AmenorrhoeWoran es liegt, wenn die Periode ausbleibt

Eine Schwangerschaft kannst du definitiv ausschliessen, doch deine Periode beleibt trotzdem aus? Und das bereits seit mehreren Monaten? Experten sprechen hierbei von einer Amenorrhoe. Wir erklären, was es mit dieser Zyklusstörung auf sich hat, was mögliche Ursachen dafür sind und welche Behandlungen es gibt.

Keine Blutung mehr? Das sind Ursachen und Gründe, wenn die Menstruation ausbleibt.

Bleibt die Periode aus, ist das für viele erstmal ein heftiger Schock. Doch in manchen Fällen beruhigt der negative Schwangerschaftstest nur kurz. Denn auch wenn wir nicht schwanger sind, will die Menstruation manchmal eben doch nicht kommen. Von einer so genannten Amenorrhoe spricht man, wenn die Menstruation für Monate oder sogar Jahre ausbleibt. Wir erklären, woran es liegen kann, wenn du keine Blutung mehr hast und was du dagegen tun kannst.

Primäre und sekundäre Amenorrhoe

Bei Zyklusstörungen wie der Amenorrhoe gilt es grundsätzlich zwei Arten zu unterscheiden; die primäre und die sekundäre Amenorrhoe. Erstere liegt dann vor, wenn ein Mädchen bis zu ihrem 16. Lebensjahr noch keine Regelblutung bekommen hat. Von einer sekundären Amenorrhoe spricht man, wenn zwar grundsätzlich ein regelmässiger Menstruationszyklus stattfindet, die Blutung aber seit einem gewissen Zeitraum komplett ausbleibt.

Natürliche Ursachen für das Ausbleiben der Menstruation

Bleibt die Periode aus, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Eine Schwangerschaft ist ein naheliegender Grund. Aber auch bei stillenden Müttern kann es zu Störungen im Zyklus kommen. Als Faustformel wird gesagt: Je öfter und länger eine Frau stillt, desto später setzt ihre Regelblutung wieder ein.

Auch das Alter spielt eine Rolle und kann die Ursache dafür sein, dass du keine Blutung mehr hast. Ab circa dem 40. Lebensjahr beginnen normalerweise die Wechseljahre; ab jetzt nimmt die Fruchtbarkeit der Frau ab bis es letztlich zum Ausbleiben der Monatsblutung kommt. In seltenen Fällen treten die Wechseljahre bereits früher ein.

Daneben gibt es auch andere hormonelle Schwankungen und Störungen (z.B PCOS oder Endometriose), die für ein kurzzeitiges Ausbleiben der Regelblutung verantwortlich sein können.

Keine Monatsblutung durch hormonelles Ungleichgewicht

Das Ausbleiben der Regelblutung hat meistens damit zu tun, dass eine Störung im natürlichen Hormonhaushalt vorliegt. Hormone sind Botenstoffe, die unterschiedliche Körperzyklen steuern – und so eben auch für das Einsetzen der Periode verantwortlich sind. Der Hormonhaushalt ist jedoch ein empfindliches Konstrukt, das durch unterschiedliche Faktoren leicht aus der Bahn geworfen werden kann.

Vor allem Stress ist eine Ursache für hormonelle Störungen. Stress in diesem Sinne kann sowohl körperlicher, als auch mentaler Natur sein. Als körperlicher Stress, der für das Ausbleiben der Periode verantwortlich sein kann, kommt vor allem eine starke Zu- oder Abnahme von Körpergewicht (oftmals in Form von Anorexia Nervosa) in Frage. Aber auch extreme sportliche Belastungen können die Hormonaktivität stören und so zum Ausbleiben einer Blutung führen. Natürlich kommt auch eine körperliche Schwächung (z.B. durch eine Krankheit) als Auslöser in Frage.

Psychische Ursachen für Amenorrhoe

Stress kann aber nicht nur körperlicher, sondern vor allem auch mentaler Natur sein. Wer stark unter Druck steht, traumatische Erfahrungen hinter sich hat oder in sonstiger Weise seelisch belastet ist (z.B. durch eine Trennung), kann ebenfalls von Zyklusstörungen und starken hormonellen Schwankungen betroffen sein. Auch eine sehr hektische Lebensweise, in der Ruhephasen und eine ausgewogene Ernährung über längere Zeit zu kurz kommen, kann ein Grund dafür sein, dass du keine Regelblutung mehr hast und deine Hormone durcheinander geraten sind.

Weitere mögliche Ursachen für das Ausbleiben der Menstruation

Wenn du deine Periode nicht mehr bekommst, hat dies in der Regel damit zu tun, dass der Körper durch bestimmte Lebensumstände aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Natürlich kann es aber auch sein, dass eine Erkrankung der Gebärmutter, der Eierstöcke oder anderer Körperregionen (z.B. der Schilddrüse), oder Tumoren zugrunde liegen.

Ebenso kann die Einnahme bestimmter Medikamente das Ausbleiben der Periode begünstigen. Und noch etwas kann eine mögliche Ursache sein: Wer mit einem hormonellen Verhütungsmittel, wie beispielsweise der Anti-Baby-Pille, verhütet oder dieses jüngst abgesetzt hat, kann ebenfalls von einer Amenorrhoe betroffen sein. Nach dem Absetzen der Pille spricht man beispielsweise von einer Post-Pill-Amenorrhoe.

Ist eine Amenorrhoe gefährlich?

Eine Amenorrhoe sagt immer aus, dass die Funktion des Körpers in irgendeiner Form gestört wurde. Wie schwerwiegend die Umstände und Ursachen sind, kann dabei immer nur ein Arzt klären. Grundsätzlich besteht beim Ausbleiben der Periode nicht gleich ein Grund zur Sorge. Dennoch sollte man die Sache beobachten und ernst nehmen. Eine langfristiges Ausbleiben von Blutungen, kann nämlich weitere gesundheitliche Konsequenzen (z.B. gesteigertes Osteoporose-Risiko) nach sich führen. Wer länger als drei Monate in Folge keine Blutung bekommt, sollte daher den Rat eines Mediziners suchen.

Wie wird Amenorrhoe behandelt?

Welche Behandlung die richtige ist, hängt davon ab, welche konkreten Ursachen die Amenorrhoe hat. Grundsätzlich geht es aber darum, den Hormonhaushalt bei einer Therapie wieder so gut es geht in Balance zu bringen, damit wieder regelmässige Blutungen stattfinden können. Und dazu ist mentale Entspannung ebenso wichtig, wie eine ausgewogene Lebensweise. Letztere fordert dabei übrigens nicht nur einen gesundes Ernährungsprogramm, sondern auch Sport und Bewegung in einem wohltuenden Mass. 

Zykluskalender: Lerne dich selbst besser kennen

Was viele übrigens nicht wissen: Auch wenn die Blutung ausbleibt, heisst das nicht, dass deine Gebärmutter und deine Eierstöcke nicht aktiv sind, und du keinen Eisprung hast. Nicht nur aus dem Grund einer zuverlässigen Verhütung, sondern auch, um mit dem eigenen Zyklus und deinen Hormonen noch besser vertraut zu sein, kann es daher nützlich sein, einen Zyklus-Kalender zu führen. Darin wird jeden Morgen notiert, welche Basaltemperatur du misst und welche Besonderheiten dir auffallen. Langfristig lernst du damit deinen Körper besser kennen und einschätzen.

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