Tante Rosa soll nach Hause gehenSo linderst du Menstruationsbeschwerden
An der monatlichen Periode kann man nichts ändern. An Regelschmerzen und anderen Menstruationsbeschwerden allerdings schon. Woher PMS und Co. kommen und was wirklich dagegen hilft.
Die Haut ist gereizt und neigt zu Pickeln. Die Brüste spannen, die Beine sind schwer. Krämpfe im Unterleib, Kopfweh und Müdigkeit werden nicht selten von Übelkeit begleitet – hallo liebe Menstruation! Doch nicht nur der Körper leidet unter den Beschwerden der Periode, auch die Seele muss ordentlich was mitmachen. Denn auch depressive Verstimmungen, Gereiztheit und Traurigkeit sind keine seltenen Menstruationsbeschwerden.
Der Zyklus ist für manche Frauen eine echte Qual. Wir verraten euch alles, was ihr über PMS, Schmerzen während der Menstruation und anderen Beschwerden wissen müsst. Zudem haben wir die besten Tipps, was ihr dagegen tun könnt.
Welche Menstruationsbeschwerden sind normal?
Der weibliche Zyklus verläuft ungefähr (!) in einem 28-Tage-Rhythmus, bei dem der Körper unterschiedliche Phasen durchmacht, die von körperlichen Veränderungen begleitet werden. Viele Beschwerden der Menstruation sind dabei ganz normal, werden aber von Frau zu Frau als unterschiedlich starken Schmerz empfunden.
Erst wenn, wenn die Schmerzen den Alltag deutlich einschränken, spricht man von pathologischen Menstruationsbeschwerden, die eine medizinische Behandlung notwendig machen. Alle anderen Menstruationsbeschwerden sind zwar ebenfalls mühsam, aber zum Glück recht gut in Eigenregie behandelbar.
Hier geht es direkt zu unseren Tipps gegen Menstruationsbeschwerden.
Was sind die Ursachen für Regelschmerzen?
Während der Periode wird vermehrt das Hormon Prostaglandin produziert, welches für eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit sorgt. Auch andere Beschwerden wie Kopfweh, Übelkeit oder Wassereinlagerungen sind der hormonellen Umstellung sowie einer oft geschwächten Durchblutung geschuldet. Hinzu kommt, dass die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut durch krampfartige Kontraktionen abgestossen wird und so bei vielen Betroffenen für den typischen Schmerz im Unterleib sorgt.
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Was ist das Prämenstruelle Syndrom (PMS)?
PMS beginnt mehrere Tage vor der Periode und bessert sich mit dem Eintreten der Regel. Während die körperlichen Menstruationsbeschwerden wie Kopfschmerzen und Hitzewallungen sich oft noch leichter beschreiben und lokalisieren lassen, sieht es mit der psychischen Komponente beim Prämenstruellen Syndrom anders aus. Plötzliche Melancholie, Gereiztheit bis hin zu schweren depressiven Verstimmungen sind ebenfalls Symptome, und belasten die Betroffenen extrem. Vor allem, weil diese den Grund für ihr Leiden wirklich greifen oder gar verstehen können.
Lebenswandel verstärkt Menstruationsbeschwerden
Welches Ausmass PMS und Menstruationsbeschwerden annehmen, hängt nicht nur mit der körperlichen Konstitution zusammen, sondern auch mit dem persönlichen Lebenswandel.
So sind Stress, Schlafmangel, ungesunde Ernährung ebenso wie mangelnde körperliche Ertüchtigung manchmal Schuld, dass sich die Beschwerden noch schlimmer anfühlen als ohnehin schon. Belastungen dieser Art machen den Körper nämlich nicht nur empfindlicher für Schmerzen, sondern auch anfälliger.
Doch das hat auch eine positive Seite: Nämlich dass der Organismus mit etwas Pflege auch stärker und resistenter werden kann. So lassen sich auch Menstruationsbeschwerden mit ein paar simplen Strategien zwar nicht vollkommen unterbinden, aber lindern und gut in den Griff bekommen.
Was hilft bei Menstruationsbeschwerden?
Lass die Suchtmittel weg
1 Alkohol, Nikotin, Zucker und Koffein sind bekanntermassen keine Wohltat für den Körper. Wer diese Dinge so weit es geht streicht, ist körperlich besser gegen Menstruationsbeschwerden gewappnet.
