Digital Aging So sehr schadet Bildschirmlicht deiner Haut

Wir verbringen durchschnittlich 3.5 Stunden pro Tag an unserem Smartphone. Je nach Beruf und Hobby kommen noch mehr Stunden an digitalen Bildschirmen hinzu. Doch das Blue Light, dass uns aus unseren Displays und Bildschirmen anstrahlt, geht im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut – sogar noch tiefer als Sonnenstrahlen. Als Folge davon altert unsere Haut schneller. Unser Beauty-Experte Rolf Stehr verrät, was du gegen Hautalterung durch Bildschirmstrahlung tun kannst.

Frau mit Brille und Smartphone.
Blue Light fördert die Hautalterung, doch man kann ihr entgegenwirken. © Getty Images, FreshSplash

Digital Aging: Das Wichtigste in Kürze

  • Displays und Bildschirme, die uns den ganzen Tag mit blauem Licht «anstrahlen», lassen unsere Haut schneller altern. Mehr
  • Die Blue Light Strahlung geht tiefer unter die Haut als Sonnenstrahlen. Mehr
  • Sonnenschutzfilter und Sonnencreme schützen nur vor UVA und UVB Strahlen, jedoch nicht vor Blue light Strahlung. Mehr
  • Mit der richtigen Kombination aus Geräteeinstellung, Hautpflege und Ernährung lassen sich die Folgen von Blue Light Aging minimieren. Zu den Tipps

Sonne, Wind und Wetter, aber auch schlechte Lebens- und Ernährungsgewohnheiten können unschöne Spuren in unserem Gesicht hinterlassen. Was aber viele nicht wissen: Auch in geschlossenen Räumen, geschützt vor äusseren Wettereinflüssen, ist unsere Haut durch all die Bildschirme und Displays dem sogenannten « Blue Light Aging» oder auch «Digital Aging» ausgesetzt.

Was ist Blue Light?

Blue Light wird wissenschaftlich high energy visible light (HEV-Licht) genannt. Dabei handelt es sich um ein hochenergetisches, sichtbares Licht, das von digitalen Bildschirmen, Smartphones, Tablets, PC aber auch vom Fernseher ausgestrahlt wird. Mit einer Wellenlänge von 380 bis 500 Nanometer dringt es tiefer in die Haut ein als UVA und UVB Strahlen der Sonne.

Wie schädlich ist Blue Light?

Zwar verursacht Blue Light keinen Sonnenbrand und fördert auch keinen Hautkrebs, das Bildschirmlicht bildet aber freie Radikale in unserer Haut und beschleunigt dadurch die natürliche Hautalterung. Freie Radikale, auch oxidativer Stress genannt, greifen Kollagene und Elastine in unserer Haut an. Diese Fasern sind ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes und für die Elastizität unserer Haut zuständig. Blue light kann durch die Schädigung dieser Fasern eine frühzeitige Bildung von Fältchen und einen Elastizitätsverlust verursachen, welcher vorwiegend in Kinn- und Wangenbereich sichtbar wird.

Hinzu kommt, dass der oxidative Stress die natürliche Schutzbarriere der Haut schwächt und die Haut dann auf äussere Einflüsse empfindlicher und anfälliger reagiert.

Wie kann ich meine Haut vor der Digital Aging schützen?

1 Die richtige Geräteeinstellung: Mit ein paar einfachen Handgriffen lassen sich heutzutage Smartphones, Computer und Tablets nicht nur «hautfreundlicher» sondern auch augenschonender einstellen. Bei einem Mac kannst du beispielsweise das Programm «f.lux» herunterladen oder bei «Windows» mit der Option «Nachtmodus» die Strahlung verringern. Für Smartphones kann man Gratis-Apps wie «Twilight» oder «Night Screen» runterladen. Beim iPhone kann man den «Night Shift»-Modus mit integriertem Blue light-Filter aktivieren.

2 Mit der richtigen Ernährung: Deine Ernährung hat Einfluss auf die digitale Alterung. Das Zauberwort dabei heisst «Antioxidantien». Sie beugen präventiv Zellschäden vor und schützen die Strukturproteine Kollagen und Elastin für freien Radikalen.

Eine an Antioxidantien reichhaltige Ernährung beugt deshalb nicht nur der Hautalterung durch Blue Light vor, sie sorgt auch insgesamt für ein biochemisches Gleichgewicht in deinem Körper und vermindert dadurch allgemein die Krankheitsrisiken. Hohe Anteile von Antioxidantien findet man in Avocados, Tomaten, Brokkoli, Heidelbeeren und Zitrusfrüchte sowie auch in diversen Nüssen.

Die gute Nachricht für alle Naschkatzen: Auch dunkle Schokolade enthält grössere Mengen an Antioxidantien!

3 Mit der richtigen Hautpflege: Wirkstoffe, die gegen freie Radikale durch Blue Light Strahlung wirken, finden sich vorwiegend in sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Das sind Wirkstoffe, mit denen sich auch die Pflanze selbst vor dem gesamten Lichtspektrum schützt. Dazu gehören zum Beispiel Squalane, die aus Olivenöl gewonnen werden, sowie Stammzellen oder Fruchtextrakte aus diversen Blumen und Früchten. Neueste Forschungen haben zudem herausgefunden, dass die japanische Braunalge präventiv einen Schutz gegen Frequenz- und Strahlenschäden aufbaut.

Gerade Produkte, die Vitamin C und E enthalten, bieten einen sehr hohen Schutz gegen freie Radikale. Solltest du täglich mehrere Stunden am PC sitzen empfiehlt sich ein sogenanntes Vitamin-Serum  als Tagespflege. Aber auch die Zusammensetzung der Tagespflege kann präventiv gegen die Hautalterung durch Blue Light wirken. Achte bei den Inhaltsstoffen auf pflanzliche Öle wie Hanfsamenöl, Olivenöl und Jojobaöl, denn sie stärken deinen Hautschutz vor oxidativem Stress.

Sonnencreme hilft ebenfalls, den Stress für deine Haut zu verringern. Ein klassischer Lichtschutz- bzw. Sonnenschutzfilter kann zwar keine Blue Light Strahlen filtern, schützt deine Haut aber vor zusätzlichen freien Radikalen, die durch UVA-Strahlen verursacht werden.

So schützt du dich gegen freie Radikale

Kurz gesagt: Eine perfekte Kombination gegen zu viel Bildschirmlicht bildet also ein Serum mit Vitamin-Anteilen und eine Creme basierend zum Beispiel auf Hanfsamenöl und Vitamin E. Zusammen mit einer ausgleichenden BB Cream mit einem Lichtschutzfilter gegen UVA-Strahlen schützt du dein Gesicht am effektivsten vor freien Radikalen.

Wenn du nun noch einen frischen Tomatensalat mit einem Avocado und Vollkornbrot zu Mittag geniesst und dich mit einem kleinen Dessert aus dunkler Schokolade mit ein paar Nüssen verwöhnst, hast du das absolute «Anti Blue Light Aging»-Programm absolviert und musst dir weniger Sorgen um deine Hautalterung machen.

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