Dolce CucinaDas ist die beste Diät zum Abnehmen, sagen Studien
Weniger Krebs und Herzinfarkte, kaum Alzheimer und dabei noch vollen Genuss: Die mediterrane Küche versteht das Leben genussvoll zu verlängern. Die Pfunde purzeln trotzdem so gut wie bei jeder anderen Diät. Deshalb ist die mediterrane Diät zugleich die gesündeste und erfolgreichste Art abzunehmen, sagen neue Harvard-Studien.
Urlaub am Mittelmeer ist nicht nur schön, er ist sogar gesund. Noch gesünder wird es nur noch, wenn wir uns ein Scheibchen abschneiden - von den hübschen Griechen, den leidenschaftlichen Italienern oder den temperamentvollen Spaniern. Und zwar in Sachen Ernährung. Die mediterrane Küche ist nämlich nicht nur ausgesprochen gesund und geniesserfreundlich, sondern laut Studien ebenso effektiv wie zuckerarme, fettarme oder kohlenhydratarme Diät-Regimes.
Denn das Schönste an der Mittelmeer-Diät ist, dass wir vollständig aufs Kalorienzählen verzichten können, solange wir uns an die Grundmuster des Speiseplans halten: viel frisches Gemüse, Salat, Früchte, Fisch und Olivenöl, wenig rotes Fleisch, Eier und Milchprodukte. Und das Zweitschönste ist, dass die Mittelmeer-Diät eben nicht wie andere verlockend erscheinenden Diäten unbewiesener Humbug ist.
Das sagt die Wissenschaft zur mediterranen Diät
Aktuelle Harvard-Studien dokumentieren nicht nur, dass es im Mittelmeerraum eine deutlich geringere Zahl von Krebs-, Alzheimer- und Herzinfarkt-Patienten gibt als in anderen Ländern, sondern dass die Ernährung dort auch effektiver als eine Low-Carb-Diät, Low-Fat-Diät und Diabetes-Diät ist. Bei einer Dauer von einem Jahr haben rund 1000 übergewichtige Testpersonen zwischen 9 bis 22 Pfund verloren.
Was funktioniert die mediterrane Diät und warum ist sie so erfolgreich?
Woran das liegt? Forscher sind sich einig: An der ausgesuchten Ernährung. Als Mittelmeer Diät wird mit modernen Worten ein alt überlieferter Lebensmittel-Kult beschreiben, der typisch für unsere südländischen Nachbarn ist. Im Mittelpunkt der Mittelmeer-Diät stehen Früchte, Gemüse, Fisch, Bohnen, Salat, Nüsse, Olivenöl, Gewürze wie Knoblauch und sogar Wein, vor allem Rotwein. Rotes Fleisch, Eier, Milch- und Mehlspeisen stehen hingegen kaum auf dem Speiseplan einer mediterranen Ernährung, ebenso wie zuckerhaltige Lebensmittel.
Wenn Fett schlank macht...
Ob zum Einlegen von Gemüse, als Dressing für den Salat oder zum Eintunken von Brot: Olivenöl ist eines der wichtigsten Lebensmittel der mediterranen Küche. Auch deshalb erhielt die mediterranen Diät einen Gesundheitsbonus von den Harvard-Forschern. Völlig zu Unrecht werden nämlich sämtliche Fette aus einer gesunden, leichten Kost verbannt. Im Gegenteil: Fette und Öle, die einen hohen Anteil so genannter ungesättigter Fettsäuren haben, leisten sogar einen wichtigen Gesundheitsbeitrag. Diese Fette sind nämlich wesentlich stoffwechselaktiver, als ihre gesättigten Kollegen. Sie verschmelzen mit anderen Körpersubstanzen und produzieren auf diese Weise neue, teilweise heilende oder sogar lebenswichtige Stoffwechsel-Produkte. Überdies unterstützen sie die Produktion von Glückshormonen, aktivieren Immunstoffe, senken den Cholesterinspiegel oder dienen dem Abbau von Schlackstoffen und anderem Zellmüll.