Gezielte Ernährung gegen Regelschmerzen
2 Wer während der Regelblutung unter starken Krämpfen und Unterleibsschmerzen leidet, sollte mehr Magnesium (findest du in Bananen, Sonnenblumenkernen oder in speziellen Nahrungsergänzungsmitteln) zu sich nehmen. Magnesium wirkt entkrampfend auf die Muskulatur und damit schmerzlindernd. Auch Anis, Fenchel und Kümmel sagt man eine krampflindernde Wirkung nach.
Vitamine gegen PMS
3 Wer sich vor den Tagen vor allem mental angeschlagen fühlt, kann dem mit einer vermehrten Zufuhr der Vitamine B6 versuchen entgegenzuwirken. Überdies gelten Omega-3-Fettsäuren (gibt’s auch als Leinöl-Kapseln) sowie Mönchspfeffer als natürliche Stimmungsaufheller.
Sonnenlicht für gute Laune
4 Nachweislich fördert Tageslicht die Aktivität des allgemeinen Hormonhaushalts. Glückshormone werden erst durch die ausreichende Aufnahme von Sonnenlicht aktiviert. Gerade in trüben Phasen gilt daher: Halte dich so viel es geht im Freien auf. Und zwar selbst dann, wenn der Himmel so grau zu sein scheint, wie deine Stimmung. Denn sogar bei einer dichten Wolkendecke ist die Strahlenintensität immer noch stark genug, dass sie über die Netzhaut der Augen aufgenommen wird.
Wärme wirkt bei Menstruationsbeschwerden Wunder
5 Bei Wärme fühlen wir uns sofort wohler. Und zwar nicht nur, weil die Muskeln entspannen und damit oft auch Krämpfe verschwinden, sondern auch, weil der Körper erst ab einer gewissen Temperatur zur Produktion stimmungsaufhellender Hormone fähig ist. Heisse Bäder, Saunabesuche oder Wärmflaschen sind daher bei Schmerzen und anderen Symptomen eine Wohltat für Gebärmutter und Seele!
Massagen gegen Regelschmerzen
6 Massagen wirken nachweislich entspannend, krampflösend und belebend auf die Muskulatur. Und vor allem auch beruhigend auf die Seele. Je nach Stimmung leistet man sich vielleicht eine kleine Erholungskur bei einer professionellen Massage. Oder versucht mit zarten, kreisenden Berührungen am Bauch die Menstruationsbeschwerden wegzustreicheln. Unterstützend wirken ätherische Massageöle mit krampflösender Wirkung wie Kümmel-, Rosmarin- oder Lavendelöl.
Bewegung hilft immer
7 Bewegung ist die beste Medizin, auch bei Menstruationsbeschwerden und PMS. Ein lockerer Dauerlauf, eine Yoga-Session oder einfach nur ein flotter Spaziergang bringen den Kreislauf und damit die gesamte Versorgung des Organismus in Schwung. Hormone werden freier ausgeschüttet, Muskulatur und Organe durchblutet und so mit Nährstoffen versorgt und das Gewebe erwärmt und entspannt sich.
Verhütung gegen Beschwerden während der Menstruation
8 Über die Einnahme von Hormonpräparaten zur Verhütung lässt sich grundsätzlich zwar streiten, ein besonderer Vorteil von Pille und Hormonspirale ist aber, dass sie bei vielen Frauen lindernd auf Regelschmerzen und das Prämenstruelle Syndrom wirken. Wer diese Möglichkeit für sich in Erwägung zieht, sollte sich gründlich von seinem Gynäkologen beraten lassen.
Menstruationskalender führen
9 Wer oft starke Regelschmerzen hat, sollte Tagebuch über seine Symptome führen oder sich einen Zyklustracker zulegen. Wer über einen längeren Zeitraum regelmässig notiert, wie er sich an welchem Tag gefühlt hat, wird vielleicht gewisse Regelmässigkeiten erkennen können, die nicht nur dem behandelnden Mediziner bessere Auskunft und damit Beratung ermöglichen, sondern auch einem selbst bei der Ursachenforschung helfen.
Kein Stress. Keine Schmerzen.
10 Psychischer Stress ist nachweislich einer der grössten körperlichen Krankmacher. Stress macht uns schwach, anfällig und deutlich schmerzempfindlicher. Versuche daher, dein persönliches Stresslevel, vor und während der Regelblutung, so niedrig wie möglich zu halten. Wie du das am besten machst, weisst nur du allein. Ob es ein mentaler Ausgleich durch dein Hobby oder vielleicht durch Meditation ist, kurze Wochenendtripps oder du hin und wieder laute Musik brauchst, um herunterzukommen: Was deiner Seele gut tut, tut auch deinem Körper gut. Also: Gönn es dir!
Titelbild: JulyProkopiv/iStock