Von Kopf bis FussWelche Skibekleidung du wirklich brauchst

Beim alpinen Skifahren ist die richtige Kleidung essenziell. Doch wie viele Schichten braucht man eigentlich? Auf Skiunterwäsche, Skijacke sowie Skihose kannst du nicht verzichten. Auch Helm und Brille sind wichtig, damit du den Schneesport sicher ausführen kannst. Aber was sind die Unterschiede zwischen In-Moulding-, Hardshell, und Hybridhelmen? Und welchen Flexgrad brauchen deine Skischuhe? Wir haben alle Antworten rund um deine Skiausrüstung zusammengefasst.

Tipps für den Kauf deiner Skiausrüstung

Skibekleidung: Das Wichtigste in Kürze

  • Deine Skiausrüstung besteht aus Funktionswäsche, Skisocken, Fleecepullover oder Softshelljacke, einer Skijacke und Skihose, Skihelm, Skibrille und Skiern. Mehr
  • Selbst bei starkem Wind kühlst du mit der richtigen Skiausrüstung nicht aus.
  • Schneefang ist bei deiner Skijacke und -hose von Vorteil, damit kein Schnee ins Innere gelangt. Mehr
  • Wer noch nicht gut Ski fährt, braucht Skischuhe mit einem hohen Flexgrad. Mehr
  • Handschuhe und Skisocken gibt’s teils mit integrierter Wärmefunktion. Mehr
  • Wir zeigen dir, worauf du beim Kauf deiner Skibekleidung, deinen Skischuhen und deinen Skiern achten kannst.

Die Sonne scheint, der Schnee ist frisch präpariert und alles spricht für einen perfekten Skiausflug – doch dann drückt plötzlich der Schuh und das Skifahren macht gar keinen Spass mehr. Wir verraten, wie du diese Situation vermeidest, welche Teile du zum Skifahren brauchst und worauf du beim Kauf achten kannst.

Inhaltsverzeichnis:

1 Welche Skiunterwäsche du wählen solltest

Skiunterwäsche, auch Funktionswäsche genannt, hält dich bei starkem Wind und Schnee schön warm. Die Skiunterwäsche nimmt Schweiss auf und leitet es an die Oberfläche. Dadurch bleibst du beim Skifahren trocken. 

Damit deine Ski-Unterwäsche nicht unangenehm riecht, verwenden viele Hersteller Silberionen. Da Silber antibakteriell wirkt, wird so die Bildung von Bakterien gehemmt.

Material: Daraus sollte Skiunterwäsche gemacht sein

Deine Skiunterwäsche sollte wirklich eng anliegen – fast schon, wie eine zweite Haut. Wenn du auf Naturfasern Wert legst, solltest du zu Funktionswäsche aus Merinowolle oder Seide greifen. Funktionswäsche aus Polyester trocknet schnell und ist pflegeleicht, speichert aber eher unangenehme Gerüche.

Skiunterwäsche im Check:

  • Muss eng anliegen
  • Darf nicht kratzen oder drücken
  • Sollte dich trocken halten
  • Geeignetes Material sind Merinowolle, Seide oder Polyester

2 Was man über der Funktionswäsche trägt

Ob du unter deiner Skijacke neben der Funktionswäsche noch eine Schicht brauchst, hängt vor allem von deinem Kälteempfinden ab. Wichtig ist, dass deine Kleidung über der Skiunterwäsche atmungsaktiv ist.

Material: Skishirts und Skipullover oder Softshelljacke

Dicke Hoodies sind fehl am Platz! Denn sonst geht der positive Effekt der Skiunterwäsche verloren und die Feuchtigkeit gelangt nicht an die Oberfläche. Softshell und Fleece sind geeignetes Material für deine zweite Kleidungsschicht beim Skifahren. Die Softshelljacke sollte aber dünn und atmungsaktiv sein (also nicht wasserfest).

Skishirts im Check

  • Skishirts oder -pullis brauchst du, wenn du eher kälteempfindlich bist
  • Trage atmungsaktive Stoffe, nicht wasserfest
  • Softshell oder Fleece sind geeignetes Material

3 Die richtige Skijacke aussuchen

Je nachdem welchen Skisport du ausführst, eignet sich eine andere Skiausrüstung. Zum Beispiel brauchst du für Freeride, alpine Skitouren oder Backcountry mehr Bewegungsspielraum als beim klassischen Ski-Alpin. Deine Skijacke sollte dich in jedem Fall warm halten. Die Jacke kann mit Kunstfasern, wie Primaloft, mit Daunen oder mit Wolle gefüttert sein. Wenn deine Jacke atmungsaktiv ist, überhitzt du nicht. Deine Skijacke muss aber auch wind- und wasserdicht sein.

