Fresh AirSo lüftest du deine Wohnung und beugst Schimmel vor
Nach dem Duschen, Kochen und Schlafen, solltest du das Zimmer gut durchlüften, um die Feuchtigkeit innerhalb deiner vier Wände loszuwerden und Schimmel vorzubeugen. So kannst du gesundheitliche Schäden und Allergien vermeiden. Wir zeigen, worauf es beim Lüften ankommt.
Richtig lüften – das Wichtigste in Kürze:
- Deine Zimmer sollten 3-4 Male am Tag für mindestens fünf Minuten gelüftet werden – es ist Aufgabe der Mieter
- Bloss die Fenster zu kippen, reicht meist nicht aus, um die Feuchtigkeit in den Zimmern komplett loszuwerden
- Am schnellsten geht dies, öffnet man alle Fenster der Wohnung
- Wer zu selten oder gar nicht lüftet, begünstigt Schimmelbildung
- Schimmel bildet sich bei einer Luftfeuchtigkeit von 65 % und kann der Gesundheit schaden, indem er Allergien auslöst
Räume richtig lüften – So geht's
Atmen, duschen, kochen – ein Haushalt produziert viel Feuchtigkeit. Damit diese entweichen kann, ist ein regelmässiges Lüften Pflicht. Die Zimmertemperatur sollte nicht unter 16 Grad rutschen. Selbst, wenn niemand zu Hause ist – denn zu niedrige Temperaturen begünstigen Schimmelbildung.
Richtig lüften im Schlafzimmer
Dein Schlafzimmer solltest du mindestens drei bis viermal am Tag lüften. Als erstes, direkt nach dem Aufstehen und als letztes, bevor du schlafen gehst. Die schnellste Variante ist das Querlüften. Öffne alle Fenster in deiner Wohnung – so entsteht ein Durchzug und die Feuchtigkeit wird nach draussen befördert.
Wenn du nicht alle Fenster auf einmal öffnen willst, solltest du stosslüften. Öffne ein Fenster für mindestens fünf Minuten, optimal sind zehn. Schalte den Heizkörper währenddessen ab.
So lüftest du Bad und Küche
Wenn sich in der Küche nach dem Kochen die Fenster beschlagen, solltest du sofort eingreifen und das Fenster öffnen. Nach dem Duschen im Bad, solltest du ebenfalls die Fenster öffnen und die Tür schliessen. Wenn kein Fenster im Bad ist, solltest du dringend einen Badventilator oder eine andere Art von Lüftung in der Wohnung installieren. Kacheln und Fliessen ziehst du vorher im besten Fall mit einem Wischer ab.
Richtig lüften im Wohnzimmer
Wenn du viele Pflanzen besitzt, dann kann sich auch im Wohnzimmer schnell Feuchtigkeit absetzen. Merkst du, dass sich Tropfen an den Fenstern bilden, dann ist es an der höchsten Zeit die Fenster zu öffnen.
Zusätzliche Tipps zum Lüften
Damit die Feuchtigkeit in der Wohnung entweicht, muss das Fenster offen sein – nicht gekippt.
Fenster kippen reicht nicht aus
Wenn es draussen kalt ist, solltest du auf keinen Fall dein Fenster gekippt lassen. Denn dadurch kühlen zwar die Wände ab, die Feuchtigkeit entweicht aber nicht immer und es kann Schimmel entstehen.
Wäsche in der Wohnung trocknen
Nach Möglichkeit solltest du es meiden, deine Wäsche zum Trocknen in der Wohnung aufzuhängen. Wenn es nicht anders geht, solltest du bei deinem Waschgang eine hohe Schleuderzahl einstellen (1400-1600), wenn sich deine Kleidung dafür eignet.
Bevor du die Wäsche aufhängst, schüttle deine Sachen einmal gut aus, damit sie nicht hart werden. Platziere deinen Wäscheständer mit der Kopfseite nah an einem geöffneten Fenster und greife vielleicht sogar zu einem Ventilator, damit die Sachen schnell trocknen.
Ansteckungsgefahr in ungelüfteten Räumen grösser
Deine Innenräume zu lüften hilft, die Krankheitserreger zu minimieren. Vor allem, wenn jemand krank ist, wird Lüften zum Muss. Denn dadurch können die Viren und Erreger sich nicht so gut verbreiten.
Wie wird im Winter gelüftet?
Auch im Winter gehört Lüften zu den Aufgaben der Mieter. Doch Achtung: Wenn es feucht und kalt ist, bildet sich Schimmel. Die Lösung lautet Stosslüften – und nicht vergessen in der Zeit die Heizung abzustellen.
Wie entsteht Schimmel?
Schimmel kann sich unter der Tapete bilden und so zunächst nicht sichtbar sein.
Wenn die Luftfeuchtigkeit zu gross ist und auf kalte Räume und Oberflächen trifft, dann bildet sich Schimmel. Sobald die Luftfeuchtigkeit an der Oberfläche 80 Prozent und im Raum 60 Prozent beträgt, besteht Schimmelgefahr.
Schimmel kann zur Gefahr werden
Schimmel beeinträchtigt die Gesundheit. Anzeichen, die du bemerken kannst, sind zum Beispiel Konzentrationsstörung, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie in schlimmen Fällen Wahrnehmungsstörungen. Schimmel macht dich nicht krank, kann aber Allergien auslösen. Am häufigsten treten allergischer Schnupfen, Bindehautreizung, Asthma und Nesselsucht auf.
Schimmel in Mietwohnungen
Wenn es in der Mietwohnung schimmelt, stellt sich schnell die Frage, ob Mieter oder Vermieter für den Schaden aufkommen müssen. Laut Schweizer Mietverbund ist der Vermieter dafür zuständig, dass die Wohnung schimmelfrei ist. Andernfalls kann der Mieter auch eine Mietsenkung fordern. Der Mieter muss den Schaden selbst bezahlen, wenn Beweise für das Selbstverschulden vorliegen. Wenn ein Mieter nicht ausreichend lüftet und das nachgewiesen werden kann, bleiben die Kosten also eventuell beim Mieter.
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