Shine Bright!Anleitung zum Gelnägel selber machen
Normaler Nagellack blättert schnell ab. Die Lösung: Gelnägel. Die kannst du auch ganz easy selber zuhause machen. Mit dieser Anleitung gelingen die künstlichen Fingernägel selbst Anfängern. Ausserdem beantworten wir die wichtigsten Fragen rund ums Thema Gelnägel – etwa für wen Gelnägel geeignet sind und ob künstliche Nägel die Naturnägel kaputt machen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Gelnägel bestehen aus einer Acrylmasse, die als fixfertige Modellierpaste geliefert wird.
- Nach zirka 3 Wochen solltest du die Gelnägel wieder auffüllen, da sie dann rauswachsen.
- Wenn du deine Gelnägel selber zuhause machen willst, brauchst du Einiges an Utensilien wie z.B. Nagelfeilen, UV-Lampe, verschiedene Gele, Zelletten und Pinsel.
- Bei der Manicure gehst du folgendermassen vor: Nägel vorbereiten, Verlängerung mit Nageltips, Primer und Gelschicht auftragen, kontrollieren ob alles so ist, wie du es dir vorstellst und anschliessend das «grande Finale» mit einem Versieglungsgel.
- Moderne Gellack-Prozeduren sind schonend für Haut und Nägel, allerdings wird durch das anschleifen der Nagel dünner. Dies lässt sich leider nicht vermeiden, daher ist es umso wichtiger den Naturnägeln zwischendurch eine Verschnaufspause zu gönnen.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Gelnägel überhaupt?
- Gelnägel zuhause machen - Allgemeine Tipps
- Für wen kommen Gelnägel in Frage?
- Wie kann ich Gelnägel selber machen?
- Was spricht für oder gegen Gelnägel?
- Machen künstliche Nägel die Naturnägel kaputt?
- Was ist der Unterschied zwischen Gelnägeln und Acrynägeln?
- Was ist der Unterschied zwischen Gellack und Shellac?
- Wie kann man Gelnägel entfernen?
- Was kosten Gelnägel in einem Nagelstudio?
Den Gelnägeln gehört die Zukunft
Schöne Hände und hübsche Nägel sind kein Zufall. Sie sind vielmehr das Ergebnis guter Pflege. Das Problem: Die ist ganz schön aufwendig und die Maniküre beziehungsweise Pediküre hält meist nur kurz. Die Zukunft liegt in den Gelnägeln.
Gelnägel scheinen die ultimativen Geheimwaffe für eine perfekte Maniküre. Und dank Stars wie Rihanna, Cardi B und Beyoncé sind sogar ultralange Krallen und 3D-Nailart wieder angesagt.
Was sind Gelnägel überhaupt?
Gelnägel werden aus einer Acrylmasse gemacht, die als fixfertige Modellierpaste geliefert und auf den Naturnagel aufgetragen wird. Der Nagel wird zuvor leicht angeschliffen und die Masse anschliessend unter UV-Licht ausgehärtet. Nach rund zwei bis drei Wochen wachsen die künstlichen Nägel automatisch aus dem Nagelbett und sollten aufgefüllt werden.
Gelnägel aus dem Studio können daheim beliebig mit normalem Nagellack überpinselt werden. Zur Schonung des Nagels verwendet man aber als Nagellackentferner acetonfreie Produkte.
Gelnägel selber zuhause machen: Allgemeine Tipps
Was benötige ich um Gelnägel selber zu machen?
Wer Gelnägel zu Hause machen will, braucht das richtige Equipment. Dazu zählen:
- Nagelfeilen in verschiedenen Körnungen
- eine UV-Lampe oder eine LED-Lampe zum Aushärten
- Reinigungsflüssigkeit für Nägel
- verschiedene Gele (Primer, Aufbaugel, Versieglungsgel)
- Zelletten (keine Wattepads; diese fusseln zu stark)
- Pinsel
- Rosenholzstäbchen
Wer seine Nägel nicht nur modellieren, sondern auch verlängern will, braucht ausserdem spezielle Nageltips. Und natürlich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Mit Nagelstickern, Strasssteinen oder Nageltattoos kann jeder sein Nageldesign so gestalten wie er möchte.