Abnehmen mit gesunden Fetten
Diese Lebensmittel enthalten gesunde, ungesättigte Fettsäuren. Bild: iStock
Neben Olivenöl kommen noch weitere wichtige, gesunde Fette in der mediterranen Diät vor. Vor allem Fisch und Nüsse landen im Mittelmeerraum gern auf den Tellern – und bei Ernährungsexperten weit oben auf der Liste empfehlenswerter Lebensmittel. Ähnlich wie Olivenöl enthalten auch sie wertvolle, ebenfalls ungesättigte Fettsäuren (z.B. Omega 3), die besonders auf die Gehirnaktivität unterstützend und schützend wirken. Fette Fleischsorten gilt es aus Sicht der Südländer und ebenso nach Meinung der Mediziner hingegen zu meiden. In ihnen stecken nämlich jene ungesättigten Fette, die belastend, teilweise sogar krankheitsfördernd auf den Körper wirken.
Den grössten Ernährungsanteil macht aber noch immer eine Nahrungsgruppe aus, die nach internationaler Meinung unbestritten am meisten Vitamine und Nährstoffe liefert: Und zwar Gemüse. Seine Ballaststoffe sättigen und wirken positiv auf die Verdauung. Die wenigen Kalorien unterstützen den Bikini-Bonus. Und der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen ist ohnehin kaum zu toppen.
Lies auch: Ketogene Diät - Die No-Carb-Diät die voll auf Fette setzt
Auf der nächsten Seite findest du die besten Diät-Rezepte aus der mediterranen Küche.
Die besten Diät-Rezepte aus der mediterranen Küche
Von Spanien, über Südfrankreich, weiter nach Italien und Griechenland, die Mittelmeer-Küche hat viel zu bieten. Inspiration gefällig? Wir haben zahlreiche Ideen für mediterrane Gerichte gesammelt. Auch schon hungrig? Wer’s nachkochen will, folgt den Links.
Apéro-Ideen
Melonensalat mit Parmaschinken
Rinds-Carpaccio mit mariniertem Bohnensalat
Jakobsmuschel auf Avocado-Tartlets
Salate
Suppen
Spargelnsuppe mit Jakobsmuscheln
Fischgerichte
Muscheln auf provenzialische Art
Hauptgerichte mit Fleisch
Prosecco-Risotto und grüne Spargeln
Gemüse-Bollito mit Hähnchenfilet
Beilagen/Snacks
Vegetarische Rezepte
Desserts
Griechischer Joghurt mit Honig und Nüssen
Gegrillter Pfirsich mit Blauschimmelkäse und Thymianhonig
Mediterrane Küche: Die Zubereitung zählt
Die mediterrane Diät arbeitet aber noch mit einem weiteren Trick, der in Sachen Geschmack, aber vor allem in Gesundheitsfragen einige Bonuspunkte beschert: Viele Lebensmittel werden gedünstet, anstatt gebraten. Diese schonende Art des Garens arbeitet mit vergleichsweise geringeren Temperaturen, so dass Vitamine und Nährstoffe nicht verbrennen können. Auch Rohkost – bei der es zu keiner Nährstoff-Einbusse kommt – steht auf dem südländischen Speiseplan weit oben.
Dolce Vita - auch der Lebensstil hat Einfluss auf unser Wohlbefinden
Wenn nicht für ihre Küche, dann sind die Südländer vor allem aber für eines bekannt: Für ihre Lebensfreude. Und ihre Freude an Genuss. Am Mittelmeer wird Essen zelebriert; es ist ein geselliges Ritual, sämtliche Speisen werden frisch und mit Musse zubereitet. Forscher sind sich einig, dass auch diese freudvolle Einstellung zu Genuss und Gemütlichkeit beim Essen für die positive Lebensart der Region verantwortlich ist. Stress geht schliesslich buchstäblich durch den Magen. Doch Südländer kennen keinen Stress. Oder jedenfalls lassen sie ihn nicht zu. Sie gönnen sich Pausen. Und sie gönnen sich sogar den einen oder anderen guten Tropfen Rotwein. Bei Rotwein gilt ein Glas pro Tag immerhin als gesund. Also, worauf warten wir noch: Stossen wir an – auf eine neue, gesunde, südländische Art zu Leben.
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