Die Skijacke sollte so anliegen, dass du dich noch bewegen kannst, aber nicht zu viel Luft durch die Jacke kommt. Skijacken mit sogenanntem Schneefang sind besonders praktisch. Sie verhindern, dass Schnee durch die Ärmel ins Jackeninnere gelangen.

Skijacke im Check

  • Für alpine Skitouren eignen sich gefütterte Skijacken
  • Du brauchst einen atmungsaktiven Stoff, der wind- und wasserfest ist
  • Skijacken mit Schneefang verhindern, dass Schnee ins Innere der Jacke gelangt

4 Die richtige Skihose: Darauf musst du achten

Ähnlich wie bei der Skijacke ist auch bei der Wahl deiner Skihose wichtig, dass sie weder zu eng noch zu weit sitzt. Du solltest dich schliesslich gut darin bewegen können. Wenn du die Skihose anprobierst, kannst du deine lange Funktionswäsche darunter anziehen, um zu testen, ob du dich gut genug bewegen kannst.

Beim alpinen Skifahren brauchst du eine wärmer gefütterte Skihose als beim Freeride oder Touren. Du bist viel in Bewegung, musst aber zum Beispiel am Lift eine Weile anstehen. Mit der falschen Skiausrüstung ist dir schnell kalt. Deine Skihose muss wie deine Skijacke isolieren, aber gleichzeitig atmungsaktiv sein.

Material, Schneefang & Co.

Achte beim Kauf deiner Skihose darauf, dass sie aus robustem Material besteht und wasser- sowie abriebfest ist, zum Beispiel Gore-Tex. Damit die Hose wirklich dicht ist und kein Schnee nach Innen gelangt, sind ein Schneefang, eine integrierte Weitenregulierung und ein Gürtel von Vorteil.

Skihose im Check:

  • Die Skihose darf weder zu weit, noch zu eng sein
  • Für alpinen Skisport brauchst du atmungsaktives, isolierendes Material, z.B. Gore-Tex
  • Marken wie Mammut stellen auch Skihosen für besonders lange Beine her
  • Schneefang, Weitenregulierung und Gürtel sind von Vorteil

5 Skisocken: Darauf kannst du achten

Wer in Skistiefel oder Sknowboard-Boots schlüpft, braucht Socken mit richtiger Länge und Polsterung. Skisocken haben meist am Schienbein, am Spann und an der Verse eine Verstärkung. Die richtige Grösse verhindert, dass sich Druckstellen und Falten bilden. 

Material: Daraus sollten Skisocken gemacht sein

Auch Skisocken gibt es aus nachhaltiger Merinowolle oder aus Kunstfasern. Wer besonders schnell kalte Füsse bekommt, kann sogar Skisocken mit Heizfunktion wählen.

Skisocken im Check:

  • Skisocken sollten perfekt passen und keine Falten schlagen
  • Sie müssen mindestens so lang sein wie die Stiefel
  • Wenn du viel schwitzt, solltest du die Skisocken bei deinem Ausflug zwischendurch wechseln, damit du nicht auskühlst.

6 Skistiefel und Skischuhe

Deine Skischuhe müssen zu deinen Skisocken und zu deiner Skihose passen. Es gibt schmalere und breitere Füsse – deshalb hilft nur Anprobieren. Übrigens sind Skischuhe unisex und unterscheiden sich eigentlich nur in der Farbe. Probiere die Schuhe also unabhängig vom Geschlecht an. Schliesse alle Verschlüsse und achte darauf, ob es irgendwo drückt. Geh ein bisschen in die Knie (wie beim Skifahren) und teste, wie gut der Skischuh sitzt.

Kleiner Tipp: Wenn du Skischuhe kaufst, probiere sie am Ende des Tages an. Deine Füsse schwellen im Laufe des Tages an, deshalb kann ein Schuh, der morgens perfekt gepasst hat, am Abend unangenehm drücken.

Skischuhe für Anfänger:innen oder Fortgeschrittene

Je nach Flexwert ist der Skischuh mehr oder weniger steif. Skianfänger:innen sollten zum Schuh mit hohem Flexwert greifen. Ein steifer Skischuh eignet sich für erfahrene Skifahrer:innen, denn er bietet mehr Halt, schränkt aber die Bewegungsfreiheit ein.