Gelnägel selber machen: Starter-Sets eignen sich für Anfänger
Viele Onlineshops oder Nagelstudios verkaufen Gelnägel-Sets, in denen alle Utensilien enthalten sind, die man zum Gelnägel selber machen braucht. Meistens handelt es sich zwar nur um kleine Probiergrössen, aber für den Anfang und zum Testen, ob einem die Nagelmodellage Spass macht, reichen solche Sets aus.
Gelnägel selber machen: Erst üben, dann auftragen
Die Kunst beim künstliche Fingernägel selber machen ist es, die Nägel nicht zu dick aussehen zu lassen. Wer zu viel Gel aufträgt, lässt den Look künstlich wirken. Idealerweise übt man daher zunächst an einem Nagelmodell, ehe man sich an die eigenen Nägel heranwagt.
Gelnägel selber machen: Fett schützt die Haut
Beim Gelnägel selber machen kann es passieren, dass Gel daneben tropft. Um die Haut zu schützen, streicht man diese zuvor am besten mit einer dünnen Fettschicht (z.B. Vaseline) ein.
Gelnägel selber machen: Nagel für Nagel vorgehen
Wer im Auftragen von Gel noch ungeübt ist, widmet sich am besten jeder Hand und jedem Nagel einzeln. So wird verhindert, dass die Gelschicht verläuft und ungleichmässig aussieht, wenn man zu lange mit dem Aushärten der künstlichen Nägel wartet.
Für wen kommen Gelnägel in Frage?
Gelnägel kommen für alle in Frage, die Wert auf eine gepflegte Optik der Nägel legen und keine Lust haben, sich ständig mit abgeblättertem Nagellack herumzuschlagen.
Das Ergebnis der künstlichen Nägel hält nämlich über Wochen gleichbleibend an und die Nägel verkratzen nicht. Ausserdem bieten sich Gelnägel an, wenn man die Nägel länger tragen will, das eigene Nagelmaterial dafür aber zu trocken, weich oder brüchig ist.
Die Nägel sollten vor dem Lackieren angeraut werden
Wie kann ich Gelnägel selber machen?
Bist du bereit für einen tollen Mädelsabend, der Wein, Essen und Maniküre und/oder Pediküre beinhaltet? Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung wirst du zum Gelnägel-Profi und kannst dein eigenes Lieblings-Nageldesign kreieren. Jenachdem wie schnell du vorwärts kommst, dauert die Maniküre zirka eine Stunde bis du endlich deine makellosen Nägel bewundern kannst.
Schritt 1: Fingernagel vorbereiten
Zunächst müssen die Nägel auf die gewünschte Länge und Form gekürzt werden. Anschliessend schiebt man die Nagelhaut mit dem Rosenholzstäbchen vorsichtig zurück und entfernt überschüssige Hautreste mit einem Knipser.
Nun geht man mit einem Buffer, also einer extrem feinkörnigen Feile) über die Nägel. Arbeitet dabei ohne Druck, um die Nägel beim feilen nicht zu schädigen, sondern wirklich nur anzurauen. Sobald die Nägel eine matte Oberfläche haben, sind sie ausreichend angeraut. Durch diesen Schritt haftet das Gel später besser auf dem Fingernagel.
Schritt 2: Verlängerung mit Nageltips
Wer seine Nägel nicht nur gestalten, sondern auch verlängern will, trägt jetzt die so genannten Nageltips auf. Das sind künstliche Nägel aus Acryl. Sie werden mit Hilfe eines speziellen Klebers auf den Fingernagel gegeben. Wichtig hierbei: Der Kunstnagel muss perfekt mit dem Naturnagel abschliessen, damit später kein Gel darunter läuft.
Achte ausserdem darauf, dass sich keine Luftblasen im Kleber bilden, die die Haltbarkeit der Gelnägel gefährden könnten. Und natürlich muss überschüssiger Kleber, der versehentlich auf die Haut getropft ist, umgehend entfernt werden.
Schritt 3: Primer auftragen
Egal, ob man mit einer Nagelverlängerung oder den eigenen Naturnägeln arbeitet: Im nächsten Schritt wird ein Primer aufgetragen. Diese klare Gelschicht gleicht nicht nur Unebenheiten aus, sondern verbessert auch die Haftungseigenschaften des später folgenden Nagelgels.
