Trauung. Kein leichter Job – doch mit unserer Checkliste behalten die Best (Wo)Men den Überblick.
Trauzeugen spielten bereits im Mittelalter eine wichtige Rolle, da Dokumente in dieser Zeit oftmals durch Brände oder Kriege vernichtet wurden. Schon damals handelte es sich meist um Vertrauenspersonen aus der engeren Verwandtschaft oder dem Freundeskreis – bis heute hat sich daran nichts geändert. Meist wird vor der Hochzeit jeweils ein Trauzeuge von jedem der beiden Partner benannt. Formal gesehen sollen sie die Eheschliessung offiziell bezeugen. In der Schweiz müssen auf dem Standesamt sogar verpflichtend zwei Zeugen anwesend sein. Ihnen fällt nach der standesamtlichen Zeremonie die Aufgabe zu, die Heiratsurkunde zu unterschreiben.
Warm Up: Trauzeugen-Aufgaben vor dem grossen Tag
Locations recherchieren, Termine koordinieren und bei der Wahl des Hochzeitsoutfits beratend zur Seite stehen – Trauzeugen sollten in jedem Fall ihre Hilfe bei der Planung und Organisation der Hochzeit anbieten. Inwieweit Braut und Bräutigam diese in Anspruch nehmen, bleibt natürlich ihnen selbst überlassen. Während einige Paare alles Organisatorische vertrauensvoll in die Hände eines professionellen Hochzeitsplaners abgeben, sind andere über jede Hilfe dankbar. Noch wichtiger ist es jedoch, als freundschaftlicher und seelischer Beistand zur Verfügung zu stehen – denn gerade in den Wochen vor der Hochzeit sind die Brautleute oftmals gestresst, nervös und von Zweifeln geplagt.
Auch die Organisation des Junggesellen- oder Junggesellinnenabschiedes gehört zu den Trauzeugen-Aufgaben. Dabei ist es jedoch wichtig, die Wünsche der Braut beziehungsweise des Bräutigams zu beachten. Wünscht sie sich beispielsweise ein entspanntes Wellnesswochenende, sollte die Trauzeugin keinen wilden Partyabend organisieren. Auch männliche Trauzeugen sollten sich Gedanken machen: Mag er es lieber ausgeflippt oder ist ihm möglicherweise ein gemeinsames Sport- oder Kulturwochenende deutlich lieber?
Sofern kein Hochzeitsplaner organisiert wurde, steht auch die Organisation des Polterabends auf der To-Do-Liste der Trauzeugen. Eventuell könnten Sie auch anbieten, für das Paar die Kommunikation zu übernehmen. In diesem Fall stehen sie den Gästen als Ansprechpartner für Geschenke, Dresscode oder Hochzeitsreden zur Verfügung.
Jetzt wird’s ernst: Die Hochzeitsfeier koordinieren
Um am grossen Tag nicht in Hektik zu verfallen, sollten sich die Trauzeugen unbedingt eine Checkliste erstellen. Das Wichtigste zuerst: Die (meist weibliche) Trauzeugin der Braut übernimmt den Brautstrauss, wenn es zum Ringwechsel kommt. Für denselben Moment verwahrt der Trauzeuge des Bräutigams im Vorfeld die Ringe, um sie dann an das Paar zu übergeben. Traditionell gehört es zudem zu den Trauzeugen-Aufgaben, beim Abendessen eine Rede zu halten.
Und dann sind da noch die vielen kleineren Dinge, um die sich Trauzeugen am Tag der Hochzeit kümmern sollten. Dazu gehören unter anderem die Moderation der Hochzeitsspiele, Fahrdienste sowie das Entgegennehmen und die namentliche Beschriftung der Geschenke. Allgemein sollten Trauzeugen als Ansprechpartner für die Gäste fungieren, diese untereinander bekannt machen und ihnen bei der Suche nach den richtigen Plätzen helfen. Damit auch wirklich nichts schiefläuft, bereiten kluge Trauzeugen zudem eine Notfalltasche mit Nähzeug, Fleckenentferner, Aspirin, Taschentüchern und Kosmetika vor.
Trauzeuge bleibt Trauzeuge
Nicht nur aus der Sicht der Kirche gehört es zu den Trauzeugen-Aufgaben, auch nach der Eheschliessung als Schirmherren über die Ehe zu wachen. Dazu gehört es, das Paar in Krisenzeiten zu unterstützen und im Trennungsfall zu vermitteln. Eine schöne Geste ist es auch, den Eheleuten zum ersten Hochzeitstag eine Karte mit einigen netten Worten zu schicken.
Ein letzter Tipp für alle Beteiligten: Auch Trauzeugen haben ein Anrecht darauf, den grossen Tag zu geniessen. Aus diesem Grund sollten sie nicht überstrapaziert und mit Aufgaben überhäuft werden. Auch andere Gäste bieten mit Sicherheit gerne ihre Hilfe an und können problemlos miteinbezogen werden.
Text: Franziska Reichel