Skischuhe im Check:

  • Skistiefel sollten nirgends drücken
  • Den Flexwert solltest du je nach Können auswählen
  • Skischuhe sind unisex

7Welche Skihandschuhe sind geeignet?

Du hast die Wahl zwischen Fäustlingen und Fingerhandschuhen. Fingerhandschuhe bieten mehr Bewegungsfreiheit, während Fäustlinge wärmer sind. Klettverschlüsse verhindern, dass Schnee in den Handschuh gelangt, wenn man mal stürzt. Mittlerweile gibt es bei manchen Fäustlingen und Fingerhandschuhen eine integrierte Touchscreen-Funktion, welche die Bedienung des Smartphones ermöglicht.

Welches Material gut für Skihandschuhe ist

Material wie Leder oder Volltextil eignet sich für Skihandschuhe und isoliert gut. Das Innenfutter kann aus Daunen oder aus synthetischen Stoffen bestehen. Wichtig bei der Passform: Die Finger solltest du spreizen können, ohne, dass es sich eng anfühlt. Wer besonders schnell friert, kann sich Skihandschuhe mit integrierter Wärmefunktion besorgen.

Skihandschuhe im Check

  • Fäustlinge sind wärmer, Fingerhandschuhe bieten Bewegungsfreiheit
  • Ein Klettverschluss ist von Vorteil
  • Finger spreizen muss möglich sein

8 Der passende Skihelm 

Es gibt keine generelle Helmpflicht auf der Piste, allerdings ist das Tragen eines Helms dringend empfohlen. Viele Verletzungen können so vermieden werden. Auch ohne den Kinnriemen muss der Skihelm schon gut sitzen. Um das zu testen, kannst du deinen Kopf hin und her bewegen – rutscht der Helm nicht herum, sitzt er richtig. Es sollte keine unangenehmen Druckstellen geben. 

Skihelm und Skibrille müssen kompatibel sein.

Verschiedene Arten von Skihelmen

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen In-Moulding-, Hardshell- und Hybridhelmen. In-Moulding Helme sind leichter, sie haben eine Aussenschale, die mit einer weichen Innenschale verbunden ist. In-Moulding Helme sind nicht besonders gut durchlüftet, aber günstiger. Hardshell Helme bestehen aus einer harten Schale und sind mit weichem EPS-Schaum gefüttert. Da die beiden Schalen nicht miteinander verbunden sind, wird der Helm gut belüftet und Schweiss sammelt sich nicht an. Er ist allerdings schwerer als ein In-Moulding-Helm. Hybridhelme kombinieren die harte Schale mit dem In-Mould-System. Dadurch wird der Skihelm etwas leichter und profitiert trotzdem von einem Belüftungssystem.

Skihelm im Check

  • Der Helm sollte auch ohne verschlossenen Riemen gut sitzen
  • In-Moulding Helme sind nicht gut belüftet, aber leicht und günstig
  • Hardshell Helme sind schwer, aber gut belüftet
  • Hybridhelme sind gut belüftet und nicht so schwer

9 Die richtige Skibrille finden

Die Skibrille muss mit dem Helm kompatibel sein. Der Rahmen der Skibrille sollte angenehm und gleichmässig an deinem Gesicht anliegen, ohne an der Nase zu drücken, denn das kann die Atmung beeinträchtigen. Wichtige Faktoren beim Kauf sind ein UV-Schutz, bruchfeste Scheiben, Lüftungslöcher (damit die Brille nicht beschlägt) und die Lichtdurchlässigkeit.

Skibrille im Check

  • Darf nicht an der Nase drücken
  • Guter UV-Schutz
  • Lüftungslöcher, damit die Brille nicht beschlägt
  • Bruchfeste Scheiben

10 Welche Skier passen zu dir?

Die richtigen Skier solltest du mit Bedacht auswählen. Je nach deinem Können passen unterschiedliche Skier zu dir. Es geht aber auch um Sicherheit – manche Skier eignen sich für eine besonders schnelle Geschwindigkeit, andere korrigieren deine Fahrfehler. Lass dich also unbedingt beraten oder teste ein geeignetes Skimodell für einen Tag, bevor du es kaufst.

Titelbild: LordHenriVoton / Getty Images, Bild: Clay Banks / Unsplash

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