Bevor der Primer aufgetragen wird, muss der Nagel frei von Fett und anderen Rückständen (z.B. Staub) sein. Idealerweise benutzt man einen speziellen Nagel-Cleanser, um Rückstände zu entfernen. Nun eine dünne Primer-Schicht gleichmässig über den gesamten Nagel verteilen und nach Herstellerangabe für eine gewisse Zeit in der Härtungslampe trocknen lassen.
Schritt 4: Gelschicht auftragen
Nun kommt die eigentliche Gelschicht auf den Nagel. Am besten geht man dabei in zwei Schritten vor. Zwei dünne Schichten sehen nicht nur gleichmässig und deckend aus, sondern halten auch besser. Zunächst also die erste Gelschicht mit einem Pinsel auftragen. Geht dabei genau so vor, wie ihr es von normalem Nagellack kennt.
Nachdem die erste Schicht aufgetragen und in der Lampe ausgehärtet wurde, bilden sich meistens Feuchtigkeitsrückstände auf der Nageloberfläche. Diese so genannte Schwitzschicht wird mit Zelletten entfernt. Und schon kann die zweite Gelschicht aufgetragen und ausgehärtet werden.
Schritt 5: Das Finish für perfekte Gelnägel
Nun ist das Gröbste geschafft. Es geht nur noch ums Finish der Nägel. Kontrollier nochmals, ob die Form der Gelnägel gleichmässig ist und korrigiere sie gegebenenfalls mit einer Feile. Ist Form, Länge und Dicke perfekt, kommt es zur Versiegelung. Dafür die künstlichen Fingernägel nochmals von Rückständen und Staub befreien, ein abschliessendes Versieglungsgel auftragen, aushärten lassen, fertig sind die künstlichen Nägel mit einem perfektem Nageldesign!
Danach kannst du deine Gelnägel wie gewohnt mit Nagellack in der gewünschten Farbe lackieren. Wer hätte gedacht, dass Gelnägel selber machen so leicht und schnell geht? Nobody!
Das Gelnägel ABC
Alles, was es zum Thema Gelnägel zu wissen gibt, verrät dir das Gelnägel ABC. Für wen Gelnägel geeignet sind und was die Kosten sind, falls man sich doch mal im Nagelstudio verwöhnen lassen will. Vielleicht inspiriert dich zudem unsere Bildergallerie zu deinem nächsten Gelnägel-Look. Strasssteinchen oder doch lieber ein Einhorn?
Was spricht für oder gegen Gelnägel?
Wer sich nach all den Informationen noch immer unsicher ist, ob künstliche Fingernägel eine gute Entscheidung ist, wägt am besten nochmal das Für und Wider ab. Bitteschön, hier kannst du dir nochmals ein Bild von den Pros und Kontras machen:
Gelnägel sind für dich geeignet, wenn du:
- gepflegte Hände und schöne Fingernägel wünschst
- brüchige Naturnägel hast
- Nagellack bei dir ständig absplittert
- dir ausgefallenes Nageldesign oder perfekte French-Nails wünschst
Gelnägel sind eher nichts für dich, falls du:
- nicht regelmässig Zeit in Beautytermine investieren willst
- keine Lust hast, die Gelnägel vorzu aufzufüllen
- 70 bis 120 Franken für eine Maniküre zu teuer findest
Machen künstliche Nägel die Naturnägel kaputt?
Moderne Geltexturen sind derart schonend verarbeitet, dass sie keine Gefahr für Haut oder deine Nägel darstellen. Trotzdem wird der Naturnagel vor dem Auftragen etwas angeschliffen und dünnt damit aus. Dieser Prozess lässt sich leider nicht verhindern.
Wichtig ist darum, dass du deinen natürlichen Fingernägeln auch mal eine Verschnaufpause gönnst. Denn dadurch, dass beim tragen der Fake-Nails kein Sauerstoff an den Nagel gelangt, verschlechtert sich dessen Qualität.
Was ist der Unterschied zwischen Gelnägeln und Acrylnägeln?
Beide Varianten der künstlichen Fingernägel bestehen aus Acryl; jedoch ist die Art ihrer Anwendung verschieden. Während Nägel aus Gel als Modelliermasse aufgetragen werden, werden Acrylnägel aus einem Acrylpulver und einer Flüssigkeit angemischt, die schichtweise auf den Nagel aufgetragen wird. Acrylnägel sind im Ergebnis etwas härter als jene aus Gel; dafür ist das Auftragen aber deutlich aufwendiger und etwas anfälliger für Fehler, etwa eine unterschiedliche Dicke der Schichten.
In unserer Bildergallerie findest du Inspo für deine nächste Maniküre:
Nailart: Das sind alle Nailart-Trends, die du kennen musst
Du denkst, du kennst die neusten Nageldesign-Trends? Wir zeigen dir in der Slideshow ein paar, die du bestimmt noch nicht gesehen hast.
Mit der neuen Saison ändern sich nicht nur die Fashion- und Beautytrends – auch Beauty und damit Nailart ist ständig im Wandel. Nailart-Trends sind manchmal edel und schlicht, können aber auch ganz schön schrill sein.
Dabei sind nicht alle Farben, Muster und Texturen der Nailart immer gleich vorteilhaft. Wir zeigen dir die breite Palette der neusten Nailart-Trends. Dazu verraten wir dir noch, wie praktisch diese sind. Denn nicht jede Nailart ist gleich alltagstauglich.
Lies auch: Schritt für Schritt Nägel selber machen
Klick dich durch die Bildergalerie: Diese Nailart-Trends musst du sehen!
Bild: efetova/iStock
Was ist der Unterschied zwischen Gellack und Shellac?
Gellack ist eine Art Mischform von gewöhnlichem Nagellack und Kunstnägeln. Seine Beschaffenheit ist deutlich härter als Nagellack, so dass die künstlichen Nägel stabiler werden und er wird unter LED ausgehärtet.
Der Vorteil hierbei ist, dass man ihn auch gut zu Hause auftragen kann. Der Nachteil ist jedoch, dass seine Konsistenz recht flüssig ist und er bei besonders brüchigen Nägeln keine nachhaltig stärkenden Ergebnisse liefert. Und zudem ist Gel-Nagellack derart flüssig, dass er sich nicht zum Modellieren eignet. Die Naturnägel können damit also nicht aufgebaut oder verlängert werden.
Shellac ist der Name des weit verbreiteten UV-Lacks von CND und wird oft als Synonym benutzt. Andere Marken sind etwa Striplac und Gelatic von Alessandro, Sensationail oder OPI GelColor.
Wie kann man Gelnägel entfernen?
Da Gelnägel nicht mit Nagellackentferner abgetragen werden können, kommt nur ein Herunterfeilen des künstlichen Fingernagels in Frage. Am besten lässt man dies durch einen Profi durchführen; Nagelstudios haben Erfahrung und wissen, worauf sie beim entfernen der Nägel achten müssen.
Wer es trotzdem selbst versuchen will, entfernt niemals das komplette Gel, sondern lässt eine dünne Schicht bestehen, um den Nagel nicht zu brüchig werden zu lassen – die unterste Gel-Schicht ist ohnehin farblos. Nun wartet man einfach ab, bis die Gelnägel komplett herausgewachsen sind. Den nachwachsenden Naturnagel stärkt man in dieser Zeit am besten mit einem Nagelhärter oder Nagelöl.
Für Gelnägel braucht man einiges an Utensilien
Was kosten Gelnägel, wenn man doch mal in ein Nagelstudio will?
Wie hoch die Kosten für Gelnägel sind, hängt ganz von deinem Nagelstudio ab. In der Regel kann man mit ca. 200 Franken für die Neumodellage rechnen. Jedes Auffüllen kostet zwischen 90 und 120 Franken.
Gel-Nagellack ist etwas günstiger, da die Kosmetikerin nichts modellieren muss. Eine solche Maniküre kostet meistens zwischen 90 und 120 Franken.
Aber Vorsicht: Bei Gelnägeln solltest du nicht sparen – lass dich nicht von Dumpingpreisen beeindrucken und suche dir ein Nagelstudio, dem du vertraust und das eventuell über Bewertungen verfügt, etwa bei Treatwell.
Titelbild: GettyImages/